Science Fiction - Bücher

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Mal ganz davon abgesehen, ob das jetzt eine gelungene Liste ist oder nicht, fände ich es doch sehr langweilig, wenn man ein Genre nur über die Vertreter definieren würde, die zu 100% dem entsprechen, was das Genre sein kann. Sonst muss man doch alles ignorieren, was irgendwie experimenteller ist, oder verschiedene Genres verbindet. Packe ich klassische Archetypen des Westerns (auch ein Genre, dessen Erkennungsmerkmale klar erkennbar sind, aber auf die unterschiedlichsten Weisen interpretierbar ist) in ein Sci-Fi-Setting in der Zukunft im Weltraum, was ist es dann? Ist Alien, ein klassischer Spukhaushorror, aber im Weltraum, eher Horror oder Sci-Fi? Ich würde sagen beides, deswegen würde ich den sowohl in einer Liste der besten Horror-, als auch der besten Sci-Fi-Filme akzeptieren. Ich finde, deine Art ein Genre zu definieren ist halt puristischer als meine, und das ist auch okay so. Die Frage nach Genredefinition ist zu komplex, um da eine definitive Antwort zu finden.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Und ab da brauche ich doch überhaupt keine Einteilung in irgendein Genre mehr.
Wenn es weder Anhaltspunkt noch Orientierung bildet, wozu das ganze?
Das führt auch solch Diskussionen wie das beste Drama, Thriller, usw. in ad absurdum wenn sich keiner darauf einigen kann was ein Genre ausmacht und wann etwas zu welchen Genre gezählt wird.
Nun, wer sagt denn, dass sich keiner drauf einigen kann? Ich schrieb ja von einem definierenden Anteil. Ich schrieb, dass man das nicht so ernst nehmen sollte, weil das eben ein lockeres Geschäft ist und keine Vorgabe vom Genre-Amt. Zum Glück. Wäre ja schlimm, wenn sich Autoren immer genau so limitieren, damit ihr Werk zu irgendwas dazugehört.

Naja, ich verwende die Genres einfach zur Orientierung um auszuwählen worauf ich gerade lust habe.
Wenn ich jetzt aber z.B. einen Action / Abenteuer Film sehen will und dann nur Liebesfilme kriege, bin ich schon der Meinung, dass meine Verstimmtheit verständlich wäre. Wenn Du z.B. nach Kinderfilme suchst und bekommst Splatter und Pornos wärst Du wohl auch verstimmt.
(Besonders wenn die kleinen bereits auf dem Sofa sitzen und Du es erst mit den Kindern merkst dass der Film nicht etwas ist, was man erwartete)
Das habe ich mir schon gedacht. Nun führst du die anfänglichen Diskussionen über den bestimmenden oder deiner Meinung nach nicht genug bestimmenden Anteil zur Genre Bestimmung in den Bereich einer krassen Übertreibung.
Davon das Kinderfilme als Pornos gelabelt werden, haben wir doch gar nicht gesprochen. Ich könnte jetzt auch meine Sichtweise einfach in ein Extrem verwandeln und damit die Annäherung unterbinden bzw. ein im Kreis drehen heraufbeschwören aber das will ich doch gar nicht.
Ein Grund warum du die Genre Angaben als so prinzipiell wichtig, beispielsweise die Inhaltsangabe, welche dich viel eher vor deiner Meinung nach nervenden Fehlgriffen bewahren könnte, aber gar nicht erwähnst, fände ich beispielsweise interessanter.

Wenn es Storymechanismen oder für den Plot relevant wären, habe ich ja nichts dagegen.
Aber wo ist denn beispielsweise die Zeitreisen in der Anschlag kein Storymechanismus oder nicht für den Plot relevant?
Es ist genau das und deshalb die Einteilung in Science Fiction.


