Shutter Island ~ DiCaprio, Scorsese [Kritik]

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Komme auch gerade aus dem Kino und bin jetzt zu müde für etwas ausführliches, daher nur Kurzform:

Guter, aber kein sehr guter Film. Ein paar Längen in der Mitte und der eine oder andere Storyschlenker zum Ende hin waren dann doch zuviel, weil sie das Finale etwas zu stark vorbereiteten. Auch die Musik war nicht mein Fall, aber das ist Ansichtssache.

Optisch und inszenatorisch natürlich ein Leckerbissen, aber das darf man von Scorsese auch erwarten. Er probiert sich auch etwas überraschend an neuen Dingen aus, nutzt auch CGI Effekte.

Leo ist super, Ruffalo kommt mir zu kurz, Kingsley so gut, wie seit Jahren nicht mehr.
Erwartet aber keinen Thriller mit Mysteryelementen, sondern eher eine vertrackte Psychostudie.

7/10

Kann sich aber noch ändern, nachdem ich eine Nacht drüber geschlafen habe.
 

Kurt

New Member
Ich hatte noch wenigen Minuten das Bauchgefühl "das isn Guter".

Mir hat besonders gut dieser Hitchcock Flair gefallen. Aller erste Sahne. Wer ein bissichen mitdenkt kommt recht schnell darauf, wie der Film ausgehen wird, dessen Verlauf allerdings nicht permanent vorhersehbar ist. Die Sets haben mir gut gefallen, die Dialoge ebenfalls (Original Ton). Die Story kam mir allerdings bekannt vor. Ich hatte immer das gefühl als hätte ich den Film in anderer Art und Weise schon mal gesehen. Das kann allerdings auch daran liegen, dass ich früher jede Menge Hitchcocks etc. gesehen habe.
Die Musik passt 1A und macht viel an der Gesammtstimmung aus.

7,5/10
 

.adversus

Well-Known Member
Original von Dr Knobel
Guter, aber kein sehr guter Film. Ein paar Längen in der Mitte und der eine oder andere Storyschlenker zum Ende hin waren dann doch zuviel, weil sie das Finale etwas zu stark vorbereiteten. Auch die Musik war nicht mein Fall, aber das ist Ansichtssache.

[..]

Leo ist super, Ruffalo kommt mir zu kurz, Kingsley so gut, wie seit Jahren nicht mehr.
Erwartet aber keinen Thriller mit Mysteryelementen, sondern eher eine vertrackte Psychostudie.

Würde ich jez einfach mal so übernehmen.

Ich hatte keine Erwartungen, stellte mir das Ende dann aber doch irgendwie etwas anders vor. Allerdings bin ich froh, dass es dann noch nicht um
die bösen Nazi's
ging und es noch ein paar Schlenker gab.

Ich muss trotzdem sagen, dass sich mir schon ein kleiner Verdacht eingeschlichen hatte, als die beiden Marshall's die eine Frau (weiss jez nicht wie die hiess, die geraucht hat) vernommen haben. Trotzdem hat der Film einen tollen Spannungsbogen und die Musik fand ich ehrlich gesagt auch sehr passend.
 

el vengador

New Member
Also mich würde es nicht wundern, wenn er dadurch eine Nominierung kriegen würde ich fand es war eine Glanzleistung von ohm und bin echt begeistert sowas kann nicht jeder so überzeugend!
Also ja ich denke er wird nominiert
 

Booh

New Member
wenn ich jetzt hier darüber nachdenke, merke ich, dass ich so fixiert war auf den letzten zündstoff für den großen twist, dass ich gar nich bemerkt hab, dass es wahrscheinlich die ganze zeit klar sein sollte. weil so oder so alles zweifelhaft bleibt und in rauch aufgeht. auch der twist den man die ganze zeit erwartet, weil es der erzähler ist, dem man nicht trauen kann. ich wette beim zweiten mal sehen steigert das sogar das vergnügen, weil design und handwerk nicht an die limits der geschichte gebunden sind und immer noch die erzählung zu ner tragischen charakterstudie über menschen schafft, die losgelöst von ihrer Lebensrealität leben.

