Wobei ich hier den Film verteidigen muss...
...weil er ja schon impliziert, dass die Jungs hier eindeutig zu selbstsüchtig sind, um sich an Ethik etc. zu halten. Es geht ja hier auch ein wenig um die Bestrafung der arroganten amerikanischen Menschen, die in eine fremde Kultur hereinstolpern, diese entweder nicht respektieren (Pissen auf den heiligen Baum), die Gastfreundschaft ausnutzen wollen (Abschreiben aus dem Buch) oder für ihre niederen Gelüste missbrauchen wollen (die lokalen Mädels verführen).
Ich glaube auch nicht, dass das Ende zwischen Christian und Dani als eindeutig positives Ende zu verstehen ist. Natürlich finde ich auch, dass Christian ein selbstgerechtes Arschloch ist und zumindest irgendeine Form von Strafe verdient hat, aber die Version, die sich am Ende des Films ereignet, ist natürlich nur in der drogenverzerrten Welt von Dani als Happy End zu sehen. Wäre es jetzt ein Film ohne Trips und übernatürliche Einflüsse, würde ich das auch anders sehen, aber so wie ich das Ende des Films deute, lässt es ja eine Tür offen, Dani am Ende ihres Trips realisieren zu lassen, was da passiert ist. Genau wie Christian ist sie am Ende ja auch ein Opfer der manipulativen Sekte, die ihre Ängste und Sehnsüchte gegen sie ausspielt.
Außerdem funktioniert Horror-Storytelling nun mal auch nach Genre-Regeln, die sich eben nicht immer mir rationalen Erklärungen bzw. einer zu 100% moralisch nachvollziehbaren Moral von Schuld und Bestrafung vereinbaren lassen. Unter diesen Gesichtspunkten, macht "Midsommar" - meiner Meinung nach - seinen Job mehr als fantastisch.