Deutsche Politik in der Diskussion

Metroplex

Well-Known Member
Also ich als Schweizer kann sagen: Ich sehe AFD Wähler/Sympathisanten schlicht als Nazis, und würde solche Menschen niemals in meinem Freundes oder Bekanntenkreis dulden :top:

Die empörte Reaktion über die Wahl in Thüringen hat mich sehr gefreut :smile:

Als ich mit meiner Freundin letztes Jahr für ein paar Tage in München im Urlaub waren, haben wir da einen ganzen Nachmittag damit verbracht uns einer kleinen Demonstration gegen so einen (ex?) AFD Heini welcher vor dem Rathaus eine Rede hielt anzuschliessen.
Meeeein Gott war das eine Knalltüte, was der für Bullshit rausgelassen hat... Stürzenberger oder so hiess der, laut Wikipedia wird/wurde der sogar vom Verfassungsschutz beobachtet.
Besonders eindrücklich: Wir waren am Tag zuvor das ehemalige Konzentrationslager in Dachau besichtigen - und am Tag danach sehen wir einen echten "Nazi" welcher vor dem Rathaus rumbrüllt... Eine erschreckende und traurige Entwicklung, solches Gedankengut ist schon wieder viel zu gesellschaftsfähig geworden (#TeamDasWirdManJaNochSagenDürfen!)

Die Stadt München war aber wunderschön, und ich habe vor da wieder mal hin zu fahren. Schweinshaxen for LIFE!
 

Raphiw

Guybrush Feelgood
Ist mir schon klar, :wink: Nur die Frage ob es sich hierbei um Volksverhetzung handelt muss nicht wirklich nicht ermittelt werden. Ich finde das ist offensichtlich.
 

Woodstock

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https://www.spiegel.de/panorama/jus...reiben-a-a026da8c-86b9-4de6-894d-7a6598edecdc
Und mal wieder zu krass, was da Nachts in den sozialen Medien abging.
Und wie ist der Zufall so will, war ich um die Ecke unterwegs kurz zuvor.
Der war nicht nur Rassist, sondern hatte eindeutig Wahnvorstellungen!

Ich finde die Tat erschreckend aber verwirrte Menschen wird es leider immer geben. Was mich aber ebenfalls erschreckt, ist der Umstand das alle Lage diese Tat bereits wieder instrumentalisieren. In sozialen Medien hielten Rechte es erst wieder für einen "tragischen Einzelfall" (Meuthen z.B.) und zogen über Links her und jetzt zieht Links über Rechts her und die Rechten relativieren rechte Gewalt (z.B. ebenfalls Meuthen). Oder der Whataboutism von Maaßen.

Und verschiedene Gruppen rufen bereits zum Marsch gegen Rechts auf und instrumentalisieren die Tat gegen die AfD, drehen die Spirale des Hasses weiter, worauf die Rechte drauf einsteigt und das Rad weiterdreht.
 
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Raphiw

Guybrush Feelgood
Hier gehört auf den ersten Blick eher ein Marsch für die bessere Prävention vor psychischen Erkrankungen hin. Der Mensch war ja ein Psychopath mit einer krankhaft selbst über Some und Verschwörungstheorien konstruierten Ideologie. Hier wird in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern viel zu wenig gemacht. Das wird jeder bestätigen der irgendwie Mal eine Stunde beim Psychologen haben wollte. Ich habe schon einige Leute kennengelernt die bei psychischen Problemen so lange warteten bis es so schlimm war, das sie dann über die Notaufnahme in die offene gegangen sind. Die Hürde einer frühzeitigen behandlung wird durch Stigma, Therapeutenmangel, Krankenkassen, Ärzte und oft auch durch mangelnde Empathie in der Gesellschaft erschwert. Aber ich will das Mal nicht zu schnell beurteilen. Noch weiß man ja nicht genau was da in dem Typen ablief...

Schreckliche Tat. Ich wünsche den Hinterbliebenen viel Kraft. :sad:
 

Woodstock

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Hier gehört auf den ersten Blick eher ein Marsch für die bessere Prävention vor psychischen Erkrankungen hin. Der Mensch war ja ein Psychopath mit einer krankhaft selbst über Some und Verschwörungstheorien konstruierten Ideologie. Hier wird in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern viel zu wenig gemacht. Das wird jeder bestätigen der irgendwie Mal eine Stunde beim Psychologen haben wollte. Ich habe schon einige Leute kennengelernt die bei psychischen Problemen so lange warteten bis es so schlimm war, das sie dann über die Notaufnahme in die offene gegangen sind. Die Hürde einer frühzeitigen behandlung wird durch Stigma, Therapeutenmangel, Krankenkassen, Ärzte und oft auch durch mangelnde Empathie in der Gesellschaft erschwert.
:sad:
Ganz grundsätzliches, ja! Ich stimme dir zu hundert Prozent zu! Viele vergessen, dass psychische Probleme die Epidemie, nein! Pandemie unserer modernen Gesellschaft sind. Wenn sich jemand das Bein bricht, schafft man ihm zu Arzt aber wenn jemand depressiv ist, heißt es:"Lächel doch mal wieder." Nur weil man diese Verletzung nicht sieht, ist sie nicht weniger gravierend! Der allgemeine Ärzte- und Therapeutenmangel ist ein Problem und die Stigmatisierung innerhalb der Gesellschaft ist eine humanitäre Katastrophe die nur darauf wartet noch weiter zu eskalieren und ihr hässliches Gesicht zu zeigen.

