Midsommar ~ Vom Hereditary Macher [Kritik]

Dr. Akula

Well-Known Member
Also der Film war ja mal so richtig gut. Ein Film den man so sicher nicht alle Tage zu sehen bekommt. Wer sich auch nur annähernd für das Thema erwärmen kann sollte den auf jeden Fall sehen.
 

Puni

Well-Known Member
Klingt gut. Vergleich zu Hereditary möglich(wenn überhaupt angebracht)?

Habe gerade nochmal nach Kinos gegoogelt, und scheinbar läuft der Film doch bei mir. :biggrin:
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Schauen wir Mal, ich finde Horror Filme im weitesten Sinne, bieten ein kreatives Spektrum, wie es kein anderes Genre vermag. Nirgendwo anders wird Aster sich derart kreativ "austoben" können.
Und er hat halt ein besonderes Händchen für Horror Filme und hebt den Psychoterror auf eine neue Stufe. Ich befürchte, dass er unweit des Horror Genres ggf. nur einer unter vielen ist.

Aber das sind natürlich nur Gedankengänge und kann am Ende auch ganz anders aussehen.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Bin gestern leicht verwirrt und recht verstört aus dem Kino gekommen. Ein lohnenswerter Film, wenn man auf atmosphärische, sehr themenintensive Slow Burner steht. Definitiv kein klassischer Horrorfilm aber superdüsteres, psychdelisches Märchen, dessen Horrorelemente mit zum makabersten gehören, was ich so in den letzten Jahren gesehen habe. Gut, aber schwierig. Und 2019 ist, nache Once Upon a Time in Hollywood und dem hier, jetzt schon DAS Filmjahr der kaputten Köpfe.
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Kommentar eines Typen hinter mit, nach dem Film: "Wie gestört muss man sein, um solche Filme zu drehen?"

Wobei es halt kein Festival war, das Publikum durmischt, Genre Fans gaben sich mit Popcorn Nervtöter die Klinke.Rein Plot mäßig finde ich den Film sogar zu vorhersehbar, "der Weg ist das Ziel" trifft mehr denn je zu.
 

Puni

Well-Known Member
Was ein wahnsinniger Trip. Habe den gestern Nacht noch nach über zwei Stunden der Roger Waters Livedoku doch noch bis nachts um 2 durchgezogen, und der hat mich so gefesselt, dass müde werden keine Option war.
Der Rosemary / Kill List Vergleich in der Kritik passt recht gut, mit dem Unterschied, dass Kill List die letzten zwanzig Minuten alles rasiert, während Midsommar den ganzen Film über absolut hypnotisierend und albtraumhaft ist, ohne wirklich Horror zu zeigen - aber wenn er es tut, dann doch so übel, dass es richtig reinhaut. Aber auch der "psychische" Unterbau mit dem Trauma der Protagonistin (Florence Pugh ist eine absolute Wucht) gibt dem ganzen dann noch etwas viel substantielleres, gleichzeitig aber auch nicht wirklich greifbares. Allgemein hat man das Gefühl, hier passiert soviel, dass man den Film am liebsten sofort nochmal sehen will. Ich jedenfalls freu mich tierisch auf den DC und fände es extrem schade, wenn Aster dem Horrorgenre nicht treu bleiben würde.

Und übrigens einer der wenigen Filme bisher, der den optischen Effekt von psychedelischen Drogen wie LSD oder Mushrooms mal richtig darstellt.

Im Kino saßen noch zwei andere Erwachsene und zwei junge, vielleicht 18-jährige Mädels, die aber alle artig bis zum Ende geblieben sind.
 
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Revolvermann

Well-Known Member
Wahnsinniger Trip beschreibt es ganz gut. Dennoch ein toller Film. Mag den persönlich noch eine Spur mehr als Hereditary.
So hübsch und sonnig im Bild, so eindringlich finster im Innern. Endlich mal wieder ein Horrorfilm, welcher sich mit den typischen Themen des Genres richtig auseinandersetzt. Nicht davor zurückschreckt unangenehm zu sein und keine verdammte Geisterbahn im Freizeitpark sein will.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Ja, Hereditary war schon ein richtig guter Film. Herrlich ungewöhnlich und sperrig, höchst spannend und sensationell gespielt. Toni Collette hätte dafür geoscart werden können.
 
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Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Das ist wohl war, ich habs korrigiert. So meinte ich das. :nene:

Pugh war gut in Midsommar, aber Collette noch beeindruckender in Hereditary.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Gestern gesehen. Interessanter, gut gemacht Film. Hab vorher quasi nichts vom Inhalt gesehen oder gelesen. Was ich sonst so mitbekommen habe, erweckte bei mir den Eindruck, dass Midsommar ein Horror-Thriller ist und ähnliches auslöst wie Funny Games. War dann aber doch wesentlich entspannter.

.....nun lese ich hier etwas von einem DC, der mal eben über 20 Minuten länger ist.....ob man da dann sehen wird, wie es Mark, Simon und Connie erwischt?
 

Woodstock

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Habe den Film gestern auch gesehen und kann das Lob nicht ganz nachvollziehen. Ja, die Trips sahen toll aus aber die Charaktere haben für mich null funktioniert.

Alle waren Anthropologen (bis auf die Frau sie war Psychologiestudentin) aber der Autor dahinter hat keine Ahnung wovon er schreibt.
Die ganzen Trips waren bescheuert. Du nimmst im Feld (Feldforschung) keine Substanzen ein. Das verfälscht die Beobachtung.

