Ich glaube, ich würde hier auch nochmal Realität und Film unterscheiden. Vielleicht tu ich mich einfach zu schwer, beim Medium Film meine Analysebrille abzunehmen, aber wenn ein Regisseur sich bewusst für den Einsatz einer Figur, und sei es innerhalb der Handlung als Avatar eines Spiels, entscheidet, diese Figur auch noch einen popkulturellen Hintergrund hat, dann führt das immer auch zu einer filmsprachlichen Bedeutung, die dem Zuschauer - im Idealfall bewusst - eine Botschaft überbringt. Mir ist schon klar, dass Spielberg nicht sagen wollte: "Schaut her, der Iron Giant mag eben doch Krieg, wenn es sein muss." Aber es wurde eben auch nicht darauf geachtet, so eine Botschaft zu verhindern. Es ging darum, möglichst viele bekannte popkulturelle Figuren wie möglich in den Film zu packen.
Versteht mich nicht falsch: Ich mag Ready Player One. Aber außer bekannte Figuren und Settings zu zeigen, macht der Film eigentlich nichts mit seiner Popkultur-Potpourri-Prämisse. Free Guy hingegen gelingt es in seinen besten Momenten zu hinterfragen, ob die Art, wie wir Spieler an Open World Games herantreten, wirklich so sein muss. Finde ich cool.
Oder kurz: Ich habe bei Free Guy tatsächlich das Gefühl, dass da Leute hinterstecken, die sich ein bisschen auskennen mit der Materie.