Woodstock schrieb:
Clive77 schrieb:
Ich will dir garnicht widersprechen. Ich habe nur das angegeben, was ich zum Thema finden konnte. Dort hieß es "Eventuell wäre auf einer speziellen Flugbahn in der Umgebung eines hinreichend schnell rotierenden Schwarzen Loches eine Reise in die eigene Vergangenheit möglich." - das hab' ich mal so geglaubt und deshalb mit aufgenommen.
Das ist aber so nicht richtig. Das wäre halt nicht nur ein schwarzes Loch, das wäre er Kerr-Ring und dessen Existenz ist nicht bewiesen.
Gut, aber ob nun Kerr-Ring, Ring-Singularität oder sonstwas: Es geht dabei um rotierende Schwarze Löcher, die die Raumzeit derart beeinflussen können, dass der Effekt dem von Wurmlöchern gleichkommen könnte (
hier in etwa so gefunden, Stichwort "toy" wormhole). Dass deren Existenz nicht bewiesen ist, steht übrigens im Artikel.
Woodstock schrieb:
Clive77 schrieb:
Ach, diese Warpfelder.
Die gab es in der Original-Serie noch garnicht. Und selbst bei TNG müssten sich längere Fahrten mit Impulsantrieb (wie sie auch vorkommen, wenn der Warpantrieb mal wieder ausfällt) trotzdem auswirken. Wäre dennoch interessant, wie so ein Warpfeld oder eine Warpblase aufgebaut sein soll, damit die sonstigen Zeiten in Relation zum Schiff konstant bleiben - das geht nämlich garnicht.
Geht nämlich garnicht, würde ich jetzt nicht sagen, schließlich haben wir noch nicht mal Warp Felder.
Wo ist jetzt der Widerspruch?
Woodstock schrieb:
Clive77 schrieb:
@McClane1987: Richtig. Ich würde auch sagen, dass es den alten Marty in der Zukunft nicht geben sollte. Es sei denn natürlich, es stand schon von Anfang an fest, dass die Geschichte ein Happy-End bekommen und alles so weiterlaufen wird, wie in den Filmen gezeigt. Dann hätte der alte Marty seinem jüngeren Ich zum Beispiel Tipps geben können, wie er das Abenteuer bestehen kann (und wir hätten wieder eine Zeitschleife
) - denn der alte wüsste ja bereits, dass er wieder in der Gegenwart landet und alles seinen gewohnten Gang gehen wird.
Nein, falsch. Habe ich weiter oben erklärt. Den älteren Marty darf und muss es geben aber der junge Zeitreisemarty, müsste nach den etablierten Regeln des ersten Films verschwinden, wodurch der zweite Film totaler Rotz wird.
Das sind aber zwei Paar Schuhe. Würde Marty nur in die Zukunft reisen (den Ausflug von "Old Biff" außen vor gelassen)
und nicht wieder in seine Zeit zurückkehren, dann verschwindet er in der Gegenwart für immer und den älteren Marty gibt es im Jahr 2015 nicht mehr. Genauso wie den Rest der Sippe, der von ihm noch nicht gezeugt wurde.
Der zweite Punkt - "junger Zeitreisemarty" - hängt wieder mit Biffs Trip zusammen. Klar, da widerspreche ich dir nicht.
Für die Zeitschleifen-Thematik hätte ich da eine Geschichte, die meinen Standpunkt vielleicht etwas besser verdeutlicht:
Ich gehe zu meiner Zeitmaschine (nennen wir sie TARDIS
) und sehe auf dem Weg dorthin auf dem Stehtisch eines Schnellimbisses ein leckeres Käsebrötchen ohne Besitzer. Das nehme ich mit und reise mit der TARDIS eine Stunde in die Vergangenheit, um dort irgendwas zu machen. Aber ich werde davon abgehalten, das Käsebrötchen zu essen und lege es stattdessen gedankenverloren wieder auf genau dem Stehtisch ab, wo ich es ursprünglich (eine Stunde in der Zukunft) gefunden habe. Dort liegt es eine Stunde, ohne dass jemand zugreift - bis ich bzw. mein vergangenes Ich eben vorbeikommt und es mitnimmt auf die Zeitreise.
