Gestern dann auch endlich gesehen. Zu Beginn irritierte mich Jennifer Lawrences (erneut neue?) Synchronstimme etwas, die irgendwie zu alt für sie und zu sehr nach krächzender Hexe klang. Aber daran gewöhnte man sich. Generell war die erste Hälfte für mich stärker, weil diese Kontraste einfach wunderbar ungewöhnlich und überraschend miteinander kombiniert wurden. Einfach David O. Russell pur, der Absurdes, Tragisches und Komisches verbindet wie kein zweiter. Es ist nicht so verrückt wie "I <3 Huckabees", aber... na ja, nicht viel wird je wieder derart verrückt sein wie "I <3 Huckabees".
Insgesamt gehe ich mit dem, was Jay inhaltlich in seiner Kritik sagt, ziemlich konform. Im Detail vielleicht etwas anders (und nach aktuellem Bauchgefühl vielleicht sogar ein halbes Pünktchen mehr insgesamt), aber dem kann ich insgesamt beipflichten, weshalb ich mir eine Langkritik spare. Es ist eine Romcom, die mit ungewöhnlichem Hintergrund und großartigen Figuren punktet. Daran sieht man mal wieder, wie wichtig es ist, dass man sich für die Figuren interessiert. Die durchweg großartigen Darsteller verstärken das natürlich. Für Bradley Cooper freut es mich, ist es doch endlich mal ein Film, wo er was zeigen kann und der als Ganzes was taugt. Robert De Niro mal wieder in einer richtigen Rolle zu sehen - wunderbar. Aber Jennifer Lawrence beherrscht den Film wirklich, jedes Mal wenn sie ihn betritt. Natürlich ist sie etwas zu jung für die Rolle, aber das macht sie ziemlich schnell vergessen. Ihre "Ich habe recherchiert" Ansprache ist jetzt schon ein Highlight des Jahres.
[Folgendes mit leichten Spoilern] Und ja, Jay hat recht wenn er sagt, dass das Finale etwas vorhersehbar und simpel ist. Aber es ist auch ungemein sympathisch, weil wir tolle und aufregende Figuren haben, statt dem nervtötend einfältigen Personal sonstiger Romcoms. Und ich finde, dass der Film seinen eigenen Posititivismus, seine eigene Banalität hier und da ganz gewitzt thematisiert und zum größten Teil auch legitimiert. Zumindest fällt es deutlich leichter, das Ende zu akzeptieren, als bei ähnlichen Filmen. Es wirkt verdient und erarbeitet.