96 Hours: Taken 2 ~ Liam Neeson [Kritik]

blacksun

Keyser Soze
Ja, aber das mit den Explosionen ist der 3. größere Kreis. Ich mein den , der im 3.Kreis ist und den selben Mittelpunkt hat.

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M.Grace seh ich mir wegen ihrer hübschen langen Beine gerne an. :squint:
 

Woodstock

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1. Kreis: Basar
2. Kreis: Hotel
3. Kreis: Keine Schnittpunkte also bestand ein Fehler. Daher die Granaten.
4. Verlies (zweiter Schnittpunkt) durch Windrichtung.

Hätte es auch gut gefunden wenn sie es besser erklärt hätten. Habe die Szene jetzt auch nicht mehr genau im Kopf.
 

Shins

Well-Known Member
Willkommen in Istanbul, der Stadt der unbegrenzten Möglichkeiten. Sie wollten schon immer mal auf Hausdächer steigen und von dort Granaten werfen, ohne dass sich jemand groß darüber aufregt oder gar die Polizei auftaucht? Dann sind Sie hier genau richtig. Buchen Sie noch heute Ihren Flug in die herrliche Stadt, in der Musiker 24 Stunden am Tag und 7 Tage in der Woche auf genau der selben Stelle ihrer Tätigkeit nachgehen, in der sie die drei hier angstellten Polizisten gerne auch erschießen dürfen. Und sollte es ihnen zu langweilig werden, schauen Sie doch einfach in der amerikanischen Botschaft vorbei. Dort freut man sich stets über Ihren Besuch, gerne auch ohne vor dem Eingang zu bremsen.

Liam Neeson ist ja schon ein wenig der Chuck Norris des heutigen Kinozeitalters. Er bildete Batman und Obi Wan Kenobi aus, setzte sich beispiellos für die Juden ein, zerstörte das Adlon Hotel, ist der Herrscher des Olymps, überlebte Flugzeugabstürze und Wolfsangriffe und zerlegte auf der Suche nach seiner Tochter mal eben einen ganzen Mädchenhandelring. Nun muss er sich auch noch mit einem unfähigen Regisseur und einem grenzdebilen Drehbuch herumschlagen.

Wenn direkt in der Einführung die Ereignisse mit hyperaktiven Schnitten und Zooms in Videoclipästhetik gezeigt werden, sehen wir uns mit zwei Tatsachen schon konfrontiert, bevor der Film eigentlich richtig begonnen hat: Der vermeintliche AD(H)S-Patient Olivier Megat(r)on hat wieder zugeschlagen. Und von dem herrlich dreckigen Stil von "Taken" alias "96 Hours" bleibt wohl nicht allzu viel übrig - da hilft es auch nicht, einige der Hochglanzbilder mit starkem Filmkorn zu überziehen.

Immerhin besinnt sich Beinahe-Decepticon Megaton (dieses fehlende "r" ist aber auch ärgerlich. Nichtmal dazu hat es gereicht...) bei der Exposition auf die Stärken des Erstlings, wobei er hier vermutlich von dem Drehbuch dazu gedrängt wurde: Bryan Mills und seine Familie dürfen sich wieder einige Zeit friedlich mit Familienproblemchen herumschlagen. Das war schon im Vorgänger toll, konnte man, wenn der kompromisslose Rachefeldzug begann, umso mehr mit dem Rambo-Vater mitfühlen. Nur leider gibt es in "Taken 2" keinen kompromisslosen Rachefeldzug, bei dem es sich mitzufiebern lohnen würde.

Zielgerichtet. Das ist wohl das Wort, das "Taken 1" am besten beschreiben würde. Kaum war Mills in Paris, gab es nur noch ein Ziel: Die Befreiung seiner Tochter. Ein links und rechts gab es dabei nicht. Und dementsprechend ernst war der Grundton. Es war diese Kompromisslosigkeit, die "Taken" aus der Reihe der typischen Actioner hervorhob. Wie eine Zielsuchrakete kämpfte sich Mills bis ans Ziel, war der Polizei immer einen Schritt voraus und auch, wenn die Fäuste immer im Vordergrund standen, hatte der Agent im Ruhestand immer auch einen clevern Schachzug in der Hinterhand.

"Clevere" Schachzüge hat Mills nun auch in der Fortstzung eine jede Menge. Nur ist der gute Mann wohl mittlerweile ein wenig debil geworden. Aber er ist ja auch schon einige Jahre im Rentenalter, da muss man das ja verstehen. Da sich diesmal Mills und seine Frau in der Rolle der entführten wiederfinden, muss eben die gereifte Tochter vermehrt in Aktion treten. Zum Glück hat Daddy eine Möglichkeit gefunden, telefonischen Kontakt zu dem hübschen Nachwuchsmodel zu haben und ihr Anweisungen zu geben. Und die fallen unglaublich raffiniert aus - dachte sich zumindest der Drehbuchautor. Und ja, amüsant sind die Geschehnisse ab diesem Moment in der Tat, Langeweile kommt ganz sicher nicht auf. Ab jetzt darf gelacht werden. Im Verlauf der Rettungsaktion mausert sich Mills mit immer mehr grandiosen Einfällen langsam aber sicher vom coolen wortkargen Vater, der alle nierdermäht, zum parodistischen Abziehbildchen eines eben diesen.

