Da ich nun seit gestern morgen in Quarantäne bin, konnte ich Outer Range nun durchbingen. Hat im gleichen Maße Stärken wie Macken, die Serie. Die Stärken sind auf jeden Fall schon mal die großartige Besetzung, die Inszenierung der Tag- und Dämmerungszenen, die unaufgeregten Humorspränkler und alles im Script was Outer Range zum Familiendrama macht. Ich hätte nicht gedacht, dass mich grade dieser Aspekt so packt. Toll gemacht, wie sich die Tragödie entfaltet.
Die Schwächen liegen (und das tut mir leid sagen zu müssen) unter anderem im Mystery-Teil der Story. Es scheint keine Regeln zu geben bei dem was passiert. Und wenn man immer Jay Bauman im Ohr hat der sagt "things just happen", dann halte ich das für kein gutes Zeichen. Außerdem: Die Szenen bei Nacht. Ich kann mir ein dutzend Gründe vorstellen wieso das eine valide künstlerische Entscheidung sein kann (das Drehen ohne zusätzliche Lichtquellen hat schon Dune optisch besonders gemacht und es wird eine besondere Art von Orientierungslosigkeit erfahrbar gemacht), aber vor allem im ersten Drittel der Staffel spielt die Tatsache dass man vor lauter Dunkelheit praktisch nichts sieht in das dritte Problem rein: Man benötigt einen langen Atem. Die Thrash Metal Einlage von Anaesthesia (das Lied heißt Dirt) in Folge 5 hat inetwa den Effekt des Aufweck-Kakadus in Citizen Cane.
Sehr speziell das Ganze. Ich mochte es grade so genug um vielleicht Staffel 2 zu schauen, aber nochmal einer neuen Staffel The Boys würde ich das nicht vorziehen.
5,5 Bisons.