Suicide Squad ~ Jared Leto, Will Smith (DC EU) [Kritik]

Skylynx

New Member
Hab schon mit dem Gedanken gespielt irgendwann einen Comicladen zu eröffnen (Gerade so noch mit letzten Schwung die Brücke zum Thema geschlagen).
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
Nachdrehs? Um lockerer und spaßiger zu werden?

Das missfällt mir. Ich meine der humorvolle Ton in den Trailer zusammen mit den schlimmen Typen ist cool ja, aber nicht sehr... mutig? Kreativ? Originell?
Wenn man aus SS einen fieseren Film macht, in dem deutlich wird, dass es wirklich nicht die guten Jungs und Mädels sind, klingt das für mich reizvoller.
 

sunshine86

Well-Known Member
Ich hoffe mal das es sich nur um einen Aprilscherz handelt, gerade der ernstere Ton gefällt mir an DC total gut, und ist doch auch gut das DC sich da so sehr von Marvel abhebt, warum müssen jetzt beide humorvoll werden?? Nee das gefällt mir gar nicht.
 

Diego de la Vega

Not Yet Rated
sunshine86 schrieb:
Ich hoffe mal das es sich nur um einen Aprilscherz handelt, gerade der ernstere Ton gefällt mir an DC total gut, und ist doch auch gut das DC sich da so sehr von Marvel abhebt, warum müssen jetzt beide humorvoll werden?? Nee das gefällt mir gar nicht.
Falsches Datum dafür, würde ich meinen.
 

Joker1986

0711er
brawl 56 schrieb:
Ich meine der humorvolle Ton in den Trailer zusammen mit den schlimmen Typen ist cool ja
Habe ich den Trailer falsch verstanden? Der hatte doch keinen humorvollen Ton?!
Da kam der eine oder andere trockene Spruch, aber doch sehr weit weg vom Humor der Marvels, oder?
 

Argento

Well-Known Member
Schlichte und gängige Nachdrehs sind eine Sache.

Aber gänzlich anders verhält es sich mit Nachdrehs, welche die tonale Ausrichtung eines eigentlich vollendeten Werkes im Nachhinein korrigieren, bzw. gar gänzlich anders ausrichten sollen, als es ursprünglich einmal gedacht war.

Mir missfällt ein solches Prozedere.
Nicht zuletzt deswegen, weil ich, wenn ich dergleichen lese, immer wieder daran erinnert werde, wie groß doch der Einfluss von Produzenten mittlerweile (eine Entwicklung, welche ihren Ausgangspunkt vielleicht mit Ciminos HEAVENS-GATE-DEBAKEL fand. Ein Werk, welches für das Studio ein finanzielles - kein künstlerisches! - Desaster wurde.) geworden ist. Also von Personen, die in der Regel nicht allzuviel von Filmkunst verstehen.

Des Weiteren vermute ich - auf höchst spekulative, aber nicht wirklich unplausible Weise -, dass die tonale Änderung des Werkes stark mit der gegenwärtig doch recht dratischen Kritik an Snyders ebenfalls diesem Filmuniversum zugehörigen BATMAN V SUPERMAN zusammenhängt.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Sollten diese Nachdrehs den grundsätlichen Ton des Films ändern wäre das in der Tat ärgerlich. Wenn ich schon in einigen englischen BvS Kritiken Sachen wie "maybe Wonder Woman has more funny Moments". Comicverfilmungen müssen keinen Humor haben! Das können sie und das kann auch hervorragend klappen aber sollten sie den Film nun wirklich deswegen ergänzen, wäre ich entäuscht.
 

serd

Well-Known Member
Interessant finde ich die Aussage auf "BirthMoviesDeath", auf deren Artikel auch Jay verweist, dass alle Witze und lustigen Szenen des Filmes im zweiten Trailer zu finden sind. Und aufgrund der positiven Rückmeldung will Warner den Film in diese Richtung verschieben.

Ganz unabhängig von Gerücht oder Aprilscherz, zeigt es doch wieder einmal, dass Warner hier eine Führungsperson fehlt, die alles überwacht.
 

