In Österreich treten ja ab 1. Mai Lockerungen in Kraft. Natürlich gilt noch Abstand halten, Maskenpflicht beim Einkaufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln. Aber von Corona scheint schon heute kaum noch einer was gehört zu haben. Ich war heute einkaufen: Beim unserem Spar steht keiner mehr am Nebeneingang um Masken auszugeben und zu kontrollieren ob alle Kunden Masken tragen. Beim reingehen kam mir dann auch schon auf Backshophöhe die erste Kundin ohne Maske aus dem Spar entgegen. Wer geht vom Nebeneingang auch zum Haupteingang um sich eine Maske zu holen. Klar, wenn man einen Einkaufswagen braucht, aber die Kundin hatte ihre Einkäufe auf dem Arm. Dann zur Apotheke. Ich war in den letzten Wochen öfter da und bisher stand immer hinter der Eingangstür ein Stuhl mit einem Hinweis, dass nur ein Kunde zur Zeit in der Apotheke sein darf. Komplett entlang der U-förmigen Theke wurden auf Kundenseite Stühle mit der Lehne Richtung Kunden aufgestellt um einen Mindestabstand zur Theke zu gewährleisten. Das macht den Raum in der onehin schon kleinen Apotheke noch erheblich enger. Als ich ankam war draußen eine kurze Warteschlange mit jeweils gutem Abstand. Drinnen standen drei Kunden mit einem Abstand von vielleicht dreißig Zentimetern zueinander. Als ein Kunde rausging, winkt die Apothekerin gleich den nächsten rein, die mussten natürlich auch noch zu zweit reingehen. Danach zu Lidl. Da werden gar keine Masken mehr verteilt. Es ist auch keiner mehr am Eingang der irgendwas kontrolliert. Dafür steht ein Tisch mit Küchentüchern und Desinfektionsmitteln mitten zwischen den beiden Glasschiebetüren im Eingangsbereich. Da hat sich eine Traube von Deppen versammelt, die gemütlich nebeneinanderstehen ihre Einkaufswagen desinfizierten. Aber den Vogel schießt heute meine eigene Frau ab. Sie hat sich seit dem Lockdown dreimal die Woche um ein Pferd im Reitverein gekümmert. Die Tiere müssen ja bewegt werden. Es durfte immer nur eine strikt begrenzte Anzahl an Reitern auf dem weitläufigen Gelände sein. Man hat untereinander Zeiten abgesprochen. Ich habe sie immer hin- und hergefahren, weil ich nicht wollte, dass sie mit den Öffis fährt. Heute musste ich sie dann am Nachmittag nicht abholen, weil sich da irgendwie irgendwas verzögert hat und sie mit dem Pferd eine Stunde später als gewöhnlich noch nicht fertig war, außerdem hätte sie eine Fahrerin, die sie mitnehmen würde. Gut, um 23 Uhr klingelt das Telefon, meine Frau voll wie eine Haubitze erklärt mir, dass im RV der Geburtstag einer Reiterin gefeiert wurde. Schön. Ich habe sie also abgeholt und sehe im Lichtkegel meiner Scheinwerfer die "Restgruppe" von acht oder zehn Leuten um einen kleinen Runden Tisch herumsitzen, noch dazu läuft meine Frau drumherum und verabschiedet sich von jedem mit BussiBussi!!! ARGH!!! AHAHAHARRGGH!!! Nächste Woche wollten wir ihre Eltern besuchen, die beide an die 70 sind und beide Vorerkrankungen haben, die Mutter übrigens auch noch eine Lungenerkrankung. Da werden wir nun nächste Woche nicht hinfahren, da kann sie sich auf den Kopf stellen. Ich hätte meine Schwiegereltern gerne nächstes WE gesehen, schließlich waren wir das letzte mal Neujahr(!) da. Hat sich leider im Februar nicht ergeben hinzufahren, weil ich unter anderem den halben Monat ne sehr schwere Grippe (Corona?) hatte. Fahren wollten wir eigentlich am Freitag den 13. März. Genau an dem Tag hat die Regierung den Lockdown ab 16. März bekanntgegeben und wir wollten die Eltern nich in Gefahr bringen. Tjo.. Ganz toll. Noch dazu darf meine Frau ab nächste Woche wieder in die Kanzlei fahren, obwohl Homeoffice bei ihr super funktioniert hat. Alles doof.