Also das stimmt nicht so ganz, was Ihr schreibt. Im Groben passt es aber.
Das Pentagon benutzt eigentlich die Medien und nicht umgekehrt. Dafür hat man eine spezielle Abteilung und was die spektakulären Bilder angeht, die man im Fernsehen sieht - die sind zum Teil zwar wirklich gestellt, aber man macht das nicht den Medien zuliebe, sondern zum Selbstzweck. Inwiefern die Medien davon profitieren, ist den Leuten beim Militär relativ egal, da hat man andere Sorgen.
Mein Onkel ist US Soldat und hat auch im ersten Irak-Krieg gekämpft. Die Leuchtspurmunition dient vorallem dazu, auf den Bildern zu zeigen, dass die US Soldaten überhaupt das Feuer eröffnen, weils auch damals schon immer wieder Unkenrufe gab, man wehre sich auf dem Boden zu wenig und überlasse der Luftwaffe das Ausschalten von Zielen. Macht sich nicht gut, wenn man zur gleichen Zeit mit der Army die den höchsten Werbeetat der Streitkräfte für die Rekrutierung ausgibt und junge Männer und Frauen zur Armee locken will.
Man kennt doch diese seltsamen Geschichten über Journalisten und Kameraleute, die in Vietnam ihre Berichterstattung direkt innerhalb der Einheiten durchführten. Das Prinzip ist noch älter, aber seit den späten 60'ern weiß man im Pentagon eigentlich ziemlich gut, wo der Hase langläuft.
Das mit Bin Laden und Saddam Hussein stimmt so auch nicht ganz. Vor allem Bin Laden war damals mehr, oder weniger der letzte Notanker, die Sowjets zu beschäftigen. Klar, heute kotzt man drüber, aber wirklich andere Möglichkeiten hatte man nicht.
Man sollte sich auch mal vor Augen führen, dass der kalte Krieg kein Spaß war. Im Gegensatz zu den USA, die seit dem WW2 zwar eine Weltmacht wurden, aber eher konventionell interverniert hatten, sassen die Sowjets auf der größten und modernsten Invasionsarmee der Neuzeit. Zum damaligen Zeitpunkt konnte auch die USA da nicht mithalten. Atomwaffen sind schön und gut, aber die Sowjets wären imstande gewesen, nach dem Atomschlag zu besetzen, selbst Nordamerika - was für die USA nur bedingt galt.
Bill Clinton hat mit dem ersten Irak-Krieg nur sehr wenig zu tun, es wird aber gerne behauptet - auch von den Demokraten - dass er maßgeblich am Rückzug aus dem Irak beteiligt war.
Der Irak-Krieg war allerdings auch keine Erfindung von Bush Sr., die USA griffen ein, nachdem der Irak Kuweit besetzte. Als Alliierte waren die USA so, oder so am Zug. Dass aus Operation Desert Storm ein reinrassiger Krieg wurde, lag ja nicht zuletzt auch am Widerstand duch den Irak.
Der erste Golfkrieg Anfang der 80'er zwischen dem Irak und Iran kam übrigens auch ohne die Beihilfe der USA zustande.
Dass die USA dann immer wieder ihre Finger im Spiel hatten - vor allem zur Zeit des kalten Krieges, ist denke ich klar. Ich finds nur nicht fair, direkt auf die Staaten loszugehen. Damals waren durchaus auch vernünftige Menschen im Senat und nur weil die Presis der Staaten so im Rampenlicht standen, heißt das nicht, das im Hintergrund nicht eine Menge guter Leute doch noch das Schlimmste verhindert haben.
Ja und das mit den Heimkehrer, die Suizide und das alles. Es war nie anders. Es ist bescheuert zu glauben, es wäre nach irgendeinem Krieg jemals anders gewesen. Der WW2 hatte da eine andere Qualität, Korea auch noch, aber es gibt ne ganz interessante Aussage dazu von einem britischen Soldaten, der den WW1 und WW2 erlebt hat.
Je schneller Deine Kameraden sterben und je kürzer der Einsatz, desto härter ist es, sich damit abzufinden.
Für die Irakkriege gilt noch immer das Problem der Spätfolgen durch die uranhaltige Munition der Panzerdivisionen. Es gibt tatsächlich auch einige Stiftungen in den USA, die sich mit dem Problem heute noch befassen.
Ansich bin ich bei jedem USA Gebashe dabei, aber ich finde das Thema hier zu komplex, als dass man da nur durch ein paar Reportagen und Bücher, Artikel, was auch immer ne unumstösslich objektive Meinung haben kann.