ich versteh die schlechten bzw durchschnittlichen kritiken nicht. der film saugt einen einfach von anfang an auf. wenn man sich auf hohem level gruseln will dann ist man in shutter island schon richtig. er ist allerdings nicht auf die cheap thrills ausgelegt. wenn er das schafft dann schafft ers, aber er hat wirklich mehr zu bieten, als dichte atmosphäre und perfekten gebrauch von bild und ton.

ich denke man kann unmöglich alles beim ersten mal aufnehmen, was der film einem an allen fronten vor die augen feuert und das war es auch, was ich wollte, als ich ihn gesehen hab. noch mal sehen.

wenn ihr punkte braucht 9/10
 

Presko

Don Quijote des Forums
In den letzten Monaten gab es recht wenige Filme, an die ich ganz grosse Erwartungen hatte. Wenigstens wenige Grossproduktionen. Wolfman liess ich mir ausreden und Shutter Island hab ich mir endlich angeschaut.

Achtung, kleinere Spoiler könnten enthalten sein
Zuerst mal kann ich sagen, dass ich nicht enttäuscht bin. Der Film ist nicht das erhoffte Meisterwerk, hat aber eine über weiteste Strecken herrliche Atmosphäre, teils grossartige Schauspielleistungen und sehr gute Unterhaltung zu bieten.
Ich glaube, man merkt dem Film an, dass die Beteiligten Spass daran hatten sich hier auszutoben. Es wird tief in der Kiste gekramt. FilmNoir, Gruselfilmclassics, grosses Drama - alles wird richtig mit der grossen Kelle angerührt. Man könnte schon fast von Edelkitsch reden. Das soll nicht negativ gemeint sein. Der Film lebt von einer grossartigen Visualisierung und einer atmosphärischen Stilisierung. Schauspierlisch haben mich die Altstars überrascht. Sydow zeigt sich in den paar kurzen Auftritten von seiner besten Seite, in dem er zwielichtig und dopelbödig spielt und Kingsleys Figur war die, welche mich am meisten auf ihre Seite riss.

Man mag es zwischen den Zeilen schon gemerkt haben, es gibt aber auch Schattenseiten. DiCaprio hat mich ab und zu enttäuscht. Sein gebrochener Charakter und das Augenbrauenspiel, mit dem er jede Szene unterlegt hat, waren mir zu dick aufgetragen.
Was vielleicht Schattenseite der tollen Aufnahmen, der teilweise phänomenal schön gestalteten Shots ist, teilweise wirkten auf mich die Aufnahmen auch wie Einzelbilder. Will heissen häufig haben mich die harten Schnitte vor allem von Nahaufnahmen hin zu Aufnahmen aus der Distanz gestört. Der Fluss stimmte meiner Meinung nach nicht immer.

Ebenfalls als Nachteil empfand ich teilweise die merkwürdige Gespaltenheit in der Erzählart. auf der einen Seite stösst uns die Inszenierung dauernd darauf, dass das alles eben nicht so ist, wie es scheint. Die Symbole sind geradezu so eindeutig, wie in etwa sich die Sache auflösen wird, dass eigentlich schon nach einigen Minuten den meisten der grobe Twist klar sein wird. Und dann kommen trotzdem in der zweiten Hälfte diese komischen Dialogszenen v.a. mit Rachel, die einem auf einmal wieder vormachen wollen, es sei doch alles wie im Horrofilm mit Verschwörung und düsteren Verbrechen, obwohl der gute Zuschauer, doch längst weiss, wo es langeht.
Insbesondere diese Höhlenszene ist ein grosser Tiefpunkt. Ewig lang zieht sich der Dialog mit Rachel hin, ist weder gut geschrieben, noch kann er einen mehr aus dem Busch locken - wieso also dieses Affentheater? Daraufhin folgt direkt nochmal ein recht langer und recht dürftiger Dialog mit dem Offizier.
Überhaupt hätte dem Film ab und zu eine Straffung gut getan. Gerade weil man die Lunte ja schon so früh gerochen hat, ermüdet all die schöne Visualisierung irgendwann ein wenig, wenn das Tempo jeweils wieder absackt oder neuerlich falsche Fährten gelegt werden, die man eh schon durchschaut hat.

