Dr Knobel
Sie nannten ihn Aufsteiger
Einerseits war es ironisch gemeint, andererseits hat Indy so einige Sachen mitgemacht, die ähnlich unmöglich waren. Ich erinnere da nur einmal an seine U-Boot Tour in Teil 1.
Diese Sequenz ist aber trotzdem das perfekte Beispiel für die "Kühle" und den unnötigen, völlig übertriebenen Einsatz von Effekten. Man muss nur mal diesen Opener mit denen von 2+3 vergleichen. Die Opener von 2+3 waren mindestens genauso turbulent, jedoch ohne dieses überzogene Gewitter an Effekten. Ähnlich wie bei der neuen "Star Wars" Trilogie werden hier Effekte nur um des Spekatakels Willen eingefügt, ohne dass es nötig wäre. Es funktioniert einzig und allein nach dem Motto: "Schaut mal, was wir alles können." Und das zieht sich durch den ganzen Film.
Die Opener von 2+3 waren amüsant, actionreich und originell, halt mit Herz. Der von Teil 4 spektakulär, aber bei weitem nicht so Detailverliebt und originell, weil man sich zu sehr auf die SFX verlässt - und auch das zieht sich durch den ganzen Film.
Zudem erkennt man einfach, dass zu einem Großteil im Studio gedreht wurde, das meinte ich mit künstlichen Touch. Indy war immer der etwas "dreckige" Held, und so wirkten auch die Filme. Teil 4 wirkt künstlich rein, fast klinisch. Sehr schön lässt sich das an der Verfolgungsjagd im Dschungel ausmachen. Sieht das gut aus, ist es spektakulär? Ja, sicherlich - aber es wirkt auch künstlich, weil man eben sieht, dass es zum Großteil am grünen Tisch entstand. Wenn ich da an die Szenen aus Teil 3 mit dem Panzer denke ... so etwas will ich in einem Indy sehen.
Ich habe überhaupt kein Problem mit CGI Effekten wenn sie zum Film passen, z.B. bei "Transformers" und es macht sicherlich auch Sinn, diese bei Streifen wie "Indy" einzusetzen, aber eben nicht in dem Ausmaß und an Stellen, wo es unnötig wird. Mussten es unbedingt Riesenameisen sein, z.B.? Auch beim Schluß: Mir geht es gar nicht um den reinen Inhalt des Finales, darüber kann man diskutieren. Aber auch hier: Muss es so sein? Ist MEHR immer gleich BESSER? So sehr man über den Schlußteil von Teil 3 meckern kann: Der ist um Längen atmosphärischer als das Bombardement von Teil 4.
Und vor lauter Präsentationsfreude der rein technischen Spielereien geht sehr deutlich einiges verloren, was für mich bei Indy dazu gehört: Charme, Spielfreude usw., was aber auch - wie schon angesprochen, sicherlich auch damit zu tun hat, dass bedeutend mehr im Studio entstand wie früher. Das sieht halt anders aus und gerade Ford, der mir noch gut gefiel, merkt man an, dass er sich vor der grünen Wand etwas verloren fühlt und lieber in realen Kulissen agieren würde.
Diese Elemente stören mich, und nicht die eine oder andere übertriebene Idee: Das war bei den alten nicht anders.