Cotton Marcus wird von einem zweiköpfigen Dokuteam begleitet und soll einen Exorzismus vornehmen. Der erfahrene Pfarrer fährt also ins Niemandsland um sich den Fall anzusehen. Hier geschehen nun vermeintlich gruselige Sachen, zum Beispiel verpasst er der besessenen Nel ein Fußbad und das Wasser beginnt augenblicklich zu kochen. Obwohl er selbst inzwischen stark am Glauben zweifelt und mit Hilfe billiger Tricks seit Jahren betrügt (zB versteckte Boxen mit Dämonengeräuschen), wundert ihn das überhaupt nicht.
Später tun sich dann noch einige andere Dinge, da gibt's einige nette Momente, aber alles schon 1000 Mal dagewesen. Und nun kommen wir zum Hauptkritikpunkt: die Endphase.
Die ganze Zeit schon habe ich mir gedacht, dass der Film vom sicherlich guten Ende leben wird. Aber dazu verrate ich nun mal was: Am Ende erzählt Nel dem Pfarrer, dass sie von Logan aus dem Restaurant an der Straße geschwängert wurde und deshalb so abdreht. Und der glaubt das... :rofl:
Beiß- und Messerattacken, diverse Morde an Tieren, dämonisches Geschreie, animalisches rumgehüpfe durch die ganze Wohnung, Stromausfälle... Alles bloß wegen dem Braten in der Röhre.
Super, Fall geklärt, ab nach Hause.
An der Stelle dachte ich echt: "Facepalm". Gott sei Dank kam dann doch noch etwas. Auf dem Rückweg kommt der gute Mann nämlich mit seinem Team an besagtem Restaurant vorbei und befragt Logan einfach mal. Oh Schreck, es stellt sich heraus, dass Logan gerne in braunen Gefilden stochert und Nel fast gar nicht kennt. Aber der örtliche Pfarrer schmeißt öfters dicke Feten für seine 16 jährigen Gemeindegirls, vielleicht hat der ja... Na, da ist also schon wieder was faul im Staate Dänemark, zack, zurück zur Farm. Da ist aber keiner mehr und alles ist mit satanischen Symbolen vollgekritzelt.
Irgendwo im Wald Geschrei.
Den Geräuschen folgen.
Riesiges Feuer, Nel auf einem Altar, Nels Vater gefesselt in einer Ecke, örtlicher Pfarrer sabbelt irgendwas und eine fette Frau mit kurzen Armen (Ich muss an einen T-Rex denken) reißt Nel irgendeinen undefinierbaren Klumpen aus der Vulva, den der gute Pfarrer in die Flammen wirft. Hä? Na ja, plötzlich wird das Feuer riesig und Marcus, unser Hauptpfarrer, entdeckt seinen Glauben wieder: Betend und mit Kreuz in der Hand rennt er drauf zu und will den Dämon vertreiben.
Jetzt endlich bekommt das Dokuteam doch mal Schiss und macht sich vom Acker. Blöderweise werden beide umgelegt, er von irgendwem, sie von Nels Bruder. Der war zwar schon die ganze Zeit seltsam, aber was genau besonders die letzten fünf Minuten jetzt sollten, werden wir nie erfahren, denn: Ende. Was wurde aus Marcus? Hat jetzt der Vater in Nel reingelunzt? Oder der örtliche Pfarrer? Und was war der überhaupt für einer? War das jetzt 'ne Sekte? Oder war da echte Besessenheit im Spiel? Was ging eigentlich in der Kloppirübe des Bruders ab? Keine Ahnung.
Aber wirklich komplett gar nichts zu verraten ist einfach Mist. Da fragt man sich doch am Ende: Was sollte der Film eigentlich?
Wie gesagt: Weitgehend nett in Szene gesetzt war das meiste schon (Wackelkamera und die üblichen Spirenzchen), aber das hat man alles schon unzählbar oft gesehen. Wirklich getan hat sich kaum etwas und das Ende reißt den Film komplett in den Ruin.
1 von 10 mit einer Kamera zu Brei geschlagenen Katzen.
headscratch: )