Pig - Nicolas Cage will sein Trüffelschwein zurück [Kritik]

Gray_Fox

Well-Known Member
Der Film hat mich überrascht.
War auf keinen Fall ein schlechter Film und auch nicht langweilig.
Ich muss aber sagen, ich mag Nicholas Cage und fand schon die ersten Minuten toll und hätte ihm fast 2h so zuschauen können.
Wie sich dann mehr und mehr das Buch öffnet und wie alleine das letzte Drittel umgesetzt wurde, empfand ich schon als ungewöhnlich oder zumindest nicht so erwartet.
Der hätte auch plötzlich ein "Geheimagent" sein können, der nun alle tötet.
 

Joel.Barish

dank AF
Jay, WTF?!? :ugly:

Nein, ich hatte ja privat schon angedeutet, dass ich durchaus Verständnis dafür habe, wenn man durchs Marketing, durch das Set-Up o.Ä. in eine gewisse Richtung geführt wird und dem restlichen Film dann nicht mehr folgen kann oder will. Aber dieses "es passiert nichts" Argument ist mein liebster Feind unter den allgemeinen Filmkritikpunkten. Es triggert mich jedes Mal.
Ich fand es großartig, wie der Film "klassische" Ansätze eines Rache-Actionfilms erst vorbereitet und dann bewusst "enttäuscht", in aus Genresicht ungewöhnliche Richtungen abdriftet. Gefühlt wird "Pig" im Cage-Kosmos etwas vorschnell mit "Mandy" in einen Sack gepackt, aber dieser Film ist wesentlich geerdeter, realistischer, menschlicher. Ich würde ihn eher mit "A Beatiful Day" ("You were never really here") vergleichen. Und die 'Haute Cuisine' Hintergründe sind vielseitig deutbar, was den Film für mich nicht schwammig oder beliebig macht, sondern clever konstruiert und sehr gut ausgespielt.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
A Beautiful Day mochte ich ja auch nicht :-p (ich setz noch einen drauf: ich mag den U2 Song)

Heißt nicht, dass meine Genreerwartungen stringent erfüllt werden müssen, aber wenn man vom üblichen Pfad abweicht, sollte man nicht wie hier im Klee kleben bleiben.

Wenn wir es stumpfenst zusammen fassen, besucht
Rob ein paar Leute, kriegt aufs Maul und... geht mit leeren Händen und ohne Erfüllung nach haus. Natürlich soll das ganze - und da kommt mein Steckenpferd - metaphorisch sein. Es geht um kein Schwein. Robs Frau ist gestorben, damit wurde er nicht fertig und ist in den Wald gezogen. Pig hat ihn abgelenkt, unter anderem von seinem Verlust. Natürlich kriegt er Pig nicht zurück, denn der Film will ihm zeigen/lehren, dass er sich seiner Akzeptanz stellen muss. Deswegen gibt es auch die Szene, in der er wehrlos was abkriegt. Weil sich diese Konfrontation mit verdrängten Problemen genau so anfühlt. Und natürlich besiegt er keine Handlanger und überwältigt den Boss nicht. Er hat schon längst verloren weil - Schwein ist irrelevant - seine Frau lange weg ist. Welt ist scheiße, deal with it.

Er mag einen Wandel durchlaufen, aber bildlich ist Rob zu Beginn in seiner Ablenkung besser dran als zum recht deprimierenden Schluss. Und gerade das hat mich echt runtergezogen. Lieber anders. *mitCypherSteakmampf
.

Hm?
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
Uh, A Beautiful Day war fantastisch!
Muss den hier auch endlich Mal sehen...
 

Joel.Barish

dank AF
[...]Wenn wir es stumpfenst zusammen fassen, besucht[...]
Heißt übersetzt: "Mimimi, der Film hat mich bewegt und das geschafft, was er erreichen wollte. Ergo: schlecht." :ugly: 🤪

Ich finde es auch amüsant, dass du in der Kritik noch behauptest "nichts passiert", dann aber in dieser Umschreibung - die die komplette Inhalts- und Bedeutungsebene des Kochens und der Restaurantkultur auslässt, wie sie auch die Figur des Jungen auslässt - erstaunlich weit ausholen musst, schon Symbole und Emotionen deutest und einen Charakterbogen bestätigst. Schon recht viel für "nichts passiert". :nene:
 
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