Zuletzt gelesenes oder gehörtes Buch

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Der Totengarten ist einfach kein typischer Krimi oder Thriller. Hat wohl den Geschmack von vielen Krimifans nicht getroffen.
 

Mestizo

Got Balls of Steel
Werde mir bei Zeiten mal versuchen, selber ein Urteil zu bilden. Werde jetzt auch nicht groß nachschlagen, worum es geht oder was ich zu erwarten habe. Macht mehr Laune, wenn man völlig unbedarft rangeht. :smile:
 

Puni

Well-Known Member
Eben, ist mehr eine Milieustudie als wirklich ein Thriller, der mit A anfängt und bei Z endet. Wie "The Wire" eben.
 

Wendtslaw

Well-Known Member
Fantastik AG: Epos aus fernen Ländern - Jan Oldenburg
Professor Welk ist Dozent für Phantastik. Er hat einen einzigen Studenten und zwar Theodor Welk (nicht verwandt oder verschwägert). Eines Tages landen die beiden in den fernen Landen und erleben dort einige skurrile Ereignisse, denn nichts ist wirklich so, wie es sein sollte.
Zyklopen, Elfen, 60cm große Riesen und Max Danger sind nur einiger der auftretenden Charaktere. Und was hat überhaupt die Fantastik AG mit dem ganzen Kuddelmuddel zu tun?

Mein Arbeitskollege hat mich dazu genötigt es zu lesen, damit er jemanden hat, mit dem er kurz darüber reden kann.
War ziemlich einfach geschrieben und da ich sonst eigentlich keine Bücher lese, die in Richtung Fantasy gehen, war das mal ganz erfrischend und eigentlich auch relativ humoristisch.
Von daher gibt es für nette Einfälle, kleinere humoristische Einlagen und Seitenhiebe auf die (deutsche) Fernsehlandschaft 6 von 10 Punkten.
 

Presko

Don Quijote des Forums
Der Anschlag von Stephen King
Spannende, gefühlvolle und komplexe Zeitreisegeschichte. Sehr vielseitig und grösstenteils sehr gut geschrieben. Die erotischen Beschreibungen fand ich am schlechtesten, fast schon peinlich. Zudem waren gewisse Handlungen der Hauptfigur meiner Ansicht nach nicht ganz schlüssig, und es erschien mir auch, dass King das wusste, und darum immer wieder erklären musste, warum George jetzt dennoch so handelt. Interessant auch, und für mich und vielleicht auch andere Nicht-Amis nicht ganz nachvollziehbar, wie bedeutend das Attentat auf Kennedy zu sein scheint. Ist wohl in den Augen der Amis wirklich eine unglaublich wichtige Zäsur gewesen.

8/10 Punkte.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Das Opfer von John Katzenbach

Es geht um einen Stalker, der ein Mädchen bedrängt.

Das Thema wurde alles andere als gut umgesetzt. Zu unglaubhaft und unlogisch ist die Handlung, zu schwach und reisserisch der Schreibstil und zu unauthentisch die Figur des Stalkers. Er ist ein extrovertierter Ex-Footballspieler, ein hochbegabter Hacker, ein Einbrecher, ein Tierquäler und ein Kneipenschläger. Mit einer Kindheitsgeschichte wie
Michael Myers im Halloween-Remake
Die Familie des Stalking-Opfers verhält sich von Anfang bis Ende völlig absurd. Das sind eine Anwältin, ein Professor und eine Schulpsychologin, die nicht etwa im Affekt dumm handeln, sondern sich in aller Ruhe zusammensetzen und Pläne schmieden.
Als Erstes fällt ihnen die Idee ein, dem Stalker 5.000 Dollar zu bezahlen - ist das üblich so? Dann noch eine Menge ähnlich seltsamer Einfälle, bis es in einem haarstäubenden Finale gipfelt: sie töten seinen Vater und hängen ihm den Mord an. Ein überkonstruierter Plan voller Fehler und sie verlassen sich einfach darauf, dass die Polizei ihn festnimmt und verurteilt (allein schon, dass das Opfer ihn vor der Tat angerufen und ihn dorthin gelockt hat, hätte er doch bei der Vernehmung erwähnt), anstatt den Stalker selbst zu töten? Aber ne, sein Vater ist ja so ein unsympathischer Trinker, der ihn so erzogen hat, also verdient er genauso den Tod.
Als er bei ihnen einbricht und den Hund tötet, wird er verwundet und hinterlässt Blut. Die ganze Truppe kommt nicht auf die Idee, sich bei der Polizei zu melden und das Blut untersuchen zu lassen. Stattdessen jammern sie die ganze Zeit, dass sie nichts gegen ihn in der Hand haben.
Dazu noch zu viele Zufälle im letzten Drittel (wie bequem, dass Hope im richtigen Augenblick der Nachbarin begegnet, die zufällig einen Schlüssel zur Wohnung des Stalkers hat; Scott trifft im richtigen Moment auf eine Lehrerin, die nach Jahren die Adresse des Elternhauses auswendig kennt).
Und das ist nur ein Teil der Fehler.
Dann noch Sätze, die einfach nur falsch sind. "Stalking ist die Ausgeburt männlicher Perversion" (es gibt ja keine weiblichen Stalker und keine männlichen Opfer) oder die Behauptung, dass die meisten Stalking-Opfer es nicht überleben. Ach ja, und Stalker sind am meisten mit Serienkillern zu vergleichen.
Klar können Stalker gefährlich sein, aber solche Aussagen von einer Anwältin oder von einer Schulpsychologin klingen doch ziemlich komisch. Überhaupt waren die Figuren unauthentisch.