@Tyler Durden

Ich kann deine Gedankengänge gut verstehen, sehe das aber einfach nicht so eng. Respektive, ich finde es sogar gut, dass Geschichten und alles was damit zu tun hat inkl. der Bestimmung in eine Schublade kein seelenloses Auszeichnen an der Supermarktkasse ist. Gut zeigt sich dein Verständnis von Science Fiction, wenn du sagst
Zu wenig, um in so einer Liste irgendwo zwischen Asimov und Wells aufzutauchen.
.
Das eine ist für dich "richtige" Science Fiction und das andere eher so halb bis gar nicht. Weil sonst "falsche Erwartungen" entstehen.
Da würde ich gerne deinen Pizza-Vergleich wieder aufnehmen, denn obwohl du dort eine vegetarische Pizza bekommen hast, ist es weiterhin eine Pizza.
Wir sprachen ja nicht darüber, was der Belag ist sondern dass es mit falschem Belag keine Pizza mehr sein soll. Und dass sehe ich nicht so. Auch eine Pizza mit Kartoffeln drauf, ist eine Pizza um es jetzt mal ganz stumpf auszudrücken.
Man stelle sich vor, wenn man ein Science Fiction Buch kauft, hätte man immer genau ausgelotete Grenzen und ganz genaue Tropen. Auch wenn das alles relativ weit eingefasst wäre, sagen wir von Asimov bis Wells, wäre das doch sagenhaft langweilig.
Denn das Genre ist nur zweitrangig. Weswegen ich nicht sagen würde, das wissenschaftliche im Namen ist wichtiger oder genauso wichtig wie die Fiktion. Die Fiktion ist in der Science Fiction, wie in jedem anderen Genre bei weitem das Wichtigste.
Ich denke, dabei kommt es auch darauf an, was man für Erwartungen an ein Buch oder einen Film hat und da gehen wir vielleicht auseinander. Wenn ich mir ein Buch hole und (was ich wiederum ziemlich ungewöhnlich finde) mir die Inhaltsangabe nicht durchlese und auch sonst Online überhaupt gar nichts über das Buch erfahre (was ja alles in allem, wenn man es macht, viel bessere Gründe für einen Kauf/die Lektüre sind und den minimalen Nenner - die Genre-Angabe - damit so belanglos machen, wie sie sein sollte) dann von dem Buch etwas leicht anderes oder sogar mehr bekomme, als ich mir erhofft habe, bin ich doch froh.
Der Einzige Grund, warum ich von einem Buch genervt sein könnte, wäre die Tatsache, dass es schlecht ist. Oder wenn große Teile schlecht konzipiert, geschrieben oder in Szene gesetzt sind. Ich denke doch nicht, "oh nein, dieses tolle Buch Der Anschlag hat mich total in eine andere Zeit entführt, die müssen dringend erklären wie die Zeitmaschine funktioniert ansonsten ist die Klassifizierung inkorrekt!".
Das erinnert mich immer ein wenig an so etwas verstockte Nerds. Nicht das ich dich dazuzählen würde, es erinnert mich nur daran. Im Positiven, wie im Negativen. Denn zum einen muss man eine Leidenschaft dafür hegen um sich an derartigen, ich nenne sie mal Kleinigkeiten, aufzuhalten. Zum Anderen denke ich dann immer, dass sowas komplett vertane Zeit ist, weil einem das Wesentliche entgeht, nämlich in diesem Fall ein toller Roman oder ein überraschender Film.
Dieses Beharren auf Genreregeln ist ein wenig wie die Zahlen unter den Kritiken hier bei BG. Eine tolle Kritik bietet neue Einsichten und vermittelt die Gefühle des Kritikers, seine Gedanken. Die Kunst darin besteht in den Wörtern. Im Schreibstil, im Text. Wenn dann diskutiert wird, dass es doch eigentlich laut Text eher eine 6/10 ist anstatt einer 7/10 oder das eine 7 doch wirklich gut ist und nicht nur "ganz ok", dann denke ich immer, dass eine solche Denkweise genau am Thema vorbeigeht. Man streitet sich darüber, wer zuerst auf den Zug aufspringt, anstatt aufzuspringen.
Die Zahl ist nur eine Ergänzung.
Die Genreangabe ist nur eine Ergänzung.
Auch ein bisschen Science Fiction ist Science Fiction und die Frage sollte meiner Meinung nach lauten, welche tollen Bücher es auf der Liste gibt und nicht welche tollen Bücher nicht auf die Liste eines anderen gehören oder wie die Liste eigentlich heißen sollte.