Es sind aber nicht nur einige sehr fragwürdige - ja, leider lächerliche - Drehbucheinfälle, die dem Action-Daddy mehrere Stöcke in den Weg legen. Offensichtlich hat auch Megaton seine Figur und seine Geschichte nicht richtig erfasst. Immer wieder werden einige Actionszenen in einer pseudo-coolen Art umgesetzt, die die Kompromisslosigkeit des Erstlings konterkariert. Da läuft während einer Schlägerei unpassenderweise irgendeine coole Elektromucke, wie sie auch bei Matrix (dort aber passend!) hätte eingesetzt werden können. Oder vor einem Kampf posieren sich Mills und Gegner wie in einem Beat'em Up auf einer Kampfarena und bereiten sich mit Posen auf den Fight vor.

Schlimmer noch als Lächerlichkeiten oder unpassenden Regieeinfällen sind was? Genau: Klischees. Und umschiffte "Taken" auch diese meist in einem großen Bogen, finden wir hier unfassfbar klischeehafte Standardsituationen. Was ein genialer, unerwarteter Moment, als Mills damals in Paris zu seiner Tochter am Telefon sagte, sie solle sich unter dem Bett verstecken - um dann entführt zu werden! Hier wurde ein Klischee nicht nur umschifft, sondern mit ihm gespielt. Nun kommt es auch bei "Taken 2" zu einer Situation, bei der Papa der Tochter sagt, sie solle sich im Schrank vor Entführern verstecken. Und dank eines Zufalls (!) - der Oscar für das beste Drehbuch ist damit sicher :ugly: - wird sie im letzten Augenblich selbstverständlich nicht entdeckt. Nur die erste einer Reihe 08/15 Situationen.

Natürlich macht der zweite private Eintführungsfall der Familie Mills auch wieder ordentlich Spaß und hat seine hellen Momente. Das schon aus dem Trailer bekannte Telefonat während der Entführung ist fesselnd. Wie Mills sich den Weg zu seinem Entführungsort einprägt, unlogisch, aber raffiniert oder zumindest interessant. Auch macht es in den meisten Actionszenen wieder viel Spaß, dem so und so immer charismatischen Neeson zuzusehen - Da verzeiht man sogar - beinahe - die zu hektische Kameraführung und einen Autostunt, der eher in "Alarm für Cobra 11" Platz finden würde.

Lohnt sich also ein Kinobesuch für weitere 96 Stunden, die gar keine 96 Stunden sind? Nun, als durchschnittlicher Actionfilm mit einigen herrlichen Übertreibungen funktioniert "Taken 2" schon ganz gut. Je näher das Finale rückt, desto mehr amüsiert man sich über einen Bryan Mills, der sich immer mehr mit kurios-rücksichtlosen Aktionen ins Herz jedes Chuck-Norris-Fans schlägt. Doch vergleicht man auch nur eine Sekunde mit dem bierernsten Erstling, schüttelt man nur mit dem Kopf und fragt sich, was die Macher hier geraucht haben. Das traurigste ist, dass die wohl tatsächlich der Meinung waren, im Sinne des Erstlings gehandelt zu haben. Gemeinsames Gelächter im Kinosaal an einiges Stellen machte jedoch klar: Ziel verfehlt!
 

Metroplex

Well-Known Member
Taken 2 ist gute Action, aber der erste war deutlich besser.
Natürlich ist es immer eine Freude Herrn Neeson beim töten zuzusehen, aber irgendwas hat einfach gefehlt. Das "investigative" am ersten Film, wie er sich von Hinweis zu Hinweis arbeitet und immer näher kommt, das fehlte beim neuen einfach.
 

Paddywise

The last man
Der war irgendwie nix. Solide gemacht. Aber er plätscherte Ereignislos vor sich hin.

Nahezu jeder Charakter , jede Handlung waren verschenkt. Das wäre halb so wild wäre die Action rauer und drastischer. Fehlanzeige.

Leute die Prometheus als entäuschung erachtet haben sollten diesen Film sehen den er ist ein Paradebeispiel für eine in allen Bereichen belanglose Entäuschung.
 

Kirki

New Member
Jay's Kritik trifft den Nagel so ziemlich auf den Kopf. aber ich sehe es noch ne Ecke drastischer. Taken 2 ignoriert wirklich alle Stärken des Vorgängers und serviert weichgespülte Standardkost. Wo Teil 1 schmutzige Härte und Kompromisslosigkeit als Aushängeschild vorweisen konnte, bekommen wir nun strunzdumme Aufstellpappen als Gegner + minimalisierte Action. Temporeich ist er aber alles wirkt bemüht und wenig inspiriert. Der ganze Stil ist ein gänzlich anderer als in Teil 1 und mag nicht wirklich passen. Meine (leider) bisherige Enttäuschung des Jahres, ziemlich in den Sand gesetzt und nur Neeson rettet den Kram vor einem Totalausfall.

