Napoleon ~ Ridley Scott, Joaquin Phoenix

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Der hat bei mir einfach grundsätzlich ein Stein im Brett und einen Totalfall hatte er für mich einfach nicht dabei, auch wenn längst nicht alles gut ist. Zudem hatte ich in diesem Fall primär die visuelle Stärke hervorgehoben, selbst wenn so etwas am Ende nicht ausreicht, um einen guten Film abzuliefern. In Bezug auf Inszenierung ist Scott für mich einfach immer noch stark.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Alles Geld der Welt mochte ich sehr. House of Gucci war einer der eigenwilligsten, mit Hang zur Satire ausgestatteten Mainstream Thriller der letzten Jahre. Und The Last Duell in seiner Art phänomenal. Alle wollen permanent einen neuen Gladiator und Scott macht den nicht nur nicht, sondern quasi einen Anti-Gladiator. Das Massenpublikum wusste das natürlich nicht zu schätzen aber hey, wer hat es denn anders erwartet.
Über Prometheus und Covenant kann man sicher streiten. Ich fand sie optisch brillant und die wohl Lovecraft-ischsten Big Budget Blockbuster ever.
Der Marsianer war zweifelsohne super unterhaltsam aber für mich im Grunde sein vorhersehbarster Eintrag der letzten Jahre.
 

McKenzie

Unchained
Über Prometheus und Covenant kann man sicher streiten. Ich fand sie optisch brillant und die wohl Lovecraft-ischsten Big Budget Blockbuster ever.
Der Marsianer war zweifelsohne super unterhaltsam aber für mich im Grunde sein vorhersehbarster Eintrag der letzten Jahre.
Stimm ich beidem zu. Marsianer war gut, aber im Endeffekt keine große kreative Leistung, sondern einfach das Buch direkt abgearbeitet. Konnte man kaum verkacken :biggrin:
 

Woodstock

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Stimm ich beidem zu. Marsianer war gut, aber im Endeffekt keine große kreative Leistung, sondern einfach das Buch direkt abgearbeitet. Konnte man kaum verkacken :biggrin:
Marsianer ist einer der besten Buchverfilmungen die ich je gesehen habe (neben LotR). Nicht weil weil er wusste, wir man was inszeniert, sondern weil er wusste, was man weg lässt und was man dazunimmt. Es wurden einfach die Vorzüge und Anforderungen des Mediums verstanden.

Z.B. Der Sandsturm war im Buch spannend, wäre aber im Film langweilig gewesen, da visuell reizlos.
 

McKenzie

Unchained
Ich hab das Buch gelesen, nicht allzu lange bevor ich den Film gesehen habe, und muss gestehen dass der Film dadurch fast ein wenig langweilig war. Der ist schon sehr solide, aber es war keine großartige Denkaufgabe, das so umzusetzen. Sandsturm raus, und Rest der One-Man-Show im Grunde einfach chronologisch durcharbeiten. Herr der Ringe hatte da ca. 2 bis 5 Milliarden mehr an schwierigen Entscheidungen.
 

Rockyboy

Well-Known Member
Ich sag mal so. Trailer gefällt mir aber ich wurde von Ridley Scott in den letzten Jahren zu oft enttäuscht. Visuell kann man ihn nie was vorwerfen aber ansonsten war da nicht viel gutes dabei. Und ich hab aus Enttäuschung auch nicht alles gesehen
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Allerdings, die Musik ist ein Graus. Ansonsten interessiert mich das aber schon sehr, wobei ich von der Person Napoleon eh keinen Plan habe. Scott hat sich aber echt auf den optischen Stil eingeschossen.
 

El Duderino

Well-Known Member
War leider klar...denke Scott braucht noch eine Weile um den langen Cut fertig zu stellen. Der hat ja auch noch Gladiator 2 an der Backe.
 

Hi'Pat'Bateman

Well-Known Member
Fand die Kino-Version gut. Natürlich ist sie historisch nicht akkurat, aber Scott versucht ja auch eher die Idee von Napoleon massentauglich zu verfilmen. Und das gelang ihm ziemlich gut.

Der Film ist ziemlich kurzweilig, teilweise fühlt man sich wie in einem Trailer. Jedenfalls waren die 2,5h wie im Flug vorbei. Kostüme, Kamera und Schauspieler waren wirklich gut in Szene gesetzt. Kirby und Phoenix haben das großartig gemacht.

Dass Scott dem Ganzen einen satirischen bzw zynischen Charakter verleiht, war überraschend aber nicht unpassend. Dass er quasi ein Psychogramm Napoleons basierend auf seinen Briefen zu Josephine kreiert, war eine mutige Entscheidung. Wie er Napoleon dabei in vielerlei Hinsicht entzaubert, hat etwas angenehm progressives. Inwiefern das alles korrekt ist, ist fraglich. Aber dass er ein Getriebener seiner eigenen Ängste, Erfahrungen usw war, wird gut herausgearbeitet. Scott entzaubert Napoleon's Nimbus als "großer Führer der Franzosen" damit und macht klar, dass es keine makellosen Anführer geben kann, dass die popkulturelle Überhöhung Napoleons nichts mit der (oft banalen) Realität zu tun hat.

Die Musik habe ich als wenig episch im Hinterkopf, passt aber eigentlich auch zu Scott's Intension.

Für die Kino-Version schwanke ich zwischen 7-8/10. Ich möchte meinen, dass die Langfassung da viele Lücken füllt und den Film insgesamt runder macht. Idealweise erwartet uns eine zweites "Königreich der Himmel".
 
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