Ich hoffe, ich konnte meine Sichtweise ein wenig klarer darstellen.
 
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Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Dann hast du meinen Pizza-Vergleich nicht richtig verstanden. Ich sagte nicht, dass eine Salami-Pizza keine Pizza ist In meinem Vergleich entspricht "Vegetarische Pizza" der Science-Fiction (oder wissenschaftliche Fiktion) und eine Salami-Pizza ist zwar auch Pizza, aber eben keine vegetarische. Wenn jemand eine Salami-Pizza als vegetarische Pizza verkauft (weil es auch eine Pizza ist und Tomaten drauf liegen), dann kann ich durchaus etwas daran bemängeln.

Der Einzige Grund, warum ich von einem Buch genervt sein könnte, wäre die Tatsache, dass es schlecht ist. Oder wenn große Teile schlecht konzipiert, geschrieben oder in Szene gesetzt sind. Ich denke doch nicht, "oh nein, dieses tolle Buch Der Anschlag hat mich total in eine andere Zeit entführt, die müssen dringend erklären wie die Zeitmaschine funktioniert ansonsten ist die Klassifizierung inkorrekt!".
Ich habe doch betont, dass ich das Buch auch mag. An keiner Stelle habe ich behauptet, dass ein Buch schlechter ist, wenn es keine Science-Fiction ist. Oder wenn wir auf den Pizza-Vergleich zurückkommen: Ich sagte nur, dass eine Salami-Pizza keine vegetarische Pizza ist, aber nicht, dass sie deswegen schlechter ist.
Mit "falsche Erwartungen" meine ich, dass jemand, der auf Science-Fiction steht und sich die Bücher von dieser Liste besorgen würde, von manchen dieser Bücher enttäuscht wäre (z.B. von "Der Anschlag" oder von Mark Twain), weil er von ihnen etwas anderes erwarten würde, als sie tatsächlich sind. "Der Anschlag" könnte man z.B. auch in die Liste "Die 100 besten Liebesromane" aufnehmen, weil die Lovestory durchaus eine tragende Rolle spielt. Aber viele Fans von Liebesromanen wären von dem Buch enttäuscht, weil er eben kein guter Genre-Vertreter ist.
So, wie nicht jedes Lied, in dem eine Gitarre zu hören ist, in einer Liste mit "Die besten Hardrock-Lieder" gut aufgehoben wäre. Oder ein Salat, der aus 90% Gemüse und 10% Obst besteht, zwar ein Salat, aber kein Obstsalat ist:wink:
 
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TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Sorry, aber diese Essensvergleiche ergeben doch keinen Sinn. Die richtige Analogie wäre wenn überhaupt folgende: Sci-Fi ist das große Ganze, also die Pizza, und über die Unterkategorien lässt sich streiten. In Neapel ist man sehr puristisch, was Pizza angeht, da gibt es klassisch nur zwei anerkannte Sorten. Nur, weil man dann aber auch noch andere Sachen drauflegt, ist es trotzdem noch eine Pizza, wenn man sagt Pizza = Gebackener, belegter Hefeteig. In Rom sieht eine Pizza wieder ganz anders aus. Ist trotzdem noch Pizza, der Stil ist nur ein anderer. Oder: Sci-Fi wäre der Salat im allgemeinen, sowohl ein Obstsalat als auch ein Wurstsalat sind per Definition ebenfalls Salat, wenn auch vielleicht nicht im klassischsten Sinn.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Aber hier geht es doch um die Unterscheidung zwischen Sci-Fi und anderen Genres und nicht um die Unterscheidung innerhalb der Sci-Fi. Also um die Unterscheidung zwischen der vegetarischen Pizza und allen anderen Pizzen (Genres).
Dein Vergleich macht nur Sinn, wenn wir über die Einteilung der Sci-Fi in unterschiedliche Subgenres wie Dystopien, Weltraum-Abenteuer etc. reden würden. Was wir nicht tun.