Der Lieblingssatz des Autoren scheint "Sie schnappte nach Luft" zu sein und manche komische Formulierungen machen das Buch auch nicht gerade besser. Zum Beispiel:
Er krallte sich in ihre Gesichtsmaske und versuchte, ihr die Kehle zuzudrücken, während er wild um sich schlug.
Hat der Mann vier Arme oder wie kann er sie gleichzeitig würgen und dabei wild um sich schlagen? :check:

Das Buch war also nichts für mich, auch wenn es sich schnell lesen lässt. Aber die ganze Handlung ist einfach zu hanebüchen und abstrus.
 

Mestizo

Got Balls of Steel
Kann grundsätzlich ein Übersetzungsfehler sein. Und ich versuche es ja nicht zu verteidigen, aber mit einer Hand würgen, mit der anderen wild um sich schlagen, ich sehe da keinen Widerspruch. Er bräuchte höchstens drei Arme wegen der Gesichtsmaske, in die er sich noch verkrallt. :nene:
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Habe mir auch schon gedacht, dass es ein Übersetzungsfehler sein könnte. Ansonsten ist es einfach verwirrend formuliert. Vor allem, weil bei der Szene
niemand außer dem Mann und der Frau im Raum ist. Wenn ich mir vorstelle, wie er mit einer Hand sie würgt und mit der anderen wild um sich schlägt (und nicht auf seine Gegnerin), wird es unfreiwillig komisch.
Aber bei diesem Buch gehört es ja eh zu den kleineren Fehlern, da gibt es weit Schlimmeres.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
The Illustrated Man von Ray Bradbury

Eine Sammlung von unzusammenhängenden Sci-Fi-Kurzgeschichten von Bradbury, die qualitativ recht schwanken und oft sehr ähnliche bis gleiche Aussagen haben und daher hin und wieder auch recht belanglos wirken. Dafür sind dann aber auch einige kleine Meisterwerke dabei - The Long Rain, in dem Astronauten auf der Venus bruchlanden und vom ewigen Regen gequält werden, zum Beispiel. So großartig geschrieben, dass man irgendwann fast selbst den nicht enden wollenden Regen auf der Haut spürt. Außerdem sehr schön und atmosphärisch ist The Rocket Man, über einen Astronauten, der seine Famile alle 3 Monate auf der Erde besuchen darf. Eine wunderbar rührende und, wie gesagt, unglaublich atmosphärische Geschichte.
Alles in allem eine oft gelungene Sammlung an Kurzgeschichten, die die hohe Qualität einiger einzelner Vertreter aber nie ganz halten kann.
 

Dr.Faustus

Well-Known Member
Per Anhalter durch die Galaxies
War ziemlich lustig und abgedreht. Gute Entscheidung. Die Anderen Teile hab ich auch schon. Ist perfekt für zwischendurch und ich brauchte mal ne Abwechslung zum Dunklen Turm.
10/10 Walmonologe!
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Das Delta der Venus von Anais Nin

Die Kurzgeschichten entstanden um 1940, erschienen aber erstmals 1977. Sie schwanken zwischen Erotik und Pornografie und sind sehr gut geschrieben. Manchmal sehr schöne, sinnliche Passagen, dann plötzlich wilde Orgien, die explizit beschrieben sind. Die Entstehungsgeschichte ist nicht uninteressant: ein schräger "Sammler" bezahlte ihr und ihren Literatur-Freunden Geld (1 Dollar pro Seite), damit sie diese Storys für ihn schrieben, und drängte sie dabei ständig dazu, weniger Poesie und mehr "Action" einzubauen. In diesem Band sind aber nur ihre Geschichten drin, nicht die ihrer Freunde.
Von Nin kannte ich bisher einige harmlosere Novellen gelesen (die ich ebenfalls gut fand) und war schon überrascht, wie heftig sie sein kann. Habe zwar schon vorher mitbekommen, dass dieses Kultbuch nicht unzimperlich ist, aber an manchen Stellen fiel mir schon fast die Kinnlade runter. Besonders wenn ich bedenke, wie alt die Geschichten sind.