Ebenfalls gestört haben mich die Konzentrationslagerszenen. Es ist immer so ne Sache, wenn man dieses Thema als reines Stilmittel benutzt und dazu auch noch in solch überstilisierte beinahe morbidschöne Bilder tüncht. Man kann sich streiten, ob das nötig gewesen wäre und man hier nicht, mit etwas weniger besser gefahren wäre.

Es gibt zwei drei Szenen im Film, die erahnen lassen, dass hier mit einem intelligenteren Skript ein echtes Meisterwerk drin gewesen wäre. V.a. die Szenen zwischen Kingsley, Sydow und DiCaprio in dessen Wohnung oder in der Szene, wo DiCaprio und Partner die Sitzung der Klinikleiter stören. Diese Szenen sind richtig schön doppelbödig. Man weiss nicht recht, ist es DiCaprio, der Kingsley und Consorten verhört oder umgekehrt. Man sieht die Blicke und je nach dem, ob man die Lunte schon gerochen hat oder nicht, interpretiert man die Blicke der Figuren anders. Das ist richtig intelligentes, feines und doppelbödiges Kino, das aber nur in wenigen Szenen erreicht wird.

Wie erwähnt zieht meiner Ansicht nach das letzte Drittel den Film v.a. durch die zwei erwähnten Dialogszenen herunter, doch werden wir schliesslich mit einem sehr, sehr starken Finale und einer bitter-tragischen Schlusspointe belohnt, die auf den Punkt genau inszeniert sind.

Nochmal möchte ich betonen, der Film ist grösstenteils gut gelungen und bringt gute atmosphärische Kinounterhaltung mit Abzügen in der B-Note.
Von mir gibts 7/10 Punkte.
 

exzessiv

New Member
"Ähnlich wie Beethoven und Picasso als Meister ihrer Kunst in die Geschichte eingegangen seien, werde Scorsese als Meister des Filmemachens Historie machen."

wahnsinns film ! unglaublich !

War eben das zweite mal drin und mir wurde nur bestätigt was ich beim ersten mal sehen dachte.

Ein sehr intelligenter Film ! Ein Bärenstarker Di Caprio. und verdammt its fuking scorsese !

9/10 ohne diskussion der beste film der saison
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Original von Dr Knobel
Komme auch gerade aus dem Kino und bin jetzt zu müde für etwas ausführliches, daher nur Kurzform:

Guter, aber kein sehr guter Film. Ein paar Längen in der Mitte und der eine oder andere Storyschlenker zum Ende hin waren dann doch zuviel, weil sie das Finale etwas zu stark vorbereiteten. Auch die Musik war nicht mein Fall, aber das ist Ansichtssache.

Optisch und inszenatorisch natürlich ein Leckerbissen, aber das darf man von Scorsese auch erwarten. Er probiert sich auch etwas überraschend an neuen Dingen aus, nutzt auch CGI Effekte.

Leo ist super, Ruffalo kommt mir zu kurz, Kingsley so gut, wie seit Jahren nicht mehr.
Erwartet aber keinen Thriller mit Mysteryelementen, sondern eher eine vertrackte Psychostudie.

7/10

Kann sich aber noch ändern, nachdem ich eine Nacht drüber geschlafen habe.

Hat es sich, wenn auch nur geringfügig.

7,5/10
 

hexe

omg lazerguns pew pew
wie kommts, dass Ihr alle drüber schlafen müsst? Ist das einzige Highlight das WE und Ihr macht mich wahnsinnig mit Euren kryptischen Aussagen.

