So nun gestern auch gesehen und ich bin eigentlich sehr zufrieden aus dem Kino gekommen. Ein unterhaltsamer und kompetent gemachter Monster-Schrägstrich-Katastrophenfilm. Originalitätspreise wird Godzilla dabei zwar nicht gewinnen, aber so wirklich schlimm finde ich das jetzt auch nicht. Dramaturgisch erinnert er sehr an Emmerichs, dramatische Pause, Independence Day (Und gefühlt jeden Katastrophenfilm der danach kam) mit seinen verschiedenen Perspektiven auf das Geschehen, sei es das Militär, die Wissenschaftler, der Familienvater und seine auf sich allein gestellte Familie. Das bei der Anzahl an Figuren, und guten Schauspielern, tatsächlich recht wenig Platz für gute oder realistische Charaktermomente bleibt ist schade, fällt bei der sehr rasant, und dabei vor allem positiv stringent, fortlaufenden Handlung aber gar nicht allzusehr ins Gewicht. Die Figuren sind eben durchschnittlich charakterisierte Staffage um die Geschichte voranzutreiben, das ist vielleicht nicht der Olymp des Drehbuchschreibens, aber es reicht, um die Geschichte, und den Film funktionieren zu lassen. Wie eben auch bei Independence Day. Handlungsmäßig bleibt das dann auch alles spannend und abwechslungsreich genug, dass der Film seine in der Tat rar gesähten Monsterszenen gut zu überspielen vermag. Und auch wenn im Finale ein, zwei Mal zu offensichtlich von der großen Monsterklopperei weggeschnitten wird, hat Gareth Edwards das doch sonst sehr schön gemacht: Mit viel, altbekanntem, aber auch bewährtem Spannungs- und Handlungsaufbau, vielen Spielberg'schen Reactionshots und durchaus gelungen inszenierter Geheimniskrämerei, die bei weiteren Filmsichtungen vielleicht auch nicht mehr so gut funktionieren wird wie beim ersten Mal. Und wenns denn mal zur Sache geht, also im letzten Drittel, dann so richtig. Bestechend gut gemacht, voller toller Monstermomente und einfach mitreißend spaßig. Während sich bei Pacific Rim im unterwältigenden Showdown schon Redundanz einstellte, sind die letzten 30 Minuten von Godzilla packender und unterhaltsamer Actionbombast, funktioniert vor allem weil man die Erwartungshaltung davor recht sorgfältig aufgebaut hat. Und auch wenn der Film so seine Schwächen hat, das Drehbuch sicher nicht "Top of the Game" ist, oft ziemlich fadenscheinige Erklärungen und nur rudimentäre Figuren bietet, ist Godzilla doch gelungener, irgdnwie etwas altmodischer (Im Sinne der 90er) Blockbustereskapismus, der leider ganz ohne Jamiroquai-Song auskommen musste. Aber man kann halt nicht alles haben.
8/10