Wer "Opus Pistorum" von Henry Miller mochte, sollte sich auch dieses Buch ansehen. Wobei es bei ihm weniger psychologisch war, sondern teilweise so übertrieben, dass es sich wie eine Satire las. Vielleicht war es ja auch eine.

@Dr. Faustus: den zweiten Teil (Das Restaurant am Ende des Universums) fand ich noch besser als den ersten, aber ab dem dritten nahm die Reihe meiner Meinung nach immer weiter ab und konnte mich am Ende nicht mehr begeistern.
 

Wendtslaw

Well-Known Member
Tyler Durden schrieb:
@Dr. Faustus: den zweiten Teil (Das Restaurant am Ende des Universums) fand ich noch besser als den ersten, aber ab dem dritten nahm die Reihe meiner Meinung nach immer weiter ab und konnte mich am Ende nicht mehr begeistern.
Dem würde ich mich auch so anschließen. Wobei die anderen Teile trotzdem lesenswert sind, wie ich finde.
 

Bambi

hat verrückte Rehkitzideen
mein Vorablesen Gewinn..

Galgenmann von
Aline Kiner

Rätselhafte Symbole auf dem Friedhof von Varange, eine mysteriöse Statue
und eine jungeFrau, brutal ermordet und in einer Felsspalte verborgen.
Ein schwerer erster Fall für Kommissar Simon Dreemer, der soeben aus
Paris in die Provinz strafversetzt worden ist. Die Ermittlungen führen
ihn in einen Sumpf aus Verrat, Gewalt und Eifersucht. Denn die Bewohner
des lothringischen Dorfes hüten ein dunkles Geheimnis, das weit in der
Vergangenheit liegt und bis heute Opfer fordert.





Ein wunderbar geschriebener Krimi der leider ein bißchen kurz ist.

In dem Dorf Varange, ein kleines Dorf in Lothringen wird die Leiche
eines jungen Mädchens gefunden. Sie lag versteckt in einer Felsspalte.
Vor über 11 Jahren wurde schon mal ein Mädchen so gefunden, alles
scheint sich zu wiederholen. Außerdem wurden noch rätselhafte Symbole
auf dem Friedhof in der Nähe einer mysteriösen Statue gefunden.
Kommissar Simon Dreemer der soeben von Paris strafversetzt wurde muß
gleich mit den Ermittlungen beginnen. Durch seine unorthodoxen
Ermittlungsmethoden hat er sich in Paris keine Freunde gemacht und auch
in Varange tut er sich etwas schwer. Doch mit Leutnant Jeanne Modover
arbeitet er sich durch eine Geschichte aus Hass, Verrat, Gewalt und
Eifersucht. Auch Jeanne verbindet eine Geschichte mit dem Dorf und es
ist ihr alles andere als Recht das sie dort ermitteln muß.
Und dann entpuppt sich die Ermittlung als eine Reise in die
Vergangenheit, denn am Ende des 2. Weltkrieges gab es in Varange einen
Mord der noch immer nicht vergessen ist.

Ich hatte das Buch in 2,5 Tagen durch und kann es guten Gewissens weiterempfehlen. Es war keine Minute
langweilig und hat einen schönen Fluss.
7,5/10

Wie gesagt lange Rezis schreiben ist nicht meins...
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Das Schicksal in Person von Agatha Christie

Einer von ihren späten Krimis (1971), in dem Miss Marple im Auftrag eines verstorbenen Bekannten einen zehn Jahre alten Mordfall lösen muss.

War eine kurzweilige Unterhaltung, die angenehm zu lesen war und einen interessanten Fall zu bieten hatte, auch wenn die Auflösung am Ende nicht überraschend war. Miss Marple ist schon charmant, aber wieso musste sie diese Xenophobie haben? Naja, zum Glück war das nur ganz am Rande und spielte keine Rolle für die Handlung.
 