Wehe der kann nix! :nene:

Vorhin war nen Kumpel mit seiner Freundin da und die haben anscheinend die gleiche Gehirnwäsche hinter sich. "Geh da rein, wenn Du was wirklich Besonderes sehen willst"
"Was genau?"
"Siehst Du dann"

0.o
 
M

Master Chief

Guest
Kurzkritik:

"Shutter Island" ist ein wirklich äußerst gelungener Psycho-Thriller geworden, wiewohl leider nicht der ganz große Wurf.
Scorseses Regie ist wie immer einmalig und fast schon als genial zu bezeichnen, da er es schafft eine höllisch gute Atmosphäre aufzubauen, welche den Zuschauer mit wohligem Unbehagen erfühllt.
Die tollen und teils sehr dreckigen und authentischen Sets tun da ihr übriges.
Auch die vielen surrealen, ja fast psychodelischen Szenen haben eine sehr intensive Wirkung und wirken sehr eindringlich, manche sogar schockierend.
Das ist wahre Regie, Mr.Scorsese!
Aber auch die Darsteller, allen voran ein wirklich brillianter DiCaprio zeigen sich von ihrer besten Seite.
DiCaprios Spiel ist sehr intensiv, ohne dass er mit allzu großen Gestiken operieren muss. Ruffalo ist ebenfalls gut, bekommt aber kaum gute Szenen. Kleinere schauspielerische Highlights sind noch ein endlich mal wieder zu Topform auflaufender Ben Kingsley und der in letzter Zeit rar gewordene Max von Sydow.

Jetzt kommen wir zum Knackpunkt- der Story.
Sie fängt äußerst spannend und mit einer tollen, da immens atmosphärischen Einführung ein, verliert sich leider in einen etwas wirren und stellenweise etwas zähen Mittelteil, nur um am Ende wieder zu alter Stärke zurückzufinden.
Der Zwist ist okey, aber etwas vorhersehbar, führt aber zu einer darstellerisch brillianten Szene.

Fazit:
Die Regie ist genial, ebenso die Darsteller, aber der letzte Funke wollte einfach nicht überspringen.
Dennoch eine klare Empfehlung, da sich ein solches Atmosphäre-Brett und Schauspielkino heutzutage leider nur noch höchst selten auf der großen Leinwand breit macht.
8/10
 

blacksun

Keyser Soze
Original von StuntmanMike
.. Die Story kam mir allerdings bekannt vor. Ich hatte immer das gefühl als hätte ich den Film in anderer Art und Weise schon mal gesehen. ..

Das hatte ich auch. Ich komme nur nicht drauf,welchem Film er ähnelt.

Das Ende ist aber genial tragisch. Ich habe es doch richtig verstanden, daß er sich als immer noch krank stellt, um lobotomiert zu werden, als mit der Realität leben zu müssen.
 

Presko

Don Quijote des Forums
@blacksun: Yep, ich würde das Ende auch so auslegen. :bye:

DiCaprios Spiel ist sehr intensiv, ohne dass er mit allzu großen Gestiken operieren muss.
Lustig, genau da bin ich anderer Meinung. Gut, die Gestiken fand ich auch nicht besonders over-the-top, aber sein Minenspiel und irgendwie halt doch die ganze Darstellung war für mich zu wenig subtil. D.h. er trug all die Trauer und Gebrochenheit richtiggehend zur Schau, v.a. auch mit seinen Blicken, die immer sehr 'eindeutig' waren. Subtil spielte hingegen in meinen Augen Kingsley oder Sydow.
 

Puni

Well-Known Member
War gestern auch drin und Shutter Island ist der bisher wohl dichteste Film von Scorsese. Die Atmosphäre ist unglaublich gut gelungen und hält von Anfang bis Ende an, dazu liefert DiCaprio eine grandiose Leistung ab und auch die anderen Schauspieler sind wirklich sehr überzeugend. Von der Optik her geht Marty hier auch ungewöhnlich neue Wege, alles sieht meiner Meinung nach sehr nach Hitchcock aus, was sich sehr positiv auf die Atmosphäre auswirkt.
Die Story ist bis zum Ende hin auch wirklich gelungen, nur

was dann der Twist am Ende war konnte man sich teilweise schon irgendwie denken und ich befürchtete es leider auch. Ich hab eher darauf gehofft, dass sich Kingsley und seine Leute dann doch noch irgendwie verraten und Teddy merkt, dass er nur verarscht wird.

Das ganze war mir dann doch irgendwie zu typisch, wenn auch die Szenen danach wieder voll und ganz überzeugen konnten und es trotz meiner Skepsis wieder positiv gewirkt hat. Für mich ganz klar einer der besten Scorseses, der sich leider, wie bei ihm schon öfters geschehen, dann