Danke Raphiw! Ich bin immer wieder froh, wenn das Leute erkennen. :smile:
 
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TheReelGuy

The Toxic Avenger
In sozialen Medien hielten Rechte es erst wieder für einen "tragischen Einzelfall" (Meuthen z.B.) und zogen über Links her und jetzt zieht Links über Rechts her und die Rechten relativieren rechte Gewalt (z.B. ebenfalls Meuthen). Oder der Whataboutism von Maaßen.

Und verschiedene Gruppen rufen bereits zum Marsch gegen Rechts auf und instrumentalisieren die Tat gegen die AfD, drehen die Spirale des Hasses weiter, worauf die Rechte drauf einsteigt und das Rad weiterdreht.
Grundsätzlich kann ich deinen Standpunkt da schon verstehen, aber es muss angesprochen werden, dass es sich bei der AfD eben um die geistigen Brandstifter für solche Taten handelt. Vorhin habe ich noch auf Twitter eine Collage mit mehreren AfD-Plakaten gesehen, die gegen Shisha-Bars als Ort des organisierten Verbrechens hetzen. Wenn man solch eine Propaganda eben mit dem verwirrten oder psychisch-kranken Menschen mischt, bekommt man eben solche Taten.

Laut verschiedenen Medienberichten soll er ja auch jemand gewesen sein, der an QAnon-mäßige Verschwörungen geglaubt hat und Angst vor dem Deep State hatte, was ja wiederrum auch Dinge sind, die aktiv von der AfD oder zumindest von AfD-nahen Vereinigungen gestreut werden.

Auch wenn ich da voll bei euch bin, dass wir in Deutschland eine besser Versorgung für Menschen mit psychischen Erkrankungen brauchen und die Stigmatisierung dieser Krankheiten endlich aufhören muss, dürfen wir nicht außer Acht lassen, dass solche Anschläge durch die Hetze von rechts, wenn nicht motiviert, dann zumindest inspiriert sind. Es nur auf einen psychisch-kranken Einzeltäter zu schieben ist - im Anblick der Häufung solcher Taten - einfach grob fahrlässig.

EDIT
Und verschiedene Gruppen rufen bereits zum Marsch gegen Rechts auf und instrumentalisieren die Tat gegen die AfD, drehen die Spirale des Hasses weiter, worauf die Rechte drauf einsteigt und das Rad weiterdreht.
Also wie darf man das dann verstehen? Wenn man rechtsextreme Hetze ablehnt und ihr entgegentreten möchte, ist man letztlich für mehr rechte Hetze verantwortlich? WTF?!
 
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Revolvermann

Well-Known Member
Hab mich gerade noch Gestern gewundet, wie sagenhaft erfolgreich diese rechten Deep State Bücher in Deutschland sind.
Natürlich unter dem Deckmantel "endlich die Wahrheit" zu sagen, unpolitisch zu sein und für alles Belege und Quellen zu haben, wird da schrecklicher Geschichtsrevisionismus betrieben. Da werden völlig aus dem Zusammenhang gerissene, einzelne Textzeilen irgendwelcher Politiker als Beweis angeführt, dass Deutschland beispielsweise von einer Schattenregierung geführt wird oder wahlweise dem "Hochfinanz" ect. und dass keinesfalls Deutschland dem 2. Weltkrieg heraufbeschwört hat sondern eine kleine Gruppe Briten, Juden oder wahlweise amerikanischer Wallstreet-Typen.
Und noch viel abgefahreneres Zeug.
Man könnte drüber lachen, wenn die nicht wirklich zeitweise auf den vorderen Plätzen der Bestsellerlisten und Amazon-Verkaufscharts stehen würden. Youtube Videos der Autoren haben hunderttausende Views.
Das ist schleichende Indoktrinierung zur Errichtung einer Parallelgesellschaft. Der Vorfall hier zeigt mal wieder, dass man mit überheblichem Abwinken und Kleinreden dieser Probleme nur die Augen verschließt.
Und mit Kleinreden meine ich keinen der vorherigen Posts. Das besser funktionierende, psychische Einrichtungen und individuelle Hilfe vieles verhindern könnten, steht außer Frage.
 