3/10

"Du kennst mich wohl nicht mehr. Wir haben vorgestern telefoniert. Ich habe doch gesagt, ich finde dich!"
Eben z.B. solche Highlights haben gefehlt...
 

Shins

Well-Known Member
Wie ihr euch nach meiner kleinen Kritik sicher denken könnt: Ich stimme Jays Kritik auch mehr als zu!

Sollte es einen dritten Teil tatsächlich geben, stelle ich, ganz im Sinne der Entführer, nun mal zwei Forderungen: 1. MIT Liam Neeson. 2. OHNE Olivier Megaton!
Wer stimmt zu?
 

Sesqua

Lebt noch
War gestern im Kino und hab ihn mir angesehn.

War positiv überrascht und fühlte mich gut unterhalten

7.5/10 Granaten
 

Sesqua

Lebt noch
Ich hatte die Kritik hier gelesen und war auf wenig eingestellt und war dann eben positiv überrascht. :biggrin:

Wär umgekehrt sicherlich anders ausgefallen die bewertung :wink:
 

Shins

Well-Known Member
Den Effekt kenne ich. Hauptsache, du warst zufrieden mit dem Film. :smile: Spaß hatte ich ja auch durchaus.

Ist eigentlich jemandem aufgefallen, dass Megaton ein großer Fan von "Drive" sein muss?
 

Dwight

Charged and Cranked
Shins schrieb:
Ist eigentlich jemandem aufgefallen, dass Megaton ein großer Fan von "Drive" sein muss?
Genau das wollte ich auch mal fragen. Schon ziemlich dreist geklaut.

Achja war selber heute drin. Alles irgendwie ziemlich flach. Neeson wirkt eher gelangweilt und hat keine großen Momente, wie noch im ersten Teil (Telefonat + Tischszene). Außerdem haben wir wohl dieses mal das geteilte Leid der Amis, da wir auch die geschnittene Fassung bekommen haben. Hat mir den Film sehr stark kaputt gemacht.

5/10
 
V

vizzle

Guest
Habe mir den Film auch vor einigen Tagen im Kino angesehen und war völlig enttäuscht. Ich habe mir vorab bewusst keine Kritiken durchgelesen, weil ich da ganz unbefangen reingehen wollte. Gesagt, getan. Bei etwa 2/3 des Films realisierte ich dann, dass es das an "doller Action" mehr oder weniger war und nicht mehr genug Zeit bleibt, damit der Film noch die Kurve zum würdigen Nachfolger schafft.

Vieles wurde hier im Thread schon erwähnt bezüglich der Merkmale, die den Vorgänger auszeichneten:

Visuell stilsicher (kalte Farben, kühle Atmosphäre, "dreckig") und vorallem völliger Verzicht auf hollywood-typische Pathetik. Schablonen wurden überwunden, der Zuschauer überrascht. Die Brutalität und gezeigte Härte des Protagonisten konnte uns überraschen. Das war allerdings keine ausufernde Gewaltdarstellung zum Selbstzweck. Vielmehr diente es der Authentizität des Geschehens, denn wirklich immersiv kann es nur werden, wenn wir das gezeigte nicht mehr hinterfragen und uns beim Zuschauen fallenlassen. An dieser entscheidenden Stelle scheitert der zweite Teil völlig. Actionszenen werden derart zerschnitten und gekürzt, dass einen das gezeigte weder erschüttert, noch nachvollziehen lässt, was überhaupt passiert ist.

Zudem misslingt es, sich weiterhin über Schablonen hinwegzusetzen. Beim ersten Teil war gerade dieses Gefühl "Das kann der doch jetzt nicht ernsthaft machen?!" in etlichen Situationen gegeben. Das fehlt hier komplett. Die Endszene bereitete sogar lautes Gelächter, da der Ablauf durch Schnitt und Zensur völlig entstellt wurde.

Sehr, seeeeeehr schade.

Ich vergebe 3/10 und das auch nur, wie viele hier, wegen einem Liam Neeson, den man einfach unmöglich nicht mögen kann.
 
M

Maxwell89

Guest
Am Kino-Dienstag drin gewesen und ich war sehr zufrieden. Zwar leider wenige Tote als im Ersten aber alles in allem Klasse.

1. Die Szene mit dem "Tick of the Clock" Song empfand ich als eine der Besten des ganzes Filmes - die hatte einfach eine klasse Atmosphäre :smile:

2. Der Endkampf war doch schonwieder total zerschnitten ..

Alles in allem gibt es von mir 7/10 Fahrstunden :wink:
 
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