Hmm, also ich fand ihn eigentlich wirklich ganz gut. Die 80 Minuten gingen schnell vorbei, ich war durchgehend bei der Sache und bin ein paar Mal ziemlich heftig zusammengezuckt.
Allem voran fand ich ihn einfach enorm unterhaltsam und auch anständig gespielt. Klar ist die Story irgendwie lächerich. Aber ich fand, man hats gut rübergebracht und der Wachmann hat mich auch nicht sonderlich genervt. Einzig die eine komische Rede vom Polizisten am Ende an die Fahstuhlgäste fand ich komisch und ihren Sinn kann ich mir nicht ganz erklären.
Die fünf Insassen (darunter Bookem Woodbine, Mel Gibsons Tochter aus "Auftrag Rache" und jemand der aussieht, als wäre er Jeremy Renners Zwillingsbruder) offenbaren sich als schlecht geschriebene und wenig charismatisch gespielte Figuren, die trotz der paranormalen Ereignisse auf ihrem kleinsten Raum seltsam gefasst bleiben. Es wird zwar viel gegeneinander diskutiert, allerdings bekommt man Schwierigkeiten, ihnen abzunehmen, dass sie sich wirklich in besagter Lage befinden.
Fand ich jetzt gar nicht. Was sollen sie noch viel mehr machen.
Die eigentlich spannend gedachte Suche nach dem heimlichen Teufel hat noch ein weiteres Frust-As im Ärmel: es ist unmöglich, durch simples Mitraten auf die verdeckte Lösung zu kommen. Nicht, weil Satan besonders geschickt inmitten der Fünf versteckt ist, sondern weil die Offenbarung des Teufels mit einer als überraschend gedachten, aber recht idiotischen Wende daher kommt, die als Abschluss einer relativ unspektakulären Mordesserie fungiert.
Gut, die Wendung ist nicht der Hammer und man kann als Zuschauer tatsächlich nicht selbst auf die Lösung kommen, aber das ist bei ganz vielen Filmen, mit Wendungen so. Auch das hat mich eigentlich nicht gestört. Nein, ich war sogar überrascht und fands ganz OK.
Fazit: Es fällt nicht leicht, Shyamalan schon wieder durch den Kakao ziehen zu müssen, aber dort scheint es ihm in letzter Zeit zu gefallen. Sein erstes Kapitel der dreiteiligen Horrorfilmreihe Night Chronicles, "Devil", kann gefallen, wenn man geringe bis keine Ansprüche an Horror setzt und primär nicht gelangweilt werden will; stimmigen Grusel, gute Einfälle oder interessante Figuren gibt es hier jedoch nicht. Besser die Treppe nehmen.
Ich verstehe das harte Urteil nicht so ganz. Ich fand ein schöner kleiner Grusler, der sich selbst eben auch gar nicht übernimmt. Ich fand, die Macher haben abgesteckt, was sie wollen und das flott und stringent erzählt und inszeniert.
Hätte man den Figuren im Fahrstuhl noch ein wenig Persönlichkeit gegeben, denn im Film bleiben sie eigentlich durchgehend anonym, hätte sicherlich viel mehr daraus werden können. Aber dennoch, so ists immerhin ganz solide Unterhaltung.
6.5/10