Irgendwie reden wir aneinander vorbei.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Ne für mich macht nur der Vergleich, wie du ihn aufstellst keinen Sinn. Wären Genres Pizza, wär ja alles das gleiche mit unterschiedlichen Belägen, aber das ist mMn nicht der Fall. Weil das eine Genre über Inhalte definiert werden kann, das andere über ein Setting, wieder andere, über das Gefühl, das sie auslösen. Und nicht nur über Bestandteile, die immer auf den gleichen Boden geworfen werden. Wenn die Grundzutaten die richtigen Sind, ist es eine Pizza, ob da jetzt Salami oder Ananas drauf liegt. Bei Sci-Fi heißt das für mich: Wenn die Grundelemente da sind, ist es Sci-Fi, auch wenn die Handlung vielleicht größtenteils auch andere Genres bedient.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Demnach gehört "Armee der Finsternis" also doch in eine Liste wie "Die besten Science-Fiction-Filme", weil das Grundelement Zeitreise dabei ist? Und Oliver Twist gehört in die Liste "Die besten Kriminalromane", weil Kriminalität (Taschendiebstahl) darin vorkommt? Und Forest Gump zählt zu den besten Kriegsfilmen, weil der Krieg darin vorkommt?

Ich sehe schon, wir kommen nicht auf einen Nenner.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Da habe ich mich vielleicht falsch ausgedrückt, dieser Essensvergleich lässt sich aber auch einfach nicht zu 100% auf Filme oder Bücher übertragen. Die Grundelemente müssen für die Handlung oder das ganze Werk natürlich auch eine gewisse Wichtigkeit haben, wie bereits erwähnt. Und wie gesagt, denke ich auch, wie Cimmerier schon meinte, dass Genregrenzen viel zu flüssig verlaufen, als dass man immer ganz genau sagen kann, was jetzt was ist. Und dass wir auf keinen Nenner kommen ist ja finde ich schon seit Anfang an klar, einfach weil wir andere Arten haben ein genre zu definieren. Nur diesen Essensvergleich fand ich so gar nicht einleuchtend.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Dann hast du meinen Pizza-Vergleich nicht richtig verstanden. Ich sagte nicht, dass eine Salami-Pizza keine Pizza ist In meinem Vergleich entspricht "Vegetarische Pizza" der Science-Fiction (oder wissenschaftliche Fiktion) und eine Salami-Pizza ist zwar auch Pizza, aber eben keine vegetarische. Wenn jemand eine Salami-Pizza als vegetarische Pizza verkauft (weil es auch eine Pizza ist und Tomaten drauf liegen), dann kann ich durchaus etwas daran bemängeln.
Nee, da hast du dann nicht ganz verstanden worauf ich hinaus wollte. Nämlich das dein Pizza Vergleich hinkt. Da du bestimmten Büchern aufgrund ihres Sci-Fi Anteils ihre Zugehörigkeit zu dem Genre absprichst. Was höchstens einem wie von mir aufgestellten Vergleich entsprechen würde. Nämlich dass du aufgrund des Belages auch einer Pizza ihre Definition als Pizza absprichst. Ich finde den Vergleich aber ebenfalls allgemein ziemlich dürftig, weswegen eine Vertiefung hier wohl zu keinem Ergebnis führen würde.