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Raphiw

Guybrush Feelgood
@TheReelGuy Ich würde dir zustimmen, wenn dies ein komplett durch die rechte Szene geplanter Anschlag gewesen wäre. Dann wäre das Terror. Aber hier war es augenscheinlich ein psychisch kranker Mensch und wäre er gesund gewesen, wäre es vermutlich nicht zu diesem Anschlag gekommen. Das Motiv ist hier austauschbar. Wäre er der Meinung gewesen das die katholische Kirche versuchet unsere Freiheit zu Unterjochen, dann wäre er bewaffnet in eine Messe rein. Die Psychologen sagen ja das er sich ein wirres Konstrukt zusammengestellt hat. Die Wurzel des Problems war Wahnsinn. Auch wenn ich der Meinung bin das es sich immer lohnt gegen rechte Gewalt vorzugehen, wirkt es für mich hier so das man es ausnahmsweise Mal nicht in den Vordergrund stellen sollte. Der Kerl war ja auch der Überzeugung daß Donald Trump seine Gedanken gelesen hat und ihm seine Ideen klaut, daß es eine geheime internationale Regierung gibt, das in Gefängnissen kleine Mädchen verprügelt werden und so weiter... Eigentlich fehlen da nur noch die Reptiloiden und die earthflatler und man hätte das volle Programm.
 

Woodstock

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Grundsätzlich kann ich deinen Standpunkt da schon verstehen, aber es muss angesprochen werden, dass es sich bei der AfD eben um die geistigen Brandstifter für solche Taten handelt. Vorhin habe ich noch auf Twitter eine Collage mit mehreren AfD-Plakaten gesehen, die gegen Shisha-Bars als Ort des organisierten Verbrechens hetzen. Wenn man solch eine Propaganda eben mit dem verwirrten oder psychisch-kranken Menschen mischt, bekommt man eben solche Taten.
Definitiv war es die Ideologie die in seinem verwirrten Geist Nährboden fand.
Laut verschiedenen Medienberichten soll er ja auch jemand gewesen sein, der an QAnon-mäßige Verschwörungen geglaubt hat und Angst vor dem Deep State hatte, was ja wiederrum auch Dinge sind, die aktiv von der AfD oder zumindest von AfD-nahen Vereinigungen gestreut werden.
Das ist korrekt. Das war aber auch eine von Vielen.
Auch wenn ich da voll bei euch bin, dass wir in Deutschland eine besser Versorgung für Menschen mit psychischen Erkrankungen brauchen und die Stigmatisierung dieser Krankheiten endlich aufhören muss, dürfen wir nicht außer Acht lassen, dass solche Anschläge durch die Hetze von rechts, wenn nicht motiviert, dann zumindest inspiriert sind. Es nur auf einen psychisch-kranken Einzeltäter zu schieben ist - im Anblick der Häufung solcher Taten - einfach grob fahrlässig.
Ich halte es aber für vorschnell, NUR Rechts die Schuld zu geben. Natürlich gehörte es dazu aber es schließlich nur darauf zu schieben, wäre falsch. Wie beim Amoklauf ist es nicht nur der Zugang zu Waffen, der zu sowas führt.
EDIT
Also wie darf man das dann verstehen? Wenn man rechtsextreme Hetze ablehnt und ihr entgegentreten möchte, ist man letztlich für mehr rechte Hetze verantwortlich? WTF?!
Ich bitte um Verzeihung, ich hätte spezifischer sein sollen. Die Fantifa in meinem Ort hat sofort zum Protestmarsch aufgerufen. Kein Wort zu den Opfern, kein Wort zu dem Umstand, dass der Mann psychisch krank war. Es ging mir einfach zu schnell. Natürlich ist eine definitive Position gegen Rechts vollkommen in Ordnung aber bitte nicht den Kontext außer acht lassen, sonst gibt man der Gegenseite Nährboden für Kritik und sie können sich wieder als Opfer darstellen.

Die Spurensicherung ist noch nicht mal zehn Stunden vom Tatort weg, die Markierungen sind noch da. Mir ging das persönlich einfach zu schnell. Aber mir geht das immer einfach zu schnell. Es wird von beiden Seiten einfach viel zu schnell instrumentalisiert und ich halte das für geschmacklos gegenüber den Opfern und der Hinterbliebenen.
 
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Woodstock

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Wer bei Hanau von einem kranken oder gestörten Täter spricht macht aus dem Täter ein Opfer.
Ja aber der Mann war psychisch krank und auch ein Opfer kann zum Täter werden. Das macht die Tat nicht weniger schlimm und das Verbrechen nicht weniger grausam. Es wird sogar noch tragischer.

Einem Täter bzw die Tat seinem Kontext zu berauben, verhindert die Erforschung des grundsätzlichen Problems und erlaubt damit die Wiederholung einer ähnlichen oder gleichen Tat.
 
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