Beckham23 schrieb:
In meinen Augen hat sich mit dem Ziel Washington viel geändert. Endlich gab es einen Punkt in der Handlung wo einerseits ein Zielort feststand und andererseits ein Heilmittel in Aussicht war. Nach dieser Lüge gibt es wieder kein Ziel, wo die Gruppe hinlaufen könnte. Und ehrlich gesagt finde ich die Siedlung vom Ende aus Staffel 5 das beste Ziel/Siedlung die sie bisher erreicht haben. Und wenn sie diese wieder verlassen sollten, dann bitte aus einem guten Grund und nicht aus diesem, daß sie nun "weiterziehen müssen..." - wohin denn, wenn´s nix mehr gibt???
SPOILER!?
Dann hat die Entscheidung, der Gruppe ein Ziel zu geben, dir als Zuschauer ein gutes Gefühl gegeben, genauso wie den Überlebenden, die wieder Hoffnung schöpften und endlich wieder ein konkretes Ziel im Auge hatten an dem sie sich festhalten konnten - wie du als Zuschauer...
An der Serie selber hat das aber trotzdem gar nichts verändert. Sie waren wieder unterwegs, haben sich um Nahrung und Wasser kümmern müssen, sowie fahrbare Untersätze und sie haben sich weiterhin gegen Zombies und unmenschliche Artgenossen verteidigt
Als das Ziel sich dann in Luft aufgelöst hat war es für sie ein Schlag ins Gesicht. Plötzlich ist die frisch erblühte Hoffnung wie weggeblasen. Was nun? Wohin gehen? Wo Unterschlupf und Nahrung finden? Soll das jetzt ewig so weitergehen? Umherwandern ohne Ziel? Hoffnungslos, einfach hoffnungslos!
So ähnlich wirst du als Zuschauer auch gedacht haben. Jetzt fällt dir vielleicht auf, dass du mit den Charakteren mitleidest ohne es zu wissen. Ist das nicht geil?
Was den guten Grund angeht, warum sie Arcadia verlassen sollten ist eigentlich einfach. Es gab noch keinen Zombiefilm in dem eine befestigte Unterkunft dauerhaft die Zombies draußen halten konnte. Entweder hat irgendjemand einen dummen Fehler gemacht, oder eine befeindete Gruppe hat die Umzäunung manipuliert oder die Tore geöffnet und die Zombies rein gelassen, oder, oder, oder. Und hier haben wir die Wölfe. Nach dem Konflikt mit dem Governeur am Gefängnis waren die Zäune auch eingerissen und das Gefängnis musste aufgegeben werden weil es von Toten überrannt wurde.
@TheReelGuy
Ist das nicht schön, dass du jederzeit bei der Serie aussteigen kannst? Bei einem Zombiefilm begleitest du die Protagonisten für 1,5 bis 2 Stunden und am Ende bei 99% aller Zombiefilme haben sie irgendein Ziel vor Augen (gerne wird eine Insel genommen), das sie ansteuern wollen. Die letzten Überleben setzen sich also in den Hubschrauber oder das Boot und steuern einem ungewissen Schicksal entgegen, während der Film endet.
The Walking Dead verhält sich wie ein laaaaanger Film. Das gute ist, du kannst es so machen wie es fast jeder Zombiefilm vormacht: Du steigst einfach an irgendeinem Punkt der Handlung aus und erfährst nichts weiteres über das Schicksal der Protagonisten. Denn wie ich schon weiter oben erwähnte, werden alle draufgehen, oder sie werden sich ein neues Ziel vornehmen, loslaufen und Abblende.
Das sie ein Happy End erleben wo die Welt wieder normal ist kann es nicht geben. Ein Happy End wo sie eine weitere gesicherte Unterkunft finden ist kein Happy End. Auch wenn der letzte Abspann läuft fragt man sich doch zwangsläufig wie lange die neue befestigte Unterkunft wohl dieses mal halten würde...