War gestern Abend drin und das wird
mein Fazit, allerdings werd ich anders bewerten, damit die Erbsenzähler und Heulsusen nicht auch noch anfangen, meine Kritik zu zerpflücken. Schlimm, wie hier Meinungen stellenweise arg grenzwertig in Frage gestellt werden.
Ich mache drei Wertungen, jeweils für die Technik, die Story und die Darsteller. Daraus ergibt sich dann die finale Bewertung, der Unterhaltungsfaktor quasi.
Da wir meistens die gleichen Seppel sind, die als Gruppe ins Kino gehen, war vom Geek bis zum Mitläufer mal wieder alles dabei - Jeder hatte seinen Spaß, soviel vorweg.
Die Story: Transformers 2: Die Rache knüpft direkt an den ersten Film an und macht schon in den ersten Sekunden absolut keinen Hehl daraus, daß Michael Bay zu wissen glaubt, wo der Hammer zu hängen hat.
Optimus Prime's Stimme säuselt zu den ersten gigantischen Bildern und schließt erzählerisch die Lücke zwischen den beiden Filmen.
Ein Wort: Klischees. Die Story verwurstet so ziemlich alle klassischen Gut vs. Böse Klischees und packt sie in Aluminium. Vom tragischen Helden und seiner schönen Gefährtin, über den edelmütigen Anführer und seinem bösartigen Gegenstück, bis hin zu den klassischen Nebenrollen ist einfach Alles vertreten. Es gibt soviele Parallelen zu anderen Geschichten und Märchen, die ihre Klischees begründet haben, daß man in TF2 recht schnell in die Geschichte findet, was die Story zwar vorhersehbar macht, aber auch rund. In meinen Augen ein Pluspunkt, da man so beruhigt die Denkzentrale seines Gehirns abschalten kann, um Ressourcen für das freizuschauffeln, was auf die Sinne einhämmert.
Sam und Mikaela müssen erneut die Welt retten, die Decepticons sind stärker denn je und auch die Autobots haben in TF2 wesentlich mehr zu bieten, als die Opferrollen des ersten Teils. Der Fallen erinnert in seiner Rolle als das uralte Böse mehr an eine abgespeckte Version des Imperators aus Star Wars, verliert allerdings schnell an Bedeutung.
Story: 4/10 Rund erzählt, aber völlig nebensächlich.
Die Darsteller: Hier erfüllt TF2 die Erwartungen, zumindest meine. Megan Fox aka Mikaela und Shia LaBeouf aka Sam rennen schreiend und mit den Armen rudernd vor Decepticons davon und John Turturro tut das, was er am Besten kann und spielt den Sonderling Simmons genau so, wie man ihn im ersten Film entweder hassen, oder lieben gelernt hat. Der restliche Cast, auch die neu eingeführten Charaktere in Form von Alice, bringen ihre Leistung dem Thema entsprechend und haben zum Teil zu wenig Screentime, um wirklich sonderlich aufzufallen. Aus dem Rahmen fällt niemand, alle Darsteller scheinen sich mit ihrer Rolle zufrieden zu geben und Josh Duhamel aka Lennox hat diesmal sichtlich mehr Spaß am Set, wirkt zumindest nichtmehr so, als habe er Durchfall.
Ein weiterer wichtiger Punkt sind die Sprecher der Autobots und Decepticons. Da muß ich sagen, war ich sehr enttäuscht von der deutschen Synchro. So wirklich will der Funke nicht überspringen bei mir und der O-Ton klang in den Trailern wesentlich authentischer und nicht so blutleer, wie die eingedeutschen Dialoge.
Darsteller: 5/10 Defintiv kein Oscar, aber solide.
Die Technik: Hier gibt es nicht viel zu sagen. Nie gab es größere Explosionen (Guiness Rekord inbegriffen), mehr CGI Effekte und vor allem Lärm. Für meine Begriffe die beste Filmtechnik aller Zeiten. Bay kleckert nicht, Bay klotzt und wenn es Filme gibt, denen man ihr Budget ansieht, dann ist TF2 einer davon. Die Schnitte sind erneut Bay-typisch schnell und rasant, aber durch die bessere CGI Technik (Shader und Lightning) wirken vor allem die Szenen mit den Autobots und Decepticons weniger verwaschen und sind deutlicher zu erkennen, als noch im ersten Teil. Die Geräuschkulisse ist der schiere Wahnsinn, es kracht ständig und der Score passt jederzeit bestens.
Technik: 10/10 Schnell, laut, perfekt umgesetzt.
Mein Fazit: Ich hatte einen typischen Bay erwartet und etwas bekommen, das meine Erwartungen zum Teil sogar übertroffen hat. Sicher, die Story ist uninteressant, die Darsteller im Rahmen ihrer Möglichkeiten bieten ebenfalls leichte Kost, was jedoch wirklich begeistert ist die Technik und das Gesamtpaket, das Bay mit Transformers 2 abliefert. Der Film ist rund, ein Blockbuster par Definition und endlich wieder ein Film, der für die heute technisch gut ausgerüsteten Kinos geschaffen zu sein scheint.
Der Humor ist platt, stellenweise nervig, Fremdschämer werden ihre Probleme mit dem Film haben, aber wer Bay's Gigantomanie in Transformers 1 zu schätzen wußte, macht mit einem Kinobesuch von Transformers 2 nichts falsch.
Für meinen Geschmack wieder zu viel US Militär, was meine Bewertung diesmal aber kaum beeinflusst, im ersten Transformers fand ich diesen Part wesentlich deplatzierter, da in Transformers 2 die Bedrohung durch die Decepticons und den Fallen globale Ausmaße übersteigt. Wer fragt da noch nach dem US Militär, wenn die Guten scheitern?
Transformers macht Vieles besser als sein Vorgänger, erbt aber seine Schwächen. Daß die Anzahl der gezeigten Transformer gestiegen ist, zeigt aber spätestens in diesem Film, daß selbst 2 Stunden Filmfeuerwerk nicht reichen, den eigentlichen Stars des Filmes gerecht zu werden. Viele bekannte Transformer kommen zu kurz, selbst das Finale wirkt regelrecht reingequetscht. Ob Fans das stört, kann ich nicht sagen, aber man muß kein Fan sein, um sich mehr Screentime für die Transformer zu wünschen, auch wenn bei über 40 Autobots und Decepticons selbst bei 2 Stunden Spielzeit für jeden nur 3 Minuten übrig blieben. Die menschlichen Darsteller noch nicht mitgerechnet. Ein Dilemma, über das die grandiose Technik und die einfache Story nicht vollständig hinwegtrösten können.
Ein DC mit wesentlich mehr Screentime für die Transformer könnte da mehr rausholen.
Unterhaltungsfaktor: 7/10 Baytastisch.