Raphiw schrieb:
Ich verstehe bis Dato die Kritik an Last Jedi nicht. Der Regisseur hat sich die Freiheit genommen, das zu machen was er als Autorenfilmer macht und dafür hat man ihn angeheuert. Man hat auch Luke nicht demontiert, sondern aufgezeigt in welche Richtung sich ein Charakter innerhalb von dreißig Jahren eines ungleichen Machtverhältnisses entwickeln kann. Meinetwegen kann man Porgs hassen oder Kühe, aber gerade ernsthafte Star Wars Fans sollten den Film eigentlich lieben. Er strotzt nur vor Subtext, der hier weniger mit dem Knüppel daherkommt als in Force Awakens. Es sind auch Bilder und Erwartungshaltungen mit denen gespielt wird und dem Film erlauben ganz neue Wege einzuschlagen und auch für die zukünftigen Star Wars Filme auch andere Wege zu gehen. Es war ein Exkurs, der dem kommenden Regisseur die Möglichkeit gibt, das ganze Franchise zu dekonstruieren und mit alten und neuen Teilen wieder zusammen zu setzen.
Wegen Last Jedi ist meine Vorfreude auf das Finale der Trilogie nicht gesunken, sondern unglaublich angestiegen. Ich denke 9 wird sich wieder etwas Star Warsiger anfühlen, aber dennoch viel von Johnson mitnehmen.
Auch wenn einem der Film nicht gefällt... und das darf man ja ruhig, dann ist es doch ein ganz schön hartes Gericht zu sagen das er keine Filme mehr machen sollte. Er hat uns schließlich auch Looper gebracht.
Verstehen kann ich jedoch die Kritik an ihm wegen der Aussage im Bezug auf Kunst. Es wirkt schon ganz schön Lárt pour Lárt und das ist kein Anspruch den ein "Künstler" haben sollte.
Und ich kann nicht verstehen, wieso manche das machwerk tatsächlich als gelungene Exploration ins Star Wars-Universum sehen kann.
Luke entwickelt sich so stupide, die Macht hat in 30 Jahren Abarten ihrerselbst entwickelt, was Jahrtausende nicht geschehen ist. Das ist weder logisch, noch im Kanon des Franchise. Dann ist genau diese Mutation der Macht verantwortlich für den empathielosesten Plot der je präsentiert wurde.
Ernsthaft? Wir fliehen auf maximaler Geschwindigkeit vor einem exakt gleichschnellen Feind, durch das ortungsgerät der neuen order wird die Situation ausweglos gestaltet. So weit kann ich mich mit dem Szenario anfreunden, aber nicht, was dieses uns dann als Füllmittel präsentiert.
Die Schiffe und deren Besatzung sterben nach und nach weg, keinen juckt es, man versucht niemanden auch nur irgendwie zu retten. Dafür gibt es einen haarsträubenden subplot der das Problem zur Spitze treibt und derjenige, der einen halbwegs emotionalen Grund zum widerstand hat, wird von einer sinnfrei überlebenden Lea dann wieder negiert. Lea hätte sterben müssen, so oder so...ihre Darstellerin ist ja schließlich ne Weile schon nicht mehr am Leben...
Und wenn ein Sprung mit Lichtgeschwindigkeit in die gegnerische Flotte so einen Schaden anrichtet, wäre es dann nicht tatsächlich ratsam, 4 Schiffe verdeckt leer zu räumen und diese dann als Geschoss gegen das hauptschiffzu verwenden, das würde das ortungsgerät wohl auch nicht überstehen, Problem gelöst und gleichzeitig Dramaturgie eingestreut. Man könnte ja auch den Druck durch den Feind erhöhen und ihn auch etwas taktieren lassen, innerhalb seiner Möglichkeiten.
Ich zähle das mal beispielhaft auf, weil der Plot, so wie im Film, einfach total Banane ist. Da haben die autoren echt schrittweise nach den idiotischsten Ideen gesucht.
Der ganze Film macht zwar ein paar tolle Aussagen, aber da geht doch mehr.
Widerstand im Widerstand , damit dieser zu seinen Wurzeln findet. Selbstfindung, während die Fliehenden stärker als je zuvor zusammen finden.
Looper finde ich auch gut, in sich geht der klar.
Also Ep9 muss zwangsweise den Unfug weiterführen...