Also wurden doch nicht alle erschlagen, die den Text gelesen haben.
Zur Back Nine Order: Die Anzahl der aufgestockten Folgen ist da nicht in Stein gemeißelt. Normalerweise sind es neun und die Staffeln haben dann 13+9=22 Episoden. Es können aber auch 1-2 Folgen mehr oder weniger werden - je nachdem, wie der jeweilige Sender Platz im Programm hat und wie die Optionen (u.a. mit dem Studio) genau festgelegt wurden. Wobei 26 Episoden mittlerweile sehr selten sind (mir fällt da spontan auch keine aktuelle Serie ein, die noch 26 Folgen pro Staffel bekommt, ich glaube "Elementary" hatte in einer Staffel mal 25).
Wenn man mal auf "früher" zurück blickt, reduziert sich die Episodenzahl über die Jahre ohnehin immer weiter. Zu Zeiten von Star Trek TNG waren 26 Folgen pro Staffel normal, geht man noch weiter zurück, findet man auch Staffeln mit 30-40 Episoden wie es bei "Rauchende Colts" der Fall war. Die Kosten/Nutzen - Frage hat sich über die Jahre zu kürzeren Staffeln entwickelt. Man sieht das auch daran, dass heutzutage neben den "normalen" Serien auch viele
limited series dazu gekommen sind. Siehe "24 - Live Another Day", "Agent Carter", usw. die nicht den obigen Regeln folgen.
Zu Dexter, Six Feet Under und The Shield: Die liefen nicht auf den US-Networks, sondern im Kabelfernsehen. Bei Showtime (Dexter) sind 12 Episoden pro Staffel normal, wie man auch aktuell an "Homeland", "Ray Donovan" oder "Masters of Sex" sehen kann. Da wird auch nichts aufgestockt. Bei HBO sind es heutzutage oft zehn Folgen pro Staffel, bei Starz acht - jeder reine Bezahlsender hat da seine eigenen Vorstellungen von Staffellängen und die fallen meist kürzer aus als bei den Networks, was man auch als Grund für die oft höhere Qualität dieser Serien ansehen kann. Denn wenn ich pro Jahr nur zehn Folgen produzieren muss, bleibt mir mehr Zeit zur Entwicklung als wenn ich mit 22 Episoden pro Jahr an den Start gehe und die Autoren, Darsteller, etc. sich "abhetzen" müssen. Früher hat aber auch HBO längere Staffeln gemacht, zwar keine 22 Folgen, aber "Six Feet Under" hatte anfangs 13 Episoden pro Staffel und bei den "Sopranos" sah das ähnlich aus.
Bei den Kabelsendern mit Werbung sind heute noch 13 Folgen pro Staffel normal, aber es gibt auch hier immer mehr Ausnahmen und auch keine Aufstockung bei Staffel eins. Manchmal wird mehr für das nächste Jahr bestellt, wenn eine Serie ausgesprochen gut läuft - siehe z.B. "The Walking Dead" auf AMC, die mit wenigen Folgen in den ersten Staffeln angefangen hat und nun 16 pro Jahr erhält.
Punkt wäre, dass im Kabelfernsehen wieder alles anders läuft. Nicht nur in Bezug auf die Quoten lassen sich dort kaum Prognosen anstellen, auch die Episodenzahl ist eigenwilliger und oft kürzer gewählt als bei den Networks.