Bambi

hat verrückte Rehkitzideen
Todesnähe von P.J.Tracy


In der Nacht: Auf einem Segelboot zehn Meilen vor der
kalifornischen Küste entkommt der ehemalige FBI-Agent John Smith
knapp einem Attentat. Kurz darauf ist er verschwunden.
Am nächsten
Morgen: In Minneapolis wird ein junges Mädchen aufgefunden, mit
durchtrennter Kehle.


Wenig später: Ein paar Straßen weiter werden zwei junge Männer
hingerichtet - vermutlich ein Streit unter Gangs.
Am nächsten
Morgen: drei Tote. Die Wohnung, in der sie liegen, entpuppt sich als
Waffen-Arsenal.

Einzelfälle? Den Detectives Magozzi und Rolseth kommen Zweifel.
Parallelen in Detroit und Los Angeles lassen auf Terrorzellen
schließen. Doch welches Ziel verfolgen die unbekannten Gegner?
Unterstützt von den vier Computerspezialisten der Monkewrench-Crew
entdecken sie, dass John an einem Code zur Terrorbekämpfung
arbeitete. Und am 31. Oktober ein Anschlag bevorsteht. Doch was ist
das Ziel?
Während die sechs sich noch fragen, wer ihre Gegner
sind, haben die sie schon fest im Visier ...



Es ist der 6 Roman mit Fällen der
Detectives Magozzi und Rolset. Leider hatte ich das Gefühl dass sich
das Autorenteam(Mutter/Tochter) dieses Mal nicht so richtig einig
waren, wohin die Reise gehen sollen, zuviele Ansätze die im Sand
verlaufen, zuviele Nebenschauplätze und viele Unstimmingkeiten. Klar
ist das Buch wieder locker und flott zu lesen, aber ich bin lieber
gewillt etwas länger auf ein Buch zu warten was mich überzeugt als
zu dem Schluss zu kommen das können sie doch eigentlich besser.



gebe denn auch mal 5,5 bis 6 von 10....
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Suche Traum, biete mich von Kurt Vonnegut

Eine Kurzgeschichtensammlung mit seinen frühen Storys, von denen ich die meisten schon kannte. Ich hätte mir Science-Fiction-Geschichten gewünscht (die sind bei Vonnegut am besten), aber hier gab es auch ein paar gute und einige solide Storys, wie immer mit einem schönen ironischen Schreibstil.
Unterhaltsam und nachdenklich zugleich.

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Es von Stephen King

Habe das Buch schon einmal vor etwa 14-15 Jahren gelesen und konnte mich mehr an die Verfilmung als an die Buchvorlage erinnern. Es hat mir wieder im Großen und Ganzen gefallen, aber manche Sachen fand ich nicht gut. Ich hätte es besser gefunden, wenn es nur aus der Kindheits-Hälfte bestehen würde, dazwischen die "Chronik" der früheren zyklischen Ausbrüche in Derry. Die Themen der Erwachsenen-Passagen sind größtenteils das Verdrängen und das Erinnern, die zwar auch nicht uninteressant sind, aber auch in einem anderen Buch behandelt werden könnten.
Ich finde es doof, dass man von Anfang an weiss, dass die Kinder überleben werden. Und auch sonst wird oft in der Handlung vorgegriffen ("erzähl von deinem Knochenbruch, Eddie"), was die gesamte Spannung nimmt. Anstatt es rückblickend zu erzählen, hätte King meiner Meinung nach chronologisch bleiben sollen. Zum anderen wiederholt sich zu vieles bei den Erwachsenen. Diese Parallelität ist zwar eine ganz nette Spielerei, aber es zieht alles viel zu stark in die Länge, verdoppelt es sozusagen. Es gab doch schon ein erstes Gegenübertreten der Gruppe mit Es in der Toilette, und der Kampf in der Kanalisation wäre dann halt der finale Kampf. Man hätte ja ein Epilog anhängen können, in dem Mike die Gruppe 27 Jahre später anruft: "Es ist zurückgekommen". Stattdessen beginnt das Buch mit genau dieser Szene.

Außerdem fand ich es auch zu überladen mit Anhängseln, zum Beispiel
dass die Ehepartner von Bill und Bev ihnen nachreisen etc.
Und die besten Szenen sind sowieso die in der Kindheit. Außer diese total unnötige, um nicht zu sagen alberne
Gangbang-Szene. Für die Handlung war es doch völlig unwichtig. Sie wollte sie nur "ermutigen" und mit Kraft erfüllen? Na ja.

Ansonsten aber immer noch ein sehr gutes Buch, dass aber durch eine radikale Kürzung noch besser hätte sein können.
 
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