Quentin Tarantinos The Hateful Eight [Kritik]

Revolvermann

Well-Known Member
Also 3 Stunden Kino ist doch nun wirklich kein Problem. Zwischendurch mal schnell zum Klo rennen ist nun auch kein Weltuntergang. Klar vermeide ich das, wenns geht aber wenn ich muss dann ist das halt so. Auch wenn es mehrmals ist. Wieviel Zeit man wohl schon zushause auf dem Sofa oder im Sessel verbacht hat ohne großartig aufzustehen. Also da gab es bei mir auch schon Tage, wo abgesehen von glegentlichen Pinkelpausen sicherlich einiges zusammenkommt.
Ganz abgesehen davon mag ich lange Filme.
 

Snogard

New Member
Zuhause hast du aber auch den Bequemlichkeitsfaktor deiner Wahl. Die Kinosessel gehören für mich nicht in die Kathegorie "Langzeitwohlfühlen" :smile:
 

Bambi

hat verrückte Rehkitzideen
Na ja wir Frauen müssen ja nicht nur wegen der einen Sache evtl aufs Klo rennen... Aber wie dem auch sei. Nächsten Samstag bin ich drin es sei denn mein Kater schwächelt 8) Sorry das konnte ich mir nicht verkneifen..
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Ich habe letzte Woche erst Creed, dann Revenant direkt hintereinander gesehen. Das waren fast 5 Stunden Film :biggrin: (allerdings mit Austretpausen). Der erste startete um 8, um halb 3 war ich wieder zuhaus. Dagegen ist einmal Tarantino ein Klacks.

War aber natürlich auch etwas anstrengend, und für so einen Abend braucht man sich dann echt nichts anderes mehr vornehmen.

Andererseits, so oft laufen sehr gute lange Filme ja nun auch nicht an.
 

Dr. Serizawa

Oxygen Destroyer
Irgendwie versäume ich es in letzter Zeit oft über Filme zu schreiben die ich gesehen habe. So auch bei Tarantinos neuestem, den ich bereits vor 2 Wochen im Kino sehen konnte. Wem Inglourious Basterds und Django Unchained zu sehr "Mainstream-Tarantino" war, dürfte hier sein Gefallen haben. Wie der Trailer bereits suggerierte handelt es sich hier eher um Reservoir Dogs im wilden Westen. Mich konnte der Film ziemlich begeistern, obwohl ich befürchtete dass der Mangel an Set-Variation und die lange Laufzeit schnell für Langweile sorgen könnten. Doch die Kamera, Morricones fesselnder Score, die zum Teil mysteriösen Figuren und der Cast ließen die 168 Minuten relativ schnell vergehen. Lediglich im Mittelteil drohte er meine Aufmerksamkeit zu verlieren, doch genau in dem Moment wo mir der Gedanke durch den Kopf kam, zog er mich erneut in seinen Bann. Gar nicht mehr so einfach, nach 2 Wochen über den Film zu schreiben, weswegen ich mich ganz kurz gefasst habe.
7,5/10
 

Metroplex

Well-Known Member
Wie sieht's eigentlich mit der Gewalt aus?
Ich hab einfach keinen Gefallen daran wenn Menschen gefoltert werden bis sie sterben, was ja leider irgendwie zum Markenzeichen von Tarantino geworden ist.
 

Wendtslaw

Well-Known Member
War gestern in der 70mm Fassung in Hamburg drin und bin sehr begeistert.
Dr. Serizawa hat alles schon sehr gut zusammen gefasst. Ich hatte zwischenzeitlich auch mal Aufmerksamkeitsprobleme, was aber eher meine Müdigkeit geschuldet war, da ich früh hoch musste.
Es ist, wie die Trailer aber auch schon vermuten lassen, eher ein Kammerspiel. Von daher passt die Beschreibung eines Reservoir Dogs im wilden Westen schon sehr gut :smile:


Die 187 Minuten sind auf jeden Fall ziemlich schnell rumgegangen. Ganz besonders die zweite Hälte nach der Intermission :wink:
Metroplex schrieb:
Wie sieht's eigentlich mit der Gewalt aus?
Ich hab einfach keinen Gefallen daran wenn Menschen gefoltert werden bis sie sterben, was ja leider irgendwie zum Markenzeichen von Tarantino geworden ist.
Von der Gewalt her ist es wie in allen anderen Tarantino-Filmen. Es wird niemand zu Tode gefoltert. Aber quallvoll gestorben wird dennoch.

Schwankte zwischen 7 und 8 Punkte und vergebe deswegen ebenfalls 7,5/10
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Tarantino sollte einen Film drehen, in dem alle friedlich an Altersschwäche sterben, im Schlaf :ugly: Aber ich glaube nicht, dass er ein solches Märchen drehen würde.

