Steven Seagal,
einer der grossen Actionhelden vergangener Tage hat wieder einen neuen Film auf den Markt geschmissen.Aber lohnt es sich dafür in sein Auto zu steigen und die 100 Meter bis zur nächsten Theke zu fahren?
Für viele Fans der 80er und 90er Actionfilme ist Steven Seagal nur noch eine Lachnummer,dessen Filme immer schlechter werden,so das sie sich mittlerweile eher eine Musik CD Seagals zulegen statt einer neuen DVD des korpulenten End-50er.
Andere wiederum können es kaum erwarten,ein neues "Werk" von ihm zu "bestaunen" weil sie die Filme gut finden oder immer wieder hoffen,das sie besser werden.Die Verkaufszahlen verraten jedenfalls,dass es nicht wenige Fans sein dürften,die sich die Filme ansehen,denn Seagal Filme sind zumindestens auf DVD immer noch sehr erfolgreich und lukrativ.
Steven Seagal machte 1987 mit dem Film Nico auf sich aufmerksam und es folgten Kinoerfolge wie Hard to Kill,Deadly Revenge,Alarmstufe Rot oder Exit Wounds mit denen er in die A-Liga der Action-Stars aufstieg.Doch der Mann mit der geheimnisvollen Vergangenheit(er soll beispielsweise beim Geheimdienst gearbeitet haben,böse Zungen behaupten aber,er hatte eine Schuh-Creme Fabrik die er für eine Hollywood Karriere verkaufte und schmiert sich seitdem die Restbestände der schwarzen Masse in die Haare)ging dann Anfang der 2000er den Weg,den auch bekannte Kollegen wie Van Damme,Lundgren,Snipes oder selbst Oscar Preisträger Gooding jr. gingen: In den DtD Sektor!Das muss nicht immer schlecht sein,denn ausser das man billigere Filme dreht,nicht mehr auf der Kinoleinwand präsent ist und mit gewissen(teiweise zurecht)Vorurteilen konfrontiert wird,hat es auch einige Vorteile.Er ist der Star,hat mehr Einfluss auf die Produktionen(produziert auch selbst))und hat weniger Stress was die Vermarktung oder Promotion der Filme angeht.Ausserdem kann man dabei sehr gut verdienen.So kamen dann auch im Laufe der Jahre viele Filme vom Aikido Meister heraus,deren Qualität immer mieser wurde(Shadow Man,Submerged,Ticker).Ich hatte den Eindruck,je mehr Filme Seagel drehte,desto dicker wurde er.Die Konsequenz für mich war,das der einstige Hero immer unglauwürdiger wurde(was nicht zuletzt an die vielen Doubleszenen lag.).Der Status als Actionstar war beschädigt.
2009 kam dann der überraschend gute Driven to Kill in die Regale,bei dem Seagal trotz Übergewicht eine gute Figur machte und auch endlich wieder Glaubhaft agierte.
Zwei weitere Filme folgten,die dann leider wieder in die weniger gute Richtung gingen.Nachdem er jetzt zwei Serien abgedreht hat und sogar mit Machete sein Kinocomeback absolvierte,kam jetzt fast Zeitgleich "Born to raise Hell"in die Videotheken.
Meine Hoffnung: Ähnlich gut wie Driven to Kill!
Und so ist es!
Steven Seagal hat mit "Born to raise Hell"einen guten Actionfilm abgeliefert.Er kämpft fast wie in alten Zeiten,ist auffällig agil,mit Freude bei der Sache und lässt seinen Gegnern keine Chance.Überhaupt ist die Action gut verteilt.Es wird viel geballert(blutige Shootouts)und viel gekämpft.So möchte man den Actionstar sehen.(ich konnte übrigens kaum Doubles erkennen).Aus dem sichtbar geringen Budget hat man einiges herausgeholt.
Leider wurde mir das Vernügen ein wenig durch viele unnötige Kameraspielchen vermiest.Die schnellen,dann wieder langsamen Schnitte mögen ja Stilmittel sein,mich stört es ungemein,besonders in dem Umfang.Auch die Message zum Schluss(Seagal spricht mit einen Drogenbaron)hätte man sich sparen können.Der Endkampf ist schon cool,aber wenn man einen Mann wie Shahlavi als Gegner an Bord hat,dürfte man schon etwas mehr "Gegenwehr"erwarten.
Fazit:
So will ich Seagal sehen!Hart,kompromisslos und kämpfend.Er kann es noch und das werden auch die vielen Fans zu schätzen wissen.
6/10