Abwarten, denn im Grund genommen ist Rambo eine Geschichte über eine den Glauben an sich selbst verlorene Seele, einer zornigen Furcht vor dem Alleinsein und einer endlosen Qual des Verlustes. Wenn man an First Blood anknüpft und den Charakter wieder dahingehend in den Mittelpunkt der Geschichte drängt, dass er diese Furcht und innere Zerstörtheit als Krieg nach draußen trägt, dann fwird es auch ohne Stallone funktionieren. Es muss halt ein Charakter sein, den wir ähnlich wenig einordnen können, wie wir es z.B. bei einem Daniel Craig als James Bond konnten. Sie brauchen jemanden, der sowohl sympathische Fehler in seinem Charakter zeigt, als auch unverständlichen Willen zur gewaltsamen Verteidigung, Momente in denen man sich als Zuschauer anblickt und fragt: "Wird er jetzt alles zerstören?"
Dem Grunde nach könnte man eine Serie daraus machen, die sich mit nichts anderem beschäftigt als der Furcht der amerikanischen Trash-Gesellschaft vor einer ihren Streifzug vollziehenden ONE_MAN_POWER. Der Rest, die Sympathie und das Verständnis für seine Brutalität käme bei ausreichendem Platz für Charaktertiefen dann von ganz alleine. Das hat mich damals schon an Rambo: First Blood interresiert. Im Grunde genommen fühlte man sich als kleiner Junge, der noch selbst im Wald spielte, an die Angst dieser Figur erinnert, der Angst vor Verlusten. Loslösung, loslassen, erwachsen werden. Als Kind hat man Ängste, die sich schnell relativieren, wenn man einen Rambo Teil 1 bis zum Ende gesehen hat.
Ich weiß gar nicht wieviele Abende wir die Zeichentrickserie geschaut haben und anschließend selbst auf Streifzug gingen
Der Film müsste nur saubrutal und beängstigend werden (vielleicht mit LIVE-Berichten auf CNN etc.), aber eben nicht zum reihenweisen Ermorden führen. Die Frage bleibt: Welchem Schauspieler wäre es zuzutrauen?
Wenn es der übliche Brei mit hohlen Sprüchen und Fokus auf Aktion wird, dann bin ich so oder so raus.