Weil wir das Thema vor kurzem hatten, ein ganz spannender Input der das Thema auch noch Mal aufgreift
Ich würde für Freiheit auf jeden Fall auf Geld verzichten, sagte der Typ auf seinem eigenen Boot.
Das Handwerk darf gerne attraktiver werden, anstatt über die Studierenden zu meckern. Das Gesundheitswesen und das Schulwesen müssen komplett überarbeitet werden! Mehr Personal und mehr Geld! Es gibt keine Alternativen dazu und keine Zwischenlösungen. Alles andere wird nichts nützen!
Und wenn du den demografischen Wandel aufhalten willst, wobei das zu spät ist, du kannst ihn nur abschwächen, dann muss das neue Vollzeit im unteren 30 Stundenbereich pro Woche sein und das ohne Gehaltsverlust, sonst hat man weder Zeit für Kinder, noch das Geld.
Der Staat muss immer vom geringsten Verdiener ausgehen. Wenn der niedrigste Verdiener, sich ein gutes, gesunden Leben für sich und seine Familie leisten kann, dann können es auch alle anderen im Land. Das muss der angestrebte Standard sein, alles andere wird langfristig nichts bringen.
Ich verdiene mehr als mein Vater in seiner Hochzeit und ich kann mir gerade mal eine Mietwohnung leisten und ab und ab einen kleinen Ausflug. Ich achte auf jeden Cent + Altersvorsorge und Studienkredit abbezahlen. Mein Vater baute ein Haus, hatte eine Familie, zwei Autos, bezahlte Schulden (weil Haus) und konnte trotzdem in den Urlaub fahren. Das ist erst vierzig Jahre her.
Unserer Generation, fehlt bei gleichbleibenden Preisen und Verhältnissen, durchschnittlich 1000 Euro steuerfrei im Monat und das rückwirkend auf die letzten 10 Jahre. Dann könnte man die heutige Generation auf die Perspektive von vor 40 Jahren bringen.
Außerdem finde ich es toll, dass die alten Chefs, welche kurz vor der Rente stehen und Spitzenverdiener sind und waren, welche aus dieser Zeit vor 40 Jahren profitieren konnten, jetzt natürlich fordern, dass wir mehr arbeiten sollen. Ja, geil! Hab ich Bock drauf. Nach mir die Sintflut!
Immigration und Fachkräfte aus dem Ausland helfen die Zeit zu überbrücken aber damit tankt man eigentlich nur einen sterbenden Motor. Was Arbeit in Deutschland bedeutet, im öffentlichen Dienst, wie auch in der Privatwirtschaft, muss sich grundsätzlich ändern, sonst schieben wir die Katastrophe nur hinaus aber wenden sie nicht ab. Zudem holen wir uns ein weiteres Problem ins Haus. Wenn wir die Fachkräfte aus dem Ausland holen und die umliegenden Länder dem Braindrain ausliefern, werden diese Länder irgendwann anfangen das zu verhindern oder selbst kollabieren. Das sorgt für Unruhen, Kriege, Flüchtlingsströme. Wir verlagern nur Probleme!
Dann hört man solche Nachrichten wie vom BMBF, welcher fordert, dass man Verträge für Postdocs maximal auf drei Jahre begrenzt. Das waren mal zwölf, jetzt sechs, nun drei. Diese Postdocs, sind diejenigen, welche die meisten Studierenden ausbilden. Die kommenden Informatiker*innen, Ingenieur*innen, Mediziner*innen usw*innen. Woher sollen die Fachkräfte denn kommen, welche uns im internationalen Vergleich im Hifi und anderen Märkten konkurrenzfähig halten soll, wenn wir diesen Leuten keine Perspektive bieten? Diese Menschen wollen auch Heim und Familie und nicht alle drei Jahre woanders neu anfangen.
Zu einer Zeit in welcher in anderen Ländern die befristeten Verträge selbst an Unis langsam verschwinden, will man es bei uns nur verschlimmern. Das ist das Grundproblem hier. Diejenigen welche die Entscheidungen treffen, wenden die alten, nicht mehr zeitgemäßen Tricks an. Gerade weil sie schon zu lange vom Schuss weg sind. Das ist auch das Problem, wenn manche alten Säcke bis 70 und länger in ihren Positionen bleiben und sie nicht in Rente dürfen oder gehen. Nach vierzig oder fünfzig Jahren, bist du einfach zu weit weg vom Schuss und deine Entscheidungen basieren nicht mehr auf der aktuellen Realität.