Edward Lee - Gewürm (2006)
Origineller Ekelhorror mit Science-Fiction-Elementen.
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Ryan David Jahn - Ein Akt der Gewalt (2009)
Die Handlung dieses Episodenromans spielt in den 60er Jahren in einer us-amerikanischen Stadt. Aus verschiedenen Perspektiven wird über das Leben in einer Nachbarschaft erzählt, und jede davon ist sehr nachvollziehbar. Am besten ist hier aber der Schreibstil. Wie schon bei "Der Cop", liest es sich sehr angenehm und ist auch wieder in der Gegenwartsform verfasst.
Das Buch erschien in der Reihe Heyne Hardcore, aber so hardcore ist es gar nicht. Es ist aber wirklich gut geschrieben.
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Richard Lorenz - Amerika-Plakate (2014)
Es lässt sich keinem bestimmten Genre zuordnen und gehört zu den Büchern, die man schlecht beschreiben kann. Eine Art Episodenroman mit vielen kleinen Geschichten, die zusammen eine größere Geschichte bilden. Das ganze ist ziemlich originell, surreal und verträumt, aber auch wunderbar geschrieben. Ich glaube, der Autor ist ein Fan von Paul Auster, der hier mehrmals erwähnt wird und sogar kurz selbst als Nebenfigur auftaucht.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen, werde mir bald auch "Frost, Erna Piaf und der Heilige" holen. Beide Bücher sind bei "kuk", bzw. im Joachim Körber Verlag, bzw. in der Edition Phantasia erschienen.
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Hanns Heinz Ewers - Alraune (1911)
Ein Klassiker, den ich jedem Leser, der sich für Phantastik interessiert, empfehlen kann. Der Roman ist revolutionär, was z.B. die Idee der künstlichen Befruchtung, die Figur einer "femme fatale" und die Freizügigkeit betrifft. Hat mir noch besser gefallen als "Der Zauberlehrling".
Die Geschichte des Buches ist dabei fast genauso dramatisch wie das Buch selbst - anfangs von den Kritikern als seriöse Literatur eingestuft, mit zunehmdem Erfolg immer negativer bewertet, später von den Nazis verboten und verbrannt. Der Autor sympathisierte anfangs selbst mit den Nationalsozialisten, aber als es immer ernster wurde und er immer stärker unter Druck geriet, Nazi-Propaganda zu schreiben, trat er aus und alle anderen seiner Bücher wurden ebenfalls verboten.
Hinzu kommt, dass seine Geliebte nach dem Erscheinen des Buches Selbstmord beging (weil sie glaubte, mit der weiblichen Hauptfigur sei sie selbst gemeint) und eine Darstellerin, die in einer von den Verfilmungen die Rolle der Alraune spielte, nahm sich ebenfalls das Leben - im gleichen Hemd, in dem sie Alraune gespielt hatte.
In der Ausgabe, die ich habe (erschienen im Area-Verlag als Doppelband zusammen mit Der Zauberlehrling) ist ein sehr interessantes Nachwort enthalten.