Joel.Barish

dank AF
Wenn im Englischen von "Fun" gesprochen wird, heißt das bekanntermaßen nicht, dass pausenlos Witze gerissen werden. Vorausgesetzt jemand weiß, wovon er spricht, wenn er/sie von "Fun" spricht, dann geht es einfach um einen unterhaltsamen Grundtenor. Einfach dass wir das emotionale Drama und das daraus folgende Konfliktpotential inklusive großer Action als unterhaltsam empfinden, als kurzweilig und mitreißend. Zum Vergleich: BvS trägt nicht nur den selbstauferlegten Bleiumhang aus "Super Seriousness" mit sich herum, sondern braucht auch gefühlte zwei Stunden, bis mal "richtig was passiert". Und selbst dann ist das finale Gefecht eher schwermütig und mangels echter Ideen auch langweilig. "Suicide Squad" muss keine Gags am laufenden Band bieten, sondern einfach ein Gefühl vermitteln, dass man eine angenehme Zeit mit dem Film haben kann, selbst wenn es um mörderische Psychopathen geht. Das wurde im Netz bereits diskutiert und jemand nannte die Filme von Tarantino als Beispiel, der sicherlich keine Komödien dreht, der es aber eben versteht, einen thematisch/inhaltlich ernsten und gelegentlich auch politischen Film zu machen, der aber dennoch unterhaltsam ist, bei dem man *nicht* alle drei Minuten ehrfürchtig im Sitz kleiner wird, weil der Film (BvS, z.B.) uns eintrichtert, dass Action, Heldentaten und Heldendasein furchtbare Bürden und leidbringende Katastrophen sind.

@Argento
Ich will ungern Produzenten in Schutz nehmen, denn die machen sich ohne Zweifel gerne mal da breit, wo sie nichts zu suchen haben. Aber dominante Produzenten sind keine moderne Erscheinung, siehe z.B. David O. Selznik. Und wenn du die größten Filmkünstler und Autorenfilmer der Filmgeschichte fragst, was ihnen besonders wichtig ist, dann wirst du häufig hören, dass sie einen starken Produzenten mit klaren Ideen und Absichten hinter/über sich sehr zu schätzen wissen. Zum Beispiel ein Hitchcock mit eben David O. Selznik. Denn Produzenten braucht es nunmal und die sind nicht nur dazu da, Material, Personal und Geld zur Verfügung zu stellen, sondern auch in gewisser Weise den Überblick zu behalten, Ordnung ins Chaos zu bringen. Dass dieser Einfluss manchmal zu weit gehen kann ist klar, aber genauso kann der unkontrollierte Ausfluss eines Regisseur und vermeintlichen Künstlers manchmal übers Ziel hinausschießen.
 

Argento

Well-Known Member
@Joel:

So wollte ich das auch nicht verstanden wissen.
Schon zu Zeiten eines Orson Welles gab es Eingriffe von Produzenten. Ich möchte nur daran erinnern, welches Debakel Welles mit seinem zweiten Spielfilm DER GLANZ DES HAUSES AMBERSON erlebte.
Ein Werk, welches - nach Meinung so mancher Filmhistoriker - vielleicht sogar bedeutender war (bevor es gekürzt, umgeschnitten, seiner Seele beraubt wurde) als sein Überfilm CITIZEN KANE.

Nun gab es filmhistorisch gesehen eine für das amerikanische Kino fruchtbare Epoche, die m. E. den Höhepunkt des amerikanischen Kinos darstellte. Sie ist gemeinhin unter der Bezeichnung NEW HOLLYWOOD bekannt und gebar sich aus dem europäischen (vor allen Dingen dem französischen und italienischen) Kino jener Jahre. In jener Zeit, die einen Umbruch darstellte, genossen die seinerzeit tätigen Künstler größere Freiheiten als je zuvor und wie danach niemals wieder.
Freilich findet man auch in jenem Zeitraum Geschichten von Eingriffen von außerhalb, aber generell geshehen dominierte doch die künstlerische Freiheit.

