Mit dem dritten Teil meine ich leider, dass sich die Fluch der Karibik-Reihe konstant weiter ein Stückchen verschlechtert und oft schon viel zu routiniert wirkt.
Im Vergleich zu den ersten beiden Teilen hatte ich bei "Am Ende der Welt" erstmals den Eindruch, dass Jack Sparrow nicht mehr die absolut tragende Rolle spielt und weniger präsent ist, was doch schade ist, denn Depps Einzigartigkeit war noch das große Plus der ersten Teile aber hier kann er nur weniger überzeugen, trotz einiger netter Szenen, wobei er aber bei weitem nicht so markant ist wie in den Vorgängern.
Das liegt nicht zuletzt daran, dass viel zu viele Protagonisten ihren meist zu großen Anteil haben. Keira Knightleys Rolle ist ja ziemlich angeschwollen, aber all die ganzen Nebenplots und Charaktere tragen nur bedingt zur Vielfalt, aber vielmehr zu Verwirrung und besonders zu unnötigen Längen bei (Keith Richards muss gottseidank nur cool aussehen)!
Z.B. wegen ein paar Lachern diese beiden Soldaten da einzustricken, naja...
Mitunter die meisten Lacher konnte mir noch das Äffchen abringen.
Humor ist also auch noch so ein Thema. Dabei ist FdK3 aber recht ausgewogen. Ich würde sagen, die Hälfte der Gags zünden gut (Fernrohre
), einige andere dagegen sind entweder etwas zu albern oder schlecht kopiert (Keiras "Waffeninspektion" ließ einen eher die Hände überm Kopf zusammenschlagen).
Orlando Bloom wirkt schauspielerisch, wenn er auch zuvor immer im Ensemble recht im Nachteil war, aber sich mal mehr mal weniger wacker hielt, so blass wie nie.
All die Motivationen und Vorhaben der vielen verschiedenen Protagonisten könne ja gar nicht, selbst bei 170 Minuten, ausreichend dargestellt werden und doch wird es überall versucht, was dann viele Storylines eher zusammengeflickt und grob geschustert erscheinen lässt. Zudem ist der Film auch extrem stark an die Vorgänger geknüpft und kann kaum ohne den Gesamtzusammenhang geschaut geschweige denn in Gänze verstanden werden, wie ich meine.
Die Action hätte ich nach all den Vorwarnungen geringer eingeschätzt, es war ja dann doch recht zufriedenstellend.
Das Finale ist schon toll gemacht und auch gewohnt furios inszeniert, ich hätte mir vielleicht, ohne spoilern zu wollen, nur einen größerem Rahmen gedacht, wenn schon soviel "aufgefahren" wurde. Im zweiten Teil hatte man aber doch das Gefühl, dass es ein wenig mehr zur Sache ging.
Das Ende geht in Ordnung, aber so ganz abgerundet ists natürlich nicht und ich denke, das wäre vielleicht besser gewesen (und dann immer diese relativ belanglosen Cliffhanger...). Für den vierten Teil müsste man sich definitiv steigern um zu einem wahrlich würdigen Ende zu kommen.
Fazit: FdK3 fängt bereits an sich selbst zu kopieren und wirkt schon recht eingespult, ist aber immer noch ganz unterhaltsam und nett in Szene gesetzt. Zu viele Storlines und zu stark gewichtete Nebendarsteller lassen Jack Sparrow und der Story weniger Platz zum atmen und austoben, obwohl immer noch einige Momente grandios (auch hinsichtlich der Action)und amüsant sind, aber nicht mehr die Intensität und Originalität des Erstlings haben.
7/10
(zum Vergleich: Teil 1:9/10, Teil 2:8/10)