Wo ist da jetzt ein Widerspruch? Ich (als Zeitreisender) sehe da keinen.
Aus meiner Sicht habe ich nichts gemacht, was paradox erscheint. Das Brötchen sah lecker aus, ich nahm es mit und legte es dort wieder ab, wo ich es gefunden habe. Meine Zeitlinie geht anschließend "normal" weiter. Alles, was das Käsebrötchen angeht, war für mich ein einmaliger Vorgang. Nachdem ich was-auch-immer in der Vergangenheit erledigt habe, kann ich wieder zurückreisen, noch etwas in der Vergangenheit bleiben oder vielleicht einen Tripp nach Las Vegas unternehmen.
Aus der Sicht des äußeren Betrachters kommt erst das zur Geltung, was euch Probleme bereitet: Wer hat das Ding geschmiert? Woher kommt es eigentlich? Warum vergammelt es nicht? Diese Fragen stellen sich aber nur, weil sich hier keine Ursache oder Wirkung festmachen lässt und wir die aus dem Alltag gewohnt sind. Aber: Das Käsebrötchen existiert nur für die eine Stunde, in der es gefangen ist - auf dem sinnbildlichen Kreis der Brötchen-Zeitschleife eben. Es durchläuft die Zeitschleife aus eurer Sicht vielleicht immer wieder und ihr seid der Meinung, es sollte dabei langsam ranzig werden. Das würde dann aber dem widersprechen, was der Zeitreisende vorher gemacht hat - denn ein ranziges Brötchen hätte nicht lecker ausgesehen und wäre liegengelassen worden. Damit käme es erst zu einem Widerspruch, aufgeworfen durch die Fragen nach einem Anfang und einem Ende (was beides halt für das Brötchen nicht existiert).
Jay schrieb:
mal angenommen, in X Jahren würde irgendwann einmal eine Zeitmaschine entwickelt. Wieso nicht ins Jahr ~ 1998 zurückreisen und sie bereits da der Wissenschaft vorstellen? Selbst wenn für die Verwendung Elemente gebraucht würden, die es erst in der Zukunft geben wird (z.B. durch Fund auf anderen Planeten), könnte man ja das benötigte Material ins Jahr 98 zurückbringen.
Ich glaube, dass ist so ziemlich das Argument, was häufig dafür herangezogen wird, weshalb es Zeitreisen nicht geben kann. Andererseits sind die Leute in der Zukunft vielleicht aber auch nur vorsichtig, dass niemand in der Vergangenheit Schabernack mit der Technologie betreibt und Paradoxa verursacht. Oder was du weiter unten schreibst:
Jay schrieb:
Eine Sache noch, die ich noch nie wirklich in Zeitmaschinenfilmen gesehen habe: dass die jeweilige Maschine auch berücksichtigt, wo die Erde zum ausgewählten Zeitpunkt dann ist. Denn es bringt ja garnichts, ins jahr 80.000 vor Christus zu reisen, nur um dann irgendwo im Saturnring zu landen. Und selbst wenn du die unheimlich schwierig zu bestimmende Position der Erde findest, wer sagt, dass du nicht 10 km unter Wasser, in einem Berg oder im Orbit auftauchst?
Jemand hat eine Zeitmaschine entwickelt und vergessen, die Erdbewegung zu berücksichtigen. Er landete im Weltraum und das Experiment wurde als Fehlschlag abgetan, da er kläglich erstickt ist und nicht zurückkehren konnte, um den Fehler mitzuteilen. Ergo wurde die Technologie aufgegeben.
@Revolvermann: Interessante Ansicht, die ich im Fall von Looper nicht teile. Es ist einfach unbefriedigend, wenn die gesamte Geschichte sich selbst ad absurdum führt. Bei Zurück in die Zukunft hingegen fällt es mir leichter, ein Auge zuzudrücken. Dort stehen die Zeitreisen auch viel weniger im Mittelpunkt als die eigentliche Geschichte mit ihren Figuren (auch wenn der zweite Teil sich mehr bei den Zeitreisen bedient als die anderen).
Oder anders ausgedrückt: Looper lohnt sich für mich erzählerisch überhaupt nicht, Zurück in die Zukunft schon.