"Und wenn du die größten Filmkünstler und Autorenfilmer der
Filmgeschichte fragst, was ihnen besonders wichtig ist, dann wirst du
häufig hören, dass sie einen starken Produzenten mit klaren Ideen und
Absichten hinter/über sich sehr zu schätzen wissen. Zum Beispiel ein
Hitchcock mit eben David O. Selznik."

Das ist natürlich nicht verkehrt, aber greift m. E. zu weit, da ich bestreiten möchte, dass "die größten Filmkünstler und Autorenfilmer" einen Einfluss nehmenden Produzenten in ihrer Ecke stets und in der Mehrzahl begrüßten. Ich würde eher meinen, dies sei eher bei wenigen bedeutenden Künstlern der Fall gewesen.

Allerdings gibt es einen Unterschied zwischen einem Produzenten, welcher Ideen liefert und sogar eine künstlerische Ader besitzt (Selznick), der - kurz gesprochen - einen Sinn für das hat, was da entstehen soll, oder einem Produzenten, der das Werk, für das er zuständig ist, am liebsten nach erfolgten Zielgruppen-Analysen ausrichtet und weder einen Sinn für Kunst noch für künstlerische Freiheiten besitzt, da er nur, geradezu auschließlich, an einem komerziell erfolgreichen Produkt interessiert ist.

Ich brachte den Fall HEAVEN'S GATE als Ausganspunkt nur zur Sprache, weil ich meine, dass es ab jenem Zeitpunkt kontinuierlich eine Machterweiterung, die heutzutage geradezu als selbstverständlich angesehen wird, seitens der Produzentenschaft erfolgte und sich diese causa seit jenem Zeitpunkt dramatisch zuspitzte und ein sehr viel größeres Ausmaß annahm, als es vorher der Fall war.
 

Joel.Barish

dank AF
Ich denke mein Hauptpunkt war der, dass der Einfluss von Produzenten in beide Richtungen funktioniert.

Und gerade das New Hollywood zeigt doch beide Seiten. Coppola und Lucas wurden mehr oder weniger ihre eigenen Produzenten, aber Spielberg, Scorsese und De Palma feierten ihre größten Erfolge mithilfe von Studios oder zumindest von starken, unabhängigen Produzenten, die ihnen ein überdurchschnittliches Fundament für ihre Idee boten.

Der europäische Film funktioniert ja ohnehin etwas anders. Wie es z.B. in Russland für Tarkowski aussah, kann ich nicht beurteilen, aber z.B. Bergman drehte seine vielen Meisterwerke nicht heimlich still und leise mit eigenem Geld, sondern hatte eine sehr fruchtbare Zusammenarbeit mit dem schwedischen Filminstitut.

Und selbst ein Harvey Weinstein ist ja mal so, mal so. Quentin Tarantino, der sich ja zweifellos nahezu ungefiltert ausleben darf mittlerweile, schwört große Stücke auf Weinstein. Bong Joon-ho und Jean-Pierre Jeunet hatten mit "T.S. Spivet" (oder so) und "Snowpiercer" einige Probleme mit dem Einfluss von Weinstein.
Letztendlich geht es immer ums Geld und wenn ein Filmemacher bewiesen hat, dass man mit seinen Ideen Geld machen kann, dann darf er diese auch weiterhin ausleben.
:smile:
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
serd schrieb:
Interessant finde ich die Aussage auf "BirthMoviesDeath", auf deren Artikel auch Jay verweist, dass alle Witze und lustigen Szenen des Filmes im zweiten Trailer zu finden sind. Und aufgrund der positiven Rückmeldung will Warner den Film in diese Richtung verschieben.

