Ben Affleck inszeniert Film über "Chinatown" Dreharbeiten

Joel.Barish

dank AF
Es ist ein paar Jahre her, seit Ben Affleck zuletzt Regie geführt hat. Doch nach positiven Impulsen vor der Kamera mit "Out of Play: Der Weg zurück" geht es für den zweifachen Oscarpreisträger auch wieder hinter die Kamera, um einen Film über die Entstehung und die Dreharbeiten des großen Klassikers "Chinatown" zu drehen, das Modern Noir Meisterwerk mit Jack Nichsolson.


Live by Night © Warner Bros.

Rein gefühlsmäßig wurde zuletzt häufiger über Ben Afflecks Privatleben und seine neue Beziehung gesprochen, als über seine Karriere. Auch gehört er zwangsläufig noch zur "Justice League", die in absehbarer Zeit in neuer Form erscheinen soll. Doch für "Out of Play: Der Weg zurück" (wir sprachen im Podcast kurz drüber) erhielt Affleck nach ein paar Rückschlägen der letztn Jahre vielfach positive Reaktionen, die nur leider in der gähnenden Leere der Kinos zu Pandemie-Zeiten größtenteils verhallten. Grund genug also, sich wieder als Regisseur zu versuchen und nach einem der größten Rückschläge, dem finanziell und kreativ gescheiterten Gangsterdrama "Live by Night" (2016), nach vorne zu schauen.

Deadline.com berichtet exklusiv, Ben Affleck habe bei Paramount unterschrieben, um Sam Wessons Sachbuch "The Big Goodbye: Chinatown and the Last Years of Hollywood" in einen Spielfilm zu verwandeln. In dem Buch geht es um die Entstehung des Krimi-Klassikers von 1974, die Dreharbeiten, jedoch symbolisch auch um den Anfang vom Ende des kreativen New Hollywoods der 70er, als Studios noch einer Generation junger Kreativer vertrauten, ehe zunehmend kommerzielle Interessen Vorrang erhielten. Also in gewisser Weise ähnlich, wie Quentin Tarantino eine kulturelle und gesellschaftliche Zäsur in "Once upon a Time in Hollywood" beschrieb.

In "Chinatown" soll L.A. Privatschnüffler J.J. Gittes (Jack Nicholson) zunächst den umtriebigen Ehemann von Evelyn Mulwray (Faye Dunaway) observieren und stößt dabei in ein Wespennest aus Betrug, Intrigen und Mord. Inszeniert von Roman Polanski gilt "Chinatown" nicht nur als einer besten Noir-Krimis aller Zeiten, nicht nur als einer der besten Filme der 70er, sondern als einer der besten Filme, die Hollywood je hervorgebracht hat. Die Latte liegt also hoch für Affleck, der schon allein durch Assoziation immense Erwartungen zu erfüllen haben wird. Noch dazu wird es spannend sein zu sehen, wie "The Big Goodbye" Legenden und Ikonen wie Nicholson, Dunaway und Polanski (der ja schon bei Tarantino auftauchte) darstellen bzw. besetzen wird. Und gespannt sein darf man, ob Affleck auch als Darsteller auftauchen wird.

Quelle:
Deadline.com

Filme über Filme oder über Hollywood sind ein ganz eigenes Ding, aber für einen Cineasten eigentlich immer ungemein spannend. "Chinatown" ist als Film an sich und in seiner Bedeutung erst recht ein spannender Sachverhalt. So oder so, Affleck hätte sich fraglos ein einfacheres und langweiligeres Vehikel für sein Regie Quasi-Comeback aussuchen können. Dass er so hoch ansetzt, lässt aufhorchen. Was also können wir uns unter diesem Film vorstellen? Haben wir alle "Chinatown" gesehen? Und wie, wenn überhaupt, sollte dieser Film mit der Kontroverse um Roman Polanski umgehen?
 
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