Außerdem ist der gesamte Plot sinnlos. Sie beobachten einen Mord- Selbstmordkult in einem westlichen Land. In dem Moment indem die beiden alten sterben, war der Film für mich eigentlich vorüber.

Nicht nur das du dich selbst in Gefahr bringst, du kannst nichts davon verwenden, da das ein Fall für die örtliche Polizei ist. Deine gesamte Forschung wird beschlagnahmt und du kannst als Mitwisser belangt werden. Das gibt die Ethik vor. Deine Karriere wäre vorbei.

Außerdem handeln die Charaktere mehr als dumm. Zwar haben sie dann die Zusage bekommen, darüber schreiben zu dürfen, wenn sie Ort, Namen usw verfälschen aber Schweden ist nicht groß! Das Geheimnis wäre raus, der Kult vorbei! Spätestens hier wäre klar, dass der Killerkult dich nicht gehen lässt. Dann verschwindet einer nach dem anderen mit hanebüchenen Ausreden und die bleiben trotzdem...

Und ja, der Freund war ein Arsch aber sie war genau so feige und co-abhängig wie er und sie weiß das. Er wird unter Drogen gesetzt, vergewaltigt und sie verbrennt ihn dafür bei lebendigem Leib. Am Ende lächelt sie, da sie ihn endlich los ist... Sie hat ihn umbringen lassen, damit sie kein unangenehmes Gespräch mit ihm führen musste... wtf?! Wie kann man irgendeine Figur da drin feiern oder mit jemandem mitfiebern? Im Internet ließt man davon wie er es verdient hat zu brennen und wie arm dran die Frau war. Was stimmt mit den Leuten nicht? Die waren beide furchtbar!

Ich habe die meiste Zeit lachen müssen, weil es so verdammt blöd war.

Was für ein Quatsch! :facepalm:


Ja, ich habe das ganze Märchenzeug schon verstanden aber das hat es nicht gerettet.
 

TheReelGuy

The Toxic Avenger
Wobei ich hier den Film verteidigen muss...

...weil er ja schon impliziert, dass die Jungs hier eindeutig zu selbstsüchtig sind, um sich an Ethik etc. zu halten. Es geht ja hier auch ein wenig um die Bestrafung der arroganten amerikanischen Menschen, die in eine fremde Kultur hereinstolpern, diese entweder nicht respektieren (Pissen auf den heiligen Baum), die Gastfreundschaft ausnutzen wollen (Abschreiben aus dem Buch) oder für ihre niederen Gelüste missbrauchen wollen (die lokalen Mädels verführen).

Ich glaube auch nicht, dass das Ende zwischen Christian und Dani als eindeutig positives Ende zu verstehen ist. Natürlich finde ich auch, dass Christian ein selbstgerechtes Arschloch ist und zumindest irgendeine Form von Strafe verdient hat, aber die Version, die sich am Ende des Films ereignet, ist natürlich nur in der drogenverzerrten Welt von Dani als Happy End zu sehen. Wäre es jetzt ein Film ohne Trips und übernatürliche Einflüsse, würde ich das auch anders sehen, aber so wie ich das Ende des Films deute, lässt es ja eine Tür offen, Dani am Ende ihres Trips realisieren zu lassen, was da passiert ist. Genau wie Christian ist sie am Ende ja auch ein Opfer der manipulativen Sekte, die ihre Ängste und Sehnsüchte gegen sie ausspielt.

Außerdem funktioniert Horror-Storytelling nun mal auch nach Genre-Regeln, die sich eben nicht immer mir rationalen Erklärungen bzw. einer zu 100% moralisch nachvollziehbaren Moral von Schuld und Bestrafung vereinbaren lassen. Unter diesen Gesichtspunkten, macht "Midsommar" - meiner Meinung nach - seinen Job mehr als fantastisch.
 

Woodstock

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@TheReelGuy
Aber all die Dinge die du nennst, sind nach der Suizidszene passiert. Die Szene nach welcher der Film eigentlich schon komplett unrealistisch wurde und für mich nicht mehr zu retten war.

Der erste Trip war zu Beginn, okay. Da waren sie noch unter sich. Sie haben von den Frauen gesprochen aber wirklich gemacht hat keiner was.

Die Darstellung der “Wissenschaftler“ in diesem Film erreicht für mich fast schon Prometheus-Niveau. Vielleicht liegt es daran, dass ich vom Fach bin aber hier stimmt halt nichts. Wenn der Filmemacher hier etwas kritisieren möchte, dann ist er auch verpflichtet es vorher korrekt darzustellen, sonst schreibt er einfach nur Mist zusammen.

Ich sehe schon, ich stehe mit meiner Meinung alleine da. :smile:

Edit:
Und inwiefern ist das Kritik gegenüber den Amis? Diese Hardcoreschweden bringen ihre Leute zum Selbstmord, schlagen ihre Schädel ein, Verbrennen sie beim lebendigen Leib, schlachten sie, essen sie, blutadlern sie, setzen sie unter Drogen und vergewaltigen sie. ABER auf einen toten Baum zu pinkeln der zufällig ein Heiligtum ist, was er nicht wusste ganz nebenbei, ist natürlich kulturell viel verächtlicher und die bösen Amis sind unsensibel. Klar, hätte er sich informieren können, was das ist und ob er das tun darf aber hat er es verdient dafür umgebracht, gehäutet, gegessen und verbrannt zu werden? Anscheinend, denn er war ein kulturell unsensibeler Amerikaner. Ein richtiger Sozialforscher hätte das übrigens nicht getan und die amerikanischen Anthropologen sind gar nicht mal so übel. Will ich nur mal gesagt haben!
 
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