Tyler Durden schrieb:
Schonmal 10 Punkte für den Titel.
Jo Nesbo - Rotkehlchen
Der dritte Harry Hole Roman und er gefiel mir mal wieder gut. Übrigens der erste Roman der Reihe, welcher in Skandinavien spielt. Es geht über weite Strecken in die Neo-Nazi Szene und sogar zurück in den 2. Weltkrieg.
Allerdings scheine ich einer der wenigen Leser zu sein, die Band 1 und 2 besser fanden.
Robert Louis Stevenson - Der seltsame Fall des Dr.Jekyll und Mr. Hyde
Ein interessanter Klassiker und für Leute, die eher die Comic und Horrorfilm-Versionen der Geschichte kennen, sicherlich gänzlich ungewöhnlich.
Ein ruhiges, psychologisch angehauchtes Gruselmärchen im nebeligen London den 19. Jahrhunderts.
Ist übrigens von der Seitenzahl her ziemlich überschaubar und für einen einzigen Abend bestens geeignet.
Steven Erikson - Spiel der Götter: Die Gärten des Mondes
Ich wollte unbedingt mal wieder eine unverbrauchte, große Fantasysaga lesen. Einzige Vorgabe: Es sollte keine Jugendreihe sein und auch kein sonstiges Young-Adult Gedöns.
Nach einiger Recherche habe ich mich für die "Das Spiel der Götter" Reihe entschieden. Wird sie doch in Sachen "epicness" und Komplexität oft mit "Game of Thrones" verglichen oder gar darüber angesetzt. Man ließt wirklich sehr oft, das es nach dieser Reihe schwer ist, in dem Genre gleichwertigen Ersatz zu finden. "Die Gärten des Mondes" gilt sogar als ziemlich schwieriger Einstieg und im Netz lassen sich wirklich viele, viele Buchabbrecher finden.
Ich fand den ersten Teil hervorragend. Es ist wirklich etwas schwierig reinzukommen, denn es wird einem erstmal tatsächlich sehr, sehr wenig erklärt. Es gibt keinen Jungen Stallburschen oder eine naive Prinzessin, die sich erstmal zusammen mit dem Leser zurechfinden müssen. Es kommt sogar vor, dass man nach 200 Seiten endlich warm mit einigen Charakteren geworden ist, und diese dann einfach im nächsten Kapitel nicht mehr vorkommen. Stattdessen gibt es 25 neue Personen und Orte. Das Erikson aber ein Meister ist, lässt sich recht früh erahnen. Die komplexe Welt mit ihrer Geschichte, ihren Magiern,Göttern,Drachen, Gilden,Königen und Armeen tut sich nur sehr langsam auf aber für mich keinesfalls langweilig.
Ich habe jedenfalls Blut geleckt und werde auf sicher weiter dranbleiben.
Joe R. Lansdale - Ein feiner, dunkler Riss
Ein ganzes Stück coming of Age Drama, gepaart mit viel Gesellschaftskritik und spannenden Thrillerelementen. Was das Buch aber mal wieder ausmacht ist kein bis ins letzte Detail ausgearbeiteter Überraschungsplot, sondern Lansdales einzigartige Gabe des Schreibens. Er lässt einen die Figuren lieben. Den Sommer fühlen. Die 50er riechen.
Wer bei King nicht nur Gänsehaut wegen der Monster, sondern auch wegen der Figuren, ihrer Freundschaft und der oft nostalgischen Atmosphäre bekommt, liegt bei Lansdale auf jeden Fall richtig.