serd schrieb:
Interessant finde ich die Aussage auf "BirthMoviesDeath", auf deren Artikel auch Jay verweist, dass alle Witze und lustigen Szenen des Filmes im zweiten Trailer zu finden sind. Und aufgrund der positiven Rückmeldung will Warner den Film in diese Richtung verschieben.
Auf Twitter schrieb Faraci noch zwei überlegenswerte Gedanken:
- dass FUN nicht automatisch FARCE bedeutet
und als Beispiel
- dass Fury Road nun auch nicht gerade heiter und tuffig war
Wer die Strenge und Ernsthaftigkeit des Films kritisiert, der will ja nicht direkt das gegensätzliche Extrem eines bunten Films, der hauptsächlich am Tag spielt, mit Witzchen und Insidergags und PG-13 Action.
Ich glaube, was viele Fans behalten wollen, ist die Tonalität eines John Wick oder Taken. Dass Knochenbrüche halt mal wirklich weh tun, dass nichts verharmlost wird. Dass Robin einfach mal tot ist und man das hinnehmen muss. Dass es eine rauere Welt ist, in der Schmerz stärker zulangen kann als in den weichgespülten Marvels, in denen z.B. Tonys Alkoholismus dezent übersprungen wird, weil sich das mit Happiness beißt. Zustimmendes Nicken?
Aber Batman v Superman ist kein John Wick oder Taken. Distanziert mögen sie wie stumpfe Actionfilme wirken, aber jeder dieser Antihelden hat einen emotionalen Antrieb. Der Hund, die Tochter. Man kann nicht anders, als mitgerissen zu sein. Supes und Batman haben das nicht. Batman vielleicht im Prolog, aber das würde doch nur stärker wirken, wenn es unmittelbar weiterginge und nicht erst 2 Jahre später. Wenn man ihm ansehen würde, dass er daran zerfressen wird, Superman, der immer weiter und weiter Kollateralschäden verursacht, leider nicht aufzuhalten ist. Da müsste der Fund des Kryptonit eine Erlösung sein. Nichts dergleichen fühlt man im Film.
Und Superman hat überhaupt keinen Antrieb, kann nicht mit Kritik umgehen, sich nicht öffentlich äußern und wird dann auch noch verheerend falsch beraten. Man kann schwerlich dafür sein, dass Batman Superman erledigt, und noch weniger, dass Batman Superman tötet. Dadurch wäre nirgendwo was gewonnen. Nicht nur aus Prinzip, sondern weil Snyder auch keine motivierte Dringlichkeit auftischt, die es erzwingt, dass der andere unbedingt sterben sollte. Freddy vs Jason, beide AVP und Frankenstein meets the Wolfman hatten bessere Motivationen für ihre Duelle. Und gerade FVJ hatte Platz für Fun, war aber oft düster und blutiger und nackter, als sich BVS je getraut hätte zu sein.
Hatte Taken nicht einige spannende Momente? Aber hallo. Batman v Superman? Und wie cool ist John Wick bitte oft inszeniert? Da gibts keine dämlichen Sprüche wie Lex' "Hey, gegen den sollten sie besser nicht antreten, Mr Wayne, der hat nen starken Händedruck" oder "Hallo, sind sie ein Terrorist?" oder die doomsdayhafte Auto-Abprall-und-Drohszene oder "Okay, ich bau ein Monster um ein Monster aufzuhalten" oder die superhafte WW-schaut-sich-Emails-mit-Teaser-Trailern-und-designten-Heldenlogos-an Szene oder "Martha??" oder oder oder. Das alles untergräbt den eigenen Anspruch, erwachsen, deep und tragisch zu sein. Oft wirkt das, als hätte Snyder Prometheus gesehen und bei der Szene mit dem Schlangenalien gesagt - wir brauchen unbedingt mehrere solche Szenen.
Hätte ich gern einen Taken oder John Wick BVS gesehen? Jo.
Aber Taken und John Wick sind > BVS.
Lieber hätte ich sogar einen Mad Max Fury Road BVS gesehen. Aber MMFR > Taken und John Wick > BVS.
Snyder hätte vielleicht alles kicken die Knightmare Sequenz auf Spielfilmlänge strecken sollen: Endzeit-Batman gegen geflügelte Viecher und Supermansoldaten während die Welt vernichtet ist und es Feuerstrahlen vom Himmel regnet? Zumindest brawl wird mir zustimmen, dass das einen besseren Film abgegeben hätte. Ruhig mit andauernd eingstreuten Traumsequenzen mit Manbat und Leuten aus anderen Zeiten/Realitäten. Das war das interessanteste am Film