Ich finde es eigentlich bedenklicher, wenn Gewalt verharmlost wird und der Tod immer blutleer und ohne Qual gezeigt wird. Wie zum Beispiel in vielen alten Western oder auch in Abenteuerfilmen, wenn die "Helden" durch die Gegend reiten, nebenbei ein paar Leute abstechen (die sich an die Brust fassen und tot umfallen) und munter weiterziehen, als wäre nichts gewesen. Deswegen finde ich es angemessener, Mord und Totschlag so abstossend und realistisch wie möglich zu zeigen.
Am schlimmsten sind saubere, unblutige Kriegsfilme.

Jedenfalls macht Tarantino das schon richtig und ich freue mich auf Hateful Eight.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Naja, bei Tarantino ist das ja etwas zwiespältig, weil viele seine Filme ja auch gerne mal wegen der krassen Gewalt abkulten, weil er Gewalt so inszeniert, dass man sie einfach cool finden kann, auch wenn ich persönlich nicht denke, dass das der Fall ist. Zwischen Tarantino und Sachen wie, vermutlich, Deadpool liegen dann schon Welten.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
TheGreatGonzo schrieb:
Naja, bei Tarantino ist das ja etwas zwiespältig, weil viele seine Filme ja auch gerne mal wegen der krassen Gewalt abkulten, weil er Gewalt so inszeniert, dass man sie einfach cool finden kann, auch wenn ich persönlich nicht denke, dass das der Fall ist. Zwischen Tarantino und Sachen wie, vermutlich, Deadpool liegen dann schon Welten.
Kann sein, dass manche Zuschauer die Gewalt in seinen Filmen "cool" finden. Aber die blutgeilen Gorehounds sehen sich in der Regel keine dreistündigen Filme an, die fast nur in einer Hütte spielen und größtenteils aus Dialogen bestehen. Das ist doch kein Hostel :wink:
 

Metroplex

Well-Known Member
Tyler Durden schrieb:
Ich finde es eigentlich bedenklicher, wenn Gewalt verharmlost wird und der Tod immer blutleer und ohne Qual gezeigt wird. Wie zum Beispiel in vielen alten Western oder auch in Abenteuerfilmen, wenn die "Helden" durch die Gegend reiten, nebenbei ein paar Leute abstechen (die sich an die Brust fassen und tot umfallen) und munter weiterziehen, als wäre nichts gewesen. Deswegen finde ich es angemessener, Mord und Totschlag so abstossend und realistisch wie möglich zu zeigen.

Ah ja?
Kill Bill war ja wohl an Gewalt-Porno kaum zu übertreffen.
Da werden Arme und Beine abgehackt, Augen ausgerissen und genüsslich zerquetscht und Menschen so verstümmelt zurückgelassen.
Ich bin bis heute nicht darüber hinweggekommen dass Uma Thurman der Handy-Tussi "einfach so" beide Arme abgehackt hat.
Grad so schlimm wie der Klavierlehrer in Once Upon A Time In Mexico welchem die Finger abgehackt wurden, oder natürlich Johnny Depp der für den Rest seines Lebens blind sein wird. (Rodriguez, nicht Tarantino)
Mit hohem Blutgehalt und Bodycount habe ich keine Probleme, aber Menschen derart zu verstümmeln finde ich grausam und es dient nun wirklich keinem Zweck.

Seit Kill Bill bin ich sehr skeptisch gegenüber Tarantino. Wobei Basterds und Django wieder besser waren.
 

Dr. Serizawa

Oxygen Destroyer
Wobei das bei Kill Bill aber schon einen Sinn/Grund hatte und nicht nur der Gewalt wegen so umgesetzt wurde. Vol.1 ist halt hauptsächlich eine Hommage an das japanische Kino und da war Gewalt eine Form der Ästhetik und wurde gewollt überzogen. Hateful 8 ist auch sehr blutig an einigen Stellen, aber erneut dermaßen übertrieben, dass es nicht wirklich als solche rüberkommt.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Tarantino mag es halt, gewisse Aspekte überzogen darzustellen. Das betrifft ja nicht nur die Gewalt.
Man denke nur an das Training in Kill Bill oder der Anime-Rückblick. Insgesammt ist Kill Bill schon der cartoonigste aller Tarantinos und das betrifft auch die Gewalt. Deswegen finde ich das super passend und wurde von mir auch in keiner Sekunde ernst genommen. Also als schmerzendes, brutales Verletzen. Meistens war es reiner Fun. Cineastische Übersteigerung. Im Kampf mit Lucy Liu sogar wirklich künstlerisch. Ich finde den Kampf im Schnee wunderschön.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
StuntmanMike schrieb:
Wieso läuft der hier net in 70mm?! Arschkacke ey.
Wahrscheinlich weil es "hier" keine 70mm-Projektoren gibt und der Bestand an Kopien sowieso klein gehalten wurde. Mit 5 recht gut in Deutschland (und einem zusätzlich in Österreich) verteilten Kinos, die das spielen hat man ja fast noch Glück, wobei ich gut verstehen kann, dass man dafür keine Fahrt über mehrere Stunden in Kauf nehmen möchte.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Karl will in Ruhe einen Berliner und einen Hamburger essen. Frank furzt.

Warum baue ich mir Eselsbrücken die ich nie im Leben brauche? :ugly:
 
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