Auf Twitter schrieb Faraci noch zwei überlegenswerte Gedanken:

- dass FUN nicht automatisch FARCE bedeutet

und als Beispiel

- dass Fury Road nun auch nicht gerade heiter und tuffig war

Wer die Strenge und Ernsthaftigkeit des Films kritisiert, der will ja nicht direkt das gegensätzliche Extrem eines bunten Films, der hauptsächlich am Tag spielt, mit Witzchen und Insidergags und PG-13 Action. :nene:

Ich glaube, was viele Fans behalten wollen, ist die Tonalität eines John Wick oder Taken. Dass Knochenbrüche halt mal wirklich weh tun, dass nichts verharmlost wird. Dass Robin einfach mal tot ist und man das hinnehmen muss. Dass es eine rauere Welt ist, in der Schmerz stärker zulangen kann als in den weichgespülten Marvels, in denen z.B. Tonys Alkoholismus dezent übersprungen wird, weil sich das mit Happiness beißt. Zustimmendes Nicken?

Aber Batman v Superman ist kein John Wick oder Taken. Distanziert mögen sie wie stumpfe Actionfilme wirken, aber jeder dieser Antihelden hat einen emotionalen Antrieb. Der Hund, die Tochter. Man kann nicht anders, als mitgerissen zu sein. Supes und Batman haben das nicht. Batman vielleicht im Prolog, aber das würde doch nur stärker wirken, wenn es unmittelbar weiterginge und nicht erst 2 Jahre später. Wenn man ihm ansehen würde, dass er daran zerfressen wird, Superman, der immer weiter und weiter Kollateralschäden verursacht, leider nicht aufzuhalten ist. Da müsste der Fund des Kryptonit eine Erlösung sein. Nichts dergleichen fühlt man im Film.

Und Superman hat überhaupt keinen Antrieb, kann nicht mit Kritik umgehen, sich nicht öffentlich äußern und wird dann auch noch verheerend falsch beraten. Man kann schwerlich dafür sein, dass Batman Superman erledigt, und noch weniger, dass Batman Superman tötet. Dadurch wäre nirgendwo was gewonnen. Nicht nur aus Prinzip, sondern weil Snyder auch keine motivierte Dringlichkeit auftischt, die es erzwingt, dass der andere unbedingt sterben sollte. Freddy vs Jason, beide AVP und Frankenstein meets the Wolfman hatten bessere Motivationen für ihre Duelle. Und gerade FVJ hatte Platz für Fun, war aber oft düster und blutiger und nackter, als sich BVS je getraut hätte zu sein.

Hatte Taken nicht einige spannende Momente? Aber hallo. Batman v Superman? Und wie cool ist John Wick bitte oft inszeniert? Da gibts keine dämlichen Sprüche wie Lex' "Hey, gegen den sollten sie besser nicht antreten, Mr Wayne, der hat nen starken Händedruck" oder "Hallo, sind sie ein Terrorist?" oder die doomsdayhafte Auto-Abprall-und-Drohszene oder "Okay, ich bau ein Monster um ein Monster aufzuhalten" oder die superhafte WW-schaut-sich-Emails-mit-Teaser-Trailern-und-designten-Heldenlogos-an Szene oder "Martha??" oder oder oder. Das alles untergräbt den eigenen Anspruch, erwachsen, deep und tragisch zu sein. Oft wirkt das, als hätte Snyder Prometheus gesehen und bei der Szene mit dem Schlangenalien gesagt - wir brauchen unbedingt mehrere solche Szenen.

Hätte ich gern einen Taken oder John Wick BVS gesehen? Jo. :squint: Aber Taken und John Wick sind > BVS.

Lieber hätte ich sogar einen Mad Max Fury Road BVS gesehen. Aber MMFR > Taken und John Wick > BVS.

Snyder hätte vielleicht alles kicken die Knightmare Sequenz auf Spielfilmlänge strecken sollen: Endzeit-Batman gegen geflügelte Viecher und Supermansoldaten während die Welt vernichtet ist und es Feuerstrahlen vom Himmel regnet? Zumindest brawl wird mir zustimmen, dass das einen besseren Film abgegeben hätte. Ruhig mit andauernd eingstreuten Traumsequenzen mit Manbat und Leuten aus anderen Zeiten/Realitäten. Das war das interessanteste am Film :squint:
 
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