@Walter
So sind wir natürlich schneller und auch ein wenig langweiliger davon ab, aber da wir uns eh einig sind - passt schon. Danke.
@Alec
Ich sprach ja von "Welle", weil du auch von "Welle" sprachst, genauer sagtest du "neumoderne Horror Welle", und ich frag(t)e mich, was genau du damit meinst. Du sprichst ja jetzt wieder von einer Welle, die diverse Horrorregisseure in den letzten Jahren begründet haben. Wenn ich mir angucke, wer da bei dem Wiki-Link unter "Spalt Pack" versammelt ist, wundere ich mich noch weiter. So wirklich toll passen die Leute da nicht zusammen. Robert Rodriguez schon mal gar nicht, Greg McLean nur mit "Wolf Creek", der als australischer Film aber auch irgendwie nur schwer unter so einer Gruppenbezeichnung einzusortieren ist. Auch wenn er "Saw" inszeniert hat, sind James Wans weiteren Filme doch gänzlich anderer Natur, aber immer noch Horror. Alexandre Aja mag von den Horror-Franzosen der letzten Jahre noch derjenige sein, der sich am stärksten am US-Kino orientiert, aber da er nach "High Tension" quasi nur Remakes gemacht hat (u.a. von einem südkoreanischen Film), kann zumindest ich ihn nur schwerlich mit der "Saw" und "Hostel" Welle vereinen.
Es ist vielleicht der etwas grobe und unironische Umgang mit Gewalt, der die meisten genannten Regisseure verbindet, aber das ist für mich irgendwie ein unbefriedigender Zusammenhang, wenn wir schon niedliche Gruppennamen haben (
) und von einer "Welle" sprechen. Die erzählten Geschichten und die behandelten Themen sind dann doch häufig genug recht unterschiedlich. Und es gibt im Horrorfilm des 21. Jahrhunderts ja noch viele weitere Beiträge, wie im vorherigen Post von mir erwähnt.
Ich persönlich finde, wenn wir Regisseure und Filme verbinden und zusammenfassen, sollte da ein wirklich greifbarer Zusammenhang sein. Der Zusammenhang zwischen "Saw" und "Hostel" ist klar. Die hatten sicherlich auch Einfluss auf Rob Zombie, auch wenn "Haus der 1000 Leichen" vor "Saw" erschien, so wie "High Tension", der in vergleichbaren Gefilden wütet und irgendwie das Bindeglied zwischen genannten US-Filmen und den häufig unmissverständlich politisch aufgeladenen französischen Kollegen (Inside, Frontière(s), Martyrs). Ob du mir nun zustimmst, dass der 11. September sich massiv auf die Stimmung insbesondere des US-Horrors ausgewirkt hat, ist nicht so wichtig. Darüber könnten wir sprechen, müssen wir aber nicht. (
) Aber "moderne Horror-Welle" zu sagen ist mir persönlich zu vage, weil das alles und doch gar nichts sagt. Zumindest wirft es für mich nur Fragen auf, was genau damit gemeint ist.
(Übrigens mal so unter uns. "Wirklich alte" Filme, wie du sagst, hat Butch in seiner Liste eigentlich nicht drin. Höchstens "Psycho".
)
@Scorsese
Die Liste von ihm habe ich schon mal gesehen. Ich kenne 1, 3, 6, 7, 8, 9, 10, 11. "Bis das Blut gefriert" ist das Original zum grauenhaft schlechten "Das Geisterschloss" mit Liam Neeson, Owen Wilson und Catherine Zeta-Jones. Das Original ist zu gleichen Teilen psychologisches Drama und Gruselfilm und natürlich altmodisch, aber ich finde ihn noch heute ziemlich effektiv. Nein, eigentlich finde ich ihn sehr, sehr gut. Gerade weil bis auf eine (noch immer sehr beeindruckende) Szene nicht groß auf Effekte gesetzt wird, sondern ganz natürlich über Bild, Ton und Darsteller der Schrecken vermittelt wird. Fast noch mehr Drama ist "Schloss des Schreckens". Wer im Englischunterricht mal mit "The Turn of the Screw" zu tun hatte, wird die Geschichte kennen. Wie gesagt, auch mindestens gleichwertig Drama und Grusel, aber gerade deswegen auch lohnenswert, weil das ganze Gruselwusel-Tohuwabohu umso besser wirkt, wenn wir lebendige Charaktere haben, deren Motivation und Charakter wir kennen. Wer nicht sofort einschläft, wenn die Farbe im Bild fehlt und wenn es nicht schon nach 15 Minuten wild und laut zur Sache geht, sollte zumindest die beiden (neben den eh etablierten 7, 8, 11) definitiv mal schauen.