Ich finde ja, dass FPS auf keinen Fall durch RPG Elemente gestreckt/aufgewertet/u name it werden sollten - im SP als auch MP - weils einfach das Balancing vernichtet.
Man könnte die Diskussion hier auch ausweiten auf Low-Sense versus High-Sense taugliche Spiele und eben auch Spieler.
Bei mir sieht Crysis denke ich eher so aus, wie es gedacht war. Ich bin maximaler Low-Sense Spieler und brauche für das Spiel auf "Delta" (höchste Stufe) nicht viel länger als auf den anderen Stufen und im Schnitt über eine Stunde weniger als High Sense Spieler. Von daher verkürzt sich die Spieldauer schon alleine durch den, der am Trigger sitzt. Nur hat man als Low-Sense Spieler in der Regel auch das intensivere Erlebnis.
Ich hab nix gegen RPG Titel, aber gerade was den Open World Gedanken angeht, würde ich da eher zu einem RVR MMORPG wie Warhammer Online greifen, weil man erst da wirklich den dynamischen Wandel der Maps erlebt. SP Titel nutzen sich da imo nur dann nicht ab, wenn man wie besagte FPS-High-Sense Spieler kein Problem damit hat, stundenlang mit der Sniper irgendwo auf der Map zu sitzen und nach und nach wegzuknippsen, was an einem vorbei läuft.
Fallout ist da imo auch mehr das klassische RPG, auch wenns wie ein FPS aussieht. Der Leerlauf wird nur einfach gut kaschiert, hat aber nicht mehr gekostet, als das geskriptete 3 Sekunden-Ereignis in z.b. Crysis der Hunter durch die Bergwand bricht und erstmal die halbe Map verändert.
Das gleiche gilt für Arcade Titel wie z.b. Zone of the Enders. Wahnsinnig guter Titel, der einem allerdings auch eine Menge abverlangt und hier auch einfach wieder der individuelle Skill entscheidet, bzw. die Art und Weise, wie man an die Sache herangeht. Man kann tatsächlich für eine Map nur ein paar Minuten brauchen, oder aber fast eine Stunde. So kommt man hier auf völlig unterschiedliche Spielzeiten.
Btw finde ich CoD und Konsorten mehr schlecht als Recht. Die Inszenierung ist ok, aber nicht unbedingt das, was die Genrekönige zu dem gemacht hat, was sie sind. Kann da immer wieder Crysis bringen, das in meinen Augen bis heute das mit Abstand best inszenierteste Spiel seiner Art ist. Halo und seine Ableger machens ähnlich gut, aber was das intensive Erlebnis angeht, war ich erst hier am nervlichen Limit. Da hat für mich alles gepasst. Im SP versteht sich. MP ist und bleibt für mich Quake das Maß aller Dinge, aber wie gesagt nicht wegen der Technik, sondern eher wegen der Auslegung.
Ich würde also immer einen 5 Stunden Titel, der vernünftig rumst einem 20 Stunden Titel vorziehen. Jays Vorschlag mit den verschiedenen (quasi-) linearen Varianten in der Mapgestaltung ist ok, aber wie gesagt, es ist nicht das Maximum an möglicher Variation und in dem Punkt würde ich eher zu einem MP Titel greifen, weil erst die MP Sache das Ganze so spannend macht. Einfach einen Level anders durchspielen, als man das vorher getan hat, bringt mir persönlich nicht viel, weil es immer noch das selbe Spiel ist, es immer noch nur von mir abhängt und sich sonst nur die Map ändert.
Bei MP Titeln fällt das komplett in die Hand der anderen Spieler. Als ich mit Esum bißchen L4D Classic gezockt hatte, wurde mir auch erst wieder bewusst, wie vielfältig die Maps sind, weil ich mich an ihm orientiert hatte, da er die Maps noch nicht kannte. Ansonsten rennt man da einfach quer durch, skipt diverse Mobs und triggert vlt. schonmal den nächsten Spawn, um schneller durchzukommen. Mit Leuten, die mit den Maps nicht so vertraut sind, kommen dann ganz von alleine Momente, die man bisher nicht kannte.
Der nächste große SP Titel mit hoffentlich heftig geskripteter Inszenierung und streng linearem Ablauf müsste eigentlich Crysis 2 werden. Gibt zwar wieder mehrere Möglichkeiten durch bestimmte Maps zu kommen, aber die Schlüsselmomente bleiben afaik immer an der gleichen Stelle.