"Shoot him again, his soul is still dancing!"
Bad Lieutenant: Port of Call New Orleans ist ziemlich unfair zwischen dem Rest an Direkt auf DVD-Schrott untergegangen, den Nicolas Cage in den letzten 10 Jahren gemacht hat, dabei lohnt sich dieser wirklich, nicht zuletzt, weil der große Werner Herzog Regie führte. Sein Film beginnt wie ein recht klassischer Polizeikrimi, zeigt aber recht schnell, dass er kaum Interesse hat einer zu sein, die Handlung bewegt sich in zig, immer absurder werdende Richtungen und in der Mitte dessen ist ein Nicolas Cage, der macht, was nur Nicolas Cage kann, puren Wahnsinn verkörpern, spätestens wenn Cage in der Mitte des Films ganz plötzlich mit anderem Akzent spricht und dann später wieder zum alten zurück wechselt (Deswegen auch am besten im Originalton schauen) dürfte klar werden, dass das kein gewöhnlicher Copthriller ist. Bad Lieutenant ist eine fiebrige Oddysee durch das Post-Kathrina New Orleans, getragen nicht nur von Cages wunderbar verrückten performance, sondern auch von Herzogs vollkommen idiosynkratischen Stil, wo auf einmal die Kamera vom eigentlichen Geschehen abschweift und seltsame Nahaufnahmen von Reptilien zeigt. Das funktioniert vielleicht auch alles so gut, weil der Film zwar nicht unbedingt humorvoll, aber durchaus sehr witzig ist. Eine Szene im letzten Drittel des Films ist an großartiger Komik kaum zu überbieten. Bad Lieutenant ist sicher ein Film, an dessen Stil man sich erst etwas gewöhnen muss, einen geradliniegen Film darf man sowohl stilistisch als auch inhaltlich nicht erwarten, dafür bekommt man aber einen im allerhöchsten Maße eigenwilligen Mix aus absurder schwarzer Komödie und Polizeidrama, das es so definitiv kein zweites Mal gibt.