Es macht halt viel aus, ob ein Spiel linear aufgebaut ist oder nicht und ob es auch neben der Hauptquest viel zu bieten hat, das sich zu erkunden lohnt. Bei einem Spiel wie Fallout nur schnell die Hauptquest zu zocken und das Spiel dann wegzulegen... Tut mir leid, wer das macht hat das Game nicht verstanden. Auch Mods und Erweiterungen die neuen Content einbinden, der über "neues Fahrzeug oder neue Waffe im Multiplayer" hinaus geht können den Spielspaß sehr verlängern, ohne das Spiel langweilig werden zu lassen. RPGs neigen auch oft dazu, einen hohen Wiederspielwert zu haben, einfach weil es dort um Entscheidungen geht, die das Spielerlebnis beeinflussen. Will man alles entdecken, hat man also einen gewissen Forscherdrang, spielt man ein Spiel mehrfach durch.
Beispiel:
- Batman Arkham City: Fand ich super, ist sogar Open World, lädt aber nicht zum mehrfachen durchspielen ein, weil sehr linear. Auf meinem Konto befinden sich 37 Std. Spielzeit und da hab ich mir extrem viel Zeit gelassen, weil ich gerne alle Riddler-Rätsel machen wollte. Hab sie immer noch nicht alle, aber ich hab auch nicht viel Motivation mehr sie zu holen, weil es eh immer das gleiche ist.
- Skyrim: Ein Oben World RPG, bei dem man mehrere Charaktere erstellen kann und das Spiel auf verschiedene Arten spielen kann. Man entdeckt immer etwas Neues. Durch Mods neigt man zum Basteln, was das Spiel auch eine Sandboxkomponente hinzufügt. Ergebnis sind knapp 470 Std. Spielzeit (verteilt auf meine Freundin und mich).
alternativ:
- Borderlands 2: Fun-Shooter mit RPG-Elementen, cooler Story, einem großartigen Humor, massig Nebenquests und einer aberwitzigen Menge an Content, sowie der Möglichkeit die Spielzeit mit Freunden zu teilen. Ich neige dazu, mehrere Gruppen zu bilden und mit verschiedenen Charakteren verschiedene Quests mit verschiedenen Freunden zu erleben (da die Maximalgröße der Gruppen im Coop bei 4 Personen liegt), was auch nochmal die Spielzeit nach oben drückt. Ergebnis 100 Std. bisher und ich hab noch keinen Char auf den höchsten Level gebracht.
Das mag jetzt wer für Zeitverschwendung halten, so viel Zeit in ein Spiel zu investieren, aber wenn man es als Art der Entspannung oder Selbstbelohnung nutzt und ansieht, dann wird daraus ein teil-eskapistischer Rekreationsmechanismus. Folglich hat es positive Auswirkungen auf das persönliche Befinden.
Blöd wird es dann, wenn sich Zwänge ergeben, wie etwa Clans und sowas. Dadurch kann die Spielzeit in MP Spielen auch nochmal steigen, aber für mich persönlich hab ich entschieden, dass ich den Druck nicht (mehr) haben will, weil es genau dem entgegen geht, für was ich die Zockerei nutzen will.
Eine weitere Frage, woher hohe Stundenzahlen kommen ist, wie geht man mit Spielen als Ware um? Ich habe extreme Fehlkäufe gelandet, die ich bitter bereut hab und hatte eigentlich nie das Geld dazu, mir ständig neue Spiele zu kaufen. Folglich investiere ich nur noch in Spiele, von denen ich weiß dass sie gut sind und ein gewisses Mindestmaß an Spielzeit garantieren. Für mich sind Spiele also keine Wegwerfware und ich möchte auch keine Zeit in etwas halbgares investieren. Meine Steambibliothek ist relativ kurz, dafür aber auch ziemlich erlesen. Ich verstehe nicht (abseits von der Erklärung "Kaufsucht" oder "Sammelwut"), wie Leute hunderte von € in Steamsales ausgeben können um sich jede Saison zig Spiele zu holen, von denen sie wissen dass sie sie nie spielen können werden.