Ich habe doch betont, dass ich das Buch auch mag. An keiner Stelle habe ich behauptet, dass ein Buch schlechter ist, wenn es keine Science-Fiction ist.
Hab ich ja auch nicht geschrieben, dass du sowas behauptest. Also ist die Rechtfertigung unnötig.
Mit "falsche Erwartungen" meine ich, dass jemand, der auf Science-Fiction steht und sich die Bücher von dieser Liste besorgen würde, von manchen dieser Bücher enttäuscht wäre (z.B. von "Der Anschlag" oder von Mark Twain), weil er von ihnen etwas anderes erwarten würde, als sie tatsächlich sind.
Also ich wäre super froh zwischen den üblichen Verdächtigen sowas wie Der Anschlag und Mark Twain zu finden.
Wer besorgt sich ein Buch, nur weil ein Genre draufsteht?
Wie ich bereits schrieb, ist erstens die Genre-Angabe doch nur ein Wink und wer sich nur darauf verlässt, sollte damit Rechnen eine wahnsinnig breit gefächerte Auswahl an Geschichten zu bekommen. Glücklicherweise.
Zweitens schreibst du "jemand" und wie ich dir Anhand meiner Einschätzungen und Vorlieben (und der Tatsache das viele Menschen sich nicht automatisch in Genre-Zugehörigkeits-Diskussionen verstricken, sondern mit Wonne ganz verschieden definierte Sci-Fi Bücher lesen) bereits versucht habe nahezubringen, gibt es Leute wie mich, die nicht von Büchern enttäuscht sind, weil sie sehr gedehnte Vorstellungen von Genres haben, sondern das sogar bevorzugen.
Also da dann zu sagen, eine solche Liste ist nicht korrekt, weil "jemand" enttäuscht sein könnte ist ziemlich gewagt. Du könntest enttäuscht sein. Ja, das sehe ich ein. Denn deine ganze Vergleiche mit Armee de Finsternis und Pizzen lassen darauf schließen, dass du leicht enttäuscht sein könntest, nicht haargenau das zu bekommen was draufsteht. Sollte dem nicht so sein, würde ich mich auch mit Vermutungen über eine eventuelle Zuschauerschaft solcher Videos zurücknehmen. Denn es gibt genug Leute wie beispielsweise mich, die das ganz gut einordnen können bzw. eine solche Liste als viel "richtiger" empfinden als alle Werke von Asimovs und Wells sie jemals machen könnten.
Ich finde es sowieso immer schwierig bei etwas so flüssigem wie Genres zu sagen, was der da als X bezeichnet, ist nicht X, sondern was ich als X bezeichne, ist X.
Die Meinung kann man ja gerne haben. Ich persönlich empfinde sie halt als schwierig, was auch nur eine Meinung zu dem Thema ist.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Da meine Buch-Vorlieben sehr breit gefächert sind, bin ich nicht enttäuscht, wenn ein Buch keinem bestimmten Genre zugeordnet werden kann. Im Gegenteil, meine Lieblingsbücher sind meistens solche "Tweener". Ich habe lediglich versucht zu erklären, dass solche Genre-Listen aus Vertretern des entsprechenden Genres bestehen sollten, weil sie sonst keinen Sinn machen. Noch einfacher kann ich es nicht erklären.

Giraffen sind Fische. Nur weil andere sie als Säugetiere bezeichnen, muss ich das nicht auch tun. So hat jeder seine Meinung und sie ist immer subjektiv.:ugly:
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Die Taxonomie bei Tieren ist halt klar definiert, die Genre-Grenzen nicht. Das interpretiert halt jeder ein Stückchen anders, von daher ist die Liste für den einen nicht akkurat genug und dem anderen passt sie. Wenn wir jetzt gemeinsam eine Liste erstellen wollten, müssten wir uns zwangsläufig auf eine gemeinsame Definition einlassen. Ansonsten steht es doch jedem frei, die Grenzen enger oder etwas freizügiger zu stecken. Deine Definition ist halt etwas anders, als die von Revolvermann, Tyler. Aber das macht seine Eingliederung der Bücher nicht grundsätzlich falsch, sondern lediglich für dich unpassend. Ich sitze im Falle dieser Liste und der Diskussion irgendwo dazwischen den beiden Positionen.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Ich habe lediglich versucht zu erklären, dass solche Genre-Listen aus Vertretern des entsprechenden Genres bestehen sollten, weil sie sonst keinen Sinn machen. Noch einfacher kann ich es nicht erklären.
Ich glaube das hat man vor 5 Posts bereits verstanden.
Aber wäre es möglich, das diese Listen gerade dann Sinn machen? Gerade dann findet man doch Sachen, auf die man in den immer gleichen Listen ansonsten nicht gestoßen wäre. Der ein oder andere findet vielleicht auch einen Standpunkt, den er ansonsten nicht gefunden hätte.
Kann es sein, dass Army Of Darkness vor allem Horror ist aber auch in einer Science Fiction Liste nicht falsch aufgehoben wäre? Also wie überzeugend kann da eine Bezeichnung als "falsch" überhaupt sein? Da gibt es auch wenig Subjektives dran, sondern setzt eher die Akzeptanz des "Genres" als ziemlich vagen Versuch einer Zuordnung voraus. Etwas Anderes, kann es meiner Meinung nach sowieso nicht sein.
Du magst deine Listen halt lieber spezifischer eingegrenzt. Ist ja okay. Dann aber zu sagen XY gehört da nicht rein oder die Liste ist sinnlos, finde ich halt viel zu kurz gegriffen.:smile:

Trotzdem nett, andere Sichtweisen kennenzulernen.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
@Cimmerier: Dass nicht jeder Film sich eindeutig zuordnen lässt und die Grenzen zwischen den Genres fließend sind, habe ich auch schon ein paar mal gesagt. Ich sage nicht, dass alle anderen falsch liegen, aber man muss mich auch nicht als einen engstirnigen Nerd darstellen, der alles in klare Kategorien einteilt und nur typische Genre-Vertreter mag. Die Dark-Tower-Reihe ist z.B. eine Mischung aus Western, Horror, Sci-Fi und Fantasy. Es ist meine Lieblings-Buchreihe, aber ich würde sie nicht in die Liste "Die besten Western-Romane" aufnehmen. Und "Schlachthof 5" gehört zu meinen absoluten Lieblingsbüchern. Ist eine Mischung aus Kriegsdrama, Sci-Fi und Satire. Der Sci-Fi-Anteil ist aber groß genug, dass ich das Buch auch in eine solche Liste aufnehmen würde.
Manche Werke lassen sich leichter zuordnen als andere.
Die Liste im Video ist in meinen Augen halt zu willkürlich und unpassend.
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Wer hat dich denn als engstirnig hingestellt? Im selben Zuge muss man halt auch nicht den Anspruch erheben, man hätte die einzig wahre Einordnung und das lese ich halt verstärkt aus deinen Postings heraus. Wenn das so nicht gemeint war, ist das für mich nicht deutlich genug geworden. Daher mein Einwurf von eben.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Ich zitiere mich nur ungern, aber
Klar ist es auch mehr oder weniger subjektiv, aber ich muss doch wohl nicht jedes Mal erwähnen, dass es "nur" meine Meinung ist :wink:
Wenn wir von vornherein sagen, dass alles völlig subjektiv und jede Meinung "richtig" ist, wäre jede Diskussion (gerade über Bücher und Filme) sinnlos, weil ja alle recht haben. Deswegen finde ich es okay, die eigene Meinung so zu vertreten, als würde man sie für etwas "richtiger" halten als die anderen. Also z.B. zu sagen: "Buch X ist besser als Buch Y", ohne hinzufügen zu müssen, dass es "nur meine Meinung" ist.
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Ich kann gerne andere Passagen zitieren, wo es halt komplett anders wirkt. Aber wenn das jetzt klar gestellt wurde, ist es an sich auch egal.
 

CPL386

Well-Known Member
Wieso können manche Sachen nicht sowohl Sci-Fi, als auch ein anderes Genre bedienen? Und Sci-Fi nur über "Wissenschaft" zu definieren halte ich für zu schwach.

Jetzt bist Du aber genau da rein gefallen, von dem Ich immer wieder rede...
Natürlich sind in allen Geschichten mehrere Genres vertreten! Ich weigere mich aber eine Geschichte als "Sci-Fi Epos" anzusehen, wenn es darin nichts mit "Science" drinnen ist! Dann ist es schlicht ein anderes Genre! Und was macht denn bitte den Unterschied zwischen Fiction, Science-Fiction, Fantasy, Horror, Liebe, Krimi, usw.?! Bei Sci-Fi hat schlicht Science / wissenschaftliche Fiktion dabei zu sein da es genau dieses Genre doch ausmacht.
Dabei sollte man aber nicht nur auf "harte Wissenschaft" setzen! Es handelt sich ja um eine "wissenschaftliche Fiktion"!
Das bedeutet aber, dass es irgendwo auch zumindest in der Geschichte selbst wissenschaftlich erklärbar sein sollte bzw. ein versuch davon zu finden sein müsste.
Roboter z.B. erklären sich teilweise von selber. Zeitreise hingegen nicht! Das gibt es mit der Magie auch schon.

