Ich muss auch sagen, dass der Film echt gelungen ist. Aber gerade die Charaktere waren die Schwachstelle. Der Hauptcharaktertyp (kein Plan wie der hieß... Sagt schon viel) war eben einfach der Hauptcharaktertyp, der zwar eine im Schatten liegende Vergangenheit hatte, aber das wurde ja eher schnell abgehandelt im Sinne von "Es zählt, wer wir heute sind". Ansonsten kam er, sah sich alles an und war von da an der Typ, der direkt versuchte, alles richtig zu machen, unkantig und uneckig. Und auch der Rest bestand aus zugegeben sympathischen, aber oberflächlichen Prototypen. Das Personal von "Maze Runner" funktioniert, wir fiebern durchaus auch ab und an mit, wir mögen die Kollegen. Aber die sind auch alle alles andere als denkwürdig. Und genau da muss ich dir, Sunshine, widersprechen. Katniss, deren Name sich mittlerweile sicher nicht zu unrecht fest im popkulturellen Gedächtnis verankert hat, was sich bereits nach dem ersten Teil anbahnte, diese starke Frauenfigur, die sich gegen das Kapitol auflehnte, bleibt viel mehr im Gedächtnis. Tris aus dem leider nur durchwachsenen und gegenüber "Maze Runner" schlechteren "Divergent" hatte immerhin den Vorteil, von Shailene Woodley einigermaßen stark dargestellt worden zu sein. Aber der "Maze Runner"-Runner und Anhang: Austauschbares "Herr der Fliegen"-light-Personal. Nur meine Meinung.
Aber nochmal: Das stört nicht, da auch keiner der Charaktere unverschämt schlecht oder platt ist oder sich gar widersprechend verhält. Und der Film dahinter ist echt nicht übel. An sich ist er sogar eigenständig genug, als dass man sagen muss, dass er es nicht verdient hat, ständig mit "Tribute" verglichen zu werden. Kann man sich geben.