Ich kann gerne darauf eingehen.
Zum "unspektakulären mittelteil":
SHIELD hat nun mal ein Fliegendes Schiff. Das war früher so und das ist gut so, dass es auch im Film so ist. Und ich fand es hervorragend, dass sogar Maria Hill einiges an Screentime bekommen hat. Jedenfalls ist das Schiff Kult und hat zurecht eine Menge Screentime bekommen. Was man da jetzt aber beschränkt nennt, kann ich nicht nachvollziehen. Ich müsste jetzt spoilern, um zu erklären, warum ich das nicht so sehe, aber ich versuche es mal grob ohne.
Die Zeit auf dem Schiff wird mit 2 Dingen verbracht. Zum einen Zeit für Charaktere, Gespräche, Entwicklungen. Was ich wichtig für den Film finde. Immerhin muss man auf die Eigenheiten der Charaktere eingehen, die Unterschiede klar machen, auf ihre Stärken fokussieren und Entwicklungsprozesse anstoßen. Das wurde dort hervorragend gemacht und gleichzeitig mit einer Menge Humor verknüpft. Würde man diesen Teil weglassen, würde der Film nicht funktionieren, dann wäre es ein stumpfer Hau Drauf Film.
Zum anderen gibt es hier den ersten großen Kampf, in dem jeder Charakter seinen speziellen Teil beiträgt und der durch die Situation auf einem fliegendem Schiff zu sein, nur verschärft wird.
Klar, wenn jemand mit den Charakteren, SUperhelden oder allgemein mit der Thematik nichts anfangen kann, wird man sich da vlt langweilen. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass dies eher die Ausnahme sein wird.
Und ohne Master Chief da zu nahe treten zu wollen, aber das ist so einer der Punkte, bei dem ich mich da extrem drauf verlassen kann, dass er es exakt gegenteilig sieht wie ich.
Sein zweiter Kritikpunkt sind MoneyShots. Ehm wofür? Es gibt eine halbe Stunde lang erstklassige Action in der jeder Charakter mehrere Szenen zum GLänzen bekommt.
Es geht in diesem Film um die Charaktere. Nicht darum, ein Gebäude stilvoll zu zerstören. Das scheint Master Chief nicht verstanden zu haben. Alle Comic Fans freunen sich darüber, "Money SHots" von ihren SUperhelden zu bekommen, haufenweise erinnerungswürdige Szenen. Es gibt so viele Momente, an die ich jetzt denken kann, die mir sofort ein Grinsen auf mein Gesicht bringen. Wer braucht da schon ein in Szene gesetztes zerstörte weiße Haus? Oder eine zerstörte Brücke? Wer sowas in dem Film erwartet, hat was vollkommen falsches von diesem FIlm verlangt und soll sich Battleship, Transformers und Co ansehen.
Bei Avengers geht es nicht um Materialschlacht, sondern um die Charaktere.
Warum wird Whedon gehypt? Weil Whedon bekannt dafür ist, mit Herz bei der Sache zu sein und dass es ihm in all seinen Produktionen immer um die Charaktere geht. (Ich weiß, ich wiederhole mich) Wer Massenzerstörung braucht, der soll zu Emmerich oder Bay gehen. Whedon liefert liebe im Detail und Charaktere, die genau so sind wie in den Comics. Eine perfekte Umsetzung.
Mit Buffy hat er einen Meilenstein der Seriengeschichte gemacht. Ob man die Serie und die Thematik gut findet, ist dabei vollkommen irrelevant, weil sich die Serie durch ihre Interessanten Charaktere ausgezeichnet hat und nicht durch ihren Plot.
Das gleiche gilt für Firefly/Serenity. Dazu kommt noch das absolute Meisterwerk "Dr Horribles Sing Along Blog"
Dann wird noch kritisiert, dass die Invasion nicht episch genug ist. Auch hier wieder: Darum geht es in diesem FIlm nicht. DIe Invasoren sind Futter für die Helden, es geht darum, die SUperhelden gut aussehen zu lassen, ihre FÄhigkeiten anwenden zu können.
Black Widow funktioniert in diesem FIlm hervorragend. Und tatsächlich überzeugt sie sogar am meisten in den Szenen, in denen es weder um ihr Aussehen, noch um ihre Schlagkraft geht, sondern um ihre Spionagearbeit.
Ich hätte auch alles zusammen fassen können zu: In dem Film geht es um die Charaktere. Wer das nicht versteht, damit nichts anfangen kann, aus welchen Gründen auch immer, wird diesen FIlm nicht so toll finden.
@Knobel: gerade deine Karate Kid kritik gelesen, im grunde ist das, was du in der kritik über die charaktere sagst, genau das, was hier auf den Marvel Film zutrifft. "Der Film lebt weniger von der Handlung, sondern von einem exzellent zusammen gestellten Cast und liebevoll geschriebenen Figuren, die prima miteinander harmonieren. "