Es gibt auch genug Geschichten die z.B. als Heist-Thriller usw. bezeichnet werden und das ist auch gut so!
Als "Hauptgenre" einer Geschichte würde ich einfach das angeben, wovon der Plot / Geschichte am meisten handelt bzw. Elemente des Genres unabdingbar ist.

Das habe ich mir schon gedacht. Nun führst du die anfänglichen Diskussionen über den bestimmenden oder deiner Meinung nach nicht genug bestimmenden Anteil zur Genre Bestimmung in den Bereich einer krassen Übertreibung.

Davon das Kinderfilme als Pornos gelabelt werden, haben wir doch gar nicht gesprochen. Ich könnte jetzt auch meine Sichtweise einfach in ein Extrem verwandeln und damit die Annäherung unterbinden bzw. ein im Kreis drehen heraufbeschwören aber das will ich doch gar nicht.

Ein Grund warum du die Genre Angaben als so prinzipiell wichtig, beispielsweise die Inhaltsangabe, welche dich viel eher vor deiner Meinung nach nervenden Fehlgriffen bewahren könnte, aber gar nicht erwähnst, fände ich beispielsweise interessanter.

Nun diese Übertreibung schien mir die einfachste Möglichkeit zur Klarstellung dass Genres eigentlich eine Definition haben und diese auch zur Kategorisierung verwendet werden.
Daher knüpft sich an dem Genre auch gewisse Erwartungen.

Wenn ich mal so überlege, wie ich eine Geschichte auswähle nutze ich zuerst als Grobeinteilung die Genres und danach die Inhaltsangaben, sofern diese überhaupt geliefert werden.
Folglich werde ich mir wohl immer am Kopf kratzen wenn z.B. die Bibel, Koran, Harry Potter, Herr der Ringe, Fast in the Furios, usw. in Sci-Fi eingeteilt wurde.

Aber wo ist denn beispielsweise die Zeitreisen in der Anschlag kein Storymechanismus oder nicht für den Plot relevant?

Es ist genau das und deshalb die Einteilung in Science Fiction.
Da ich den Anschlag jetzt bewusst nicht mehr im richtig im Kopf habe, kann ich diese Frage so nicht beantworten.
Ich kann mich jetzt zumindest in keiner Art und Weise eines Erklärungsversuches des Zeitportals erinnern. Es ist einfach da.
Wenn es für den Plot / Story relevant ist und man z.B. nicht einfach in der Zeit starten könnte in der die Geschichte abläuft. Dann rückt die Wahrscheinlichkeit zu Sci-Fi durch aus nahe.
Jedoch unter der Voraussetzung dass es sich um eine "wissenschaftliche Zeitreise" handelt.
Also nichts davon so erklärt / gestaltet wurde dass es sich um Fiktion oder Magie handelt.
Plumb gesagt, wenn man dazu eine Maschine benötigt oder irgendwas von der Zeitreise an eher wissenschaftlich klingende Erklärungen gebunden ist, hat es jedenfalls Sci-Fi Anteil.
Und ab da sind wir wieder beim Anteil. Wenn der Anfang jetzt mit der Zeitreise anfängt, der ganze Rest aber ein anderes Genre bedient ist, würde ich nicht sagen dass Sci-Fi hier das "Hauptgenre" ist.
Natürlich kann es unter "Sci-Fi" aufgelistet werden! Wie schon gesagt! Kaum eine Geschichte ist nur 100% X oder Y.

Was mir gerade im Allgemeinen auffällt ist:
Es wird hier wohl öfters angenommen, dass Geschichten zu 100% irgendwas zugeordnet werden könne / müsste. Das sehe ich definitiv nicht so! Jede Geschichte hat Anteile von unterschiedlichen Genres! In Speed kommt „Liebe“ auch vor, trotzdem würde ich ihn nicht als 100% Liebesfilm sehen und mich wundern, wenn er in dieser Kategorie auftaucht.

Außerdem werden hier gerne mal Details, Überschneidungen und Unterteilungen von unterschiedlichem Genre rausgezogen. Wenn Zeitreise, „Was wäre wenn-Szenarien“, automatisch Sci-Fi wäre und nicht Details die in anderen Genres vorkommen könnten, dann ist alles Sci-Fi.
Jeder Krimi der nicht absolut auf Tatsachenberichten beruht ohne Interpretation wäre dann genau so Sci-Fi wie große Weltraumschlachten. Diese Sichtweise halte ich für nicht sinngemäß.

Warum sollte eine Geschichte die sich in einer Toilette einer Bar abspielt, in der ein Protagonist sitzt und über seine verflossene Liebe erzählt die er an Krebs verloren hat auf einmal Sci-Fi sein? Nur weil der Autor geschrieben hat dass es im Jahre 2033 handelt?! Warum sollte es sich hier um eine 100%ge Sci-Fi Geschichte handeln? Ist es nicht eher ein Liebes-Drama? Und hier sind wir wieder bei den Anteilen.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Nun diese Übertreibung schien mir die einfachste Möglichkeit zur Klarstellung dass Genres eigentlich eine Definition haben und diese auch zur Kategorisierung verwendet werden.
Es wird hier wohl öfters angenommen, dass Geschichten zu 100% irgendwas zugeordnet werden könne / müsste. Das sehe ich definitiv nicht so!
Also das siehst du nicht so. Eine Übertreibung, um unklar umrissene Begrifflichkeiten der Literatur, zur Klarstellung in etwas Absolutes zu verwandeln ist aber okay?Jetzt drehen wir uns aber derbe im Kreis. Denn natürlich sprachen wir von Anteilen und Genre-bestimmenden Anteilen. Wo du ja auch ganz am ende deines Posts wieder landest.
Jeder Krimi der nicht absolut auf Tatsachenberichten beruht ohne Interpretation wäre dann genau so Sci-Fi wie große Weltraumschlachten. Diese Sichtweise halte ich für nicht sinngemäß.
Das hat ja auch niemand hier behauptet.



Was ich hier immer wieder wahrnehme ist, das ein sehr breit gefächertes, flüssiges Thema wie Genres andauernd mit mit in Stein gemeißelten Analogien gleichgesetzt wird, die dort einfach nichts zu suchen haben und nebenbei die Diskussion auch kein Stück voranbringen.

Warum sollte eine Geschichte die sich in einer Toilette einer Bar abspielt, in der ein Protagonist sitzt und über seine verflossene Liebe erzählt die er an Krebs verloren hat auf einmal Sci-Fi sein? Nur weil der Autor geschrieben hat dass es im Jahre 2033 handelt?! Warum sollte es sich hier um eine 100%ge Sci-Fi Geschichte handeln?
Hm. Und wieder.
Es sagt doch überhaupt keiner das es 100% Sci-Fi ist. Darum drehte sich bereits mein erster Post.
Es kann viele Sachen gleichzeitig sein und eben auch Sci-Fi. Weswegen eine Aufzählung in einer derartigen Liste auf jeden Fall legitim ist.

Wo kämen denn sonst die ganzen Geschichten hin, die nicht so recht in ein Genre passen. Ja, da kann man dann wieder mit Untergenres kommen aber erstens ist es die Liste des Erstellers und er macht hier eben keine Liste mit Subgenres und zweitens würden sich die passende Leute dann im zweiten Schritt genauso über die Subgenres streiten. Das ist ein nicht enden wollender Kreislauf, der nicht nur in unendlich langweiligen Listen endet, sondern auch vielleicht niemals dazu führt Listen und auch Genres mit der nötigen Offenheit zu betrachten, die sie ausmachen.

Wenn einem bestimmte Listen nicht gefallen kann man übrigens die korrektesten Listen aller Zeiten erstellen, nämlich eigene Listen. Die sind genauso, wie man sie haben möchte.
Ansonsten finde ich aber, wir gehen hier momentan immer einen Schritt vor und zwei zurück. Also wenn hier nicht jemand mit einem wirklich guten Argument um die Ecke kommt, habe ich meine Sicht der Dinge hiermit offengelegt.
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Denke auch, dass hier beide Seiten ihre Positionen umfassend dargestellt haben. :biggrin:

Mein letzter SciFi-Roman war im übrigen Leviathan Erwacht. Hat mir gefallen.
 
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