Habe den Film mittlerweile auch gesehen. Hat mir insgesamt gefallen, aber ich muss auch sagen, dass ich leicht enttäuscht bin. Der gute Herr Wright hat ja noch nicht viele Filme gemacht und die bisherigen sind von einer hohen Qualität (den auch von ihm eher ignorierten "Fistful of Fingers" mal ignoriert), aber es fällt erschreckend leicht zu sagen, dass "The World's End" der bisher schwächste Wright ist. Vielleicht lag's an der Synchro, die dem Wright/Pegg Stil in Dialogen sicherlich nicht entgegen kommt. Aber das schien eigentlich den Umständen entsprechend okay. Die Enttäuschung bzw. der leicht negative Eindruck hat unterschiedliche Gründe.
Ich mochte es eigentlich, dass es hier etwas ernster zuging. Gerade als Quasi-Abschluss einer mehr oder weniger konsequenten Trilogie ist so was ganz passend. Und da schon "Shaun..." und "Hot Fuzz" neben der Genre-Parodie ganz besonderen Wert auf die Freundschaftsthematik legten, war der Ansatz hier sehr willkommen. Pegg ist ein guter Schauspieler, Nick Frost kann auch mehr, als den schusseligen Vollpfosten zu geben, und man holt sich nicht Leute wie Paddy Considine, Eddie Marsan oder auch Martin Freeman dazu, wenn man eigentlich nur lärmig-unterhaltsamen Comedy-Krawall haben will. Das angekratzte Verhältnis dieser fünf (ehemaligen) Freunde ist interessant und emotional facettenreich genug. Der Plan, den damals unvollendeten Pub Crawl zu wiederholen und abzuschließen, macht für Peggs Charakter durchaus Sinn. Alles tiptop. Auch der Zusatz mit Rosamund Pike (<3) macht das ganze emotionale und personale Konstrukt spannender.
Dann muss Pegg auf Klo und die Stadt zeigt ihr wahres Gesicht. Und irgendwie gefiel mir das grundsätzlich nicht, was sich da im Geheimen abspielte. Es war nicht unbedingt schlecht, aber nicht so lustig, spannend oder interessant, wie es hätte sein können und sein sollen. Auch wirkte die Mischung von Drama, Humor, Action und den Genreelemente der Handlung nicht immer rund. Nicht so rund wie in den beiden Vorgängern. Die Actionszenen wirkten manchmal ein wenig behäbig und auch hier und da zu offensichtlich choreographiert, wenn Frost und Co. plötzlich so tun, als könnten sie Kung Fu.
Über die Auflösung der Genre-Elemente, was das Geheimnis der Stadt wirklich bedeutet, muss ich noch etwas nachdenken. Aber wirklich begeistert hat es mich nicht, auch wenn ich es als emotionalen Schlusspunkt für die Freundschaft ganz nett fand.
Insgesamt ne runde 7/10, weil's insgesamt trotzdem unterhaltsam war, weil die erste Hälfte wirklich gelungen ist und weil die Kritikpunkte nicht so schwer wiegen, wie sie vielleicht klingen. Aber, wie gesagt, ne kleine Enttäuschung ist da.
Ach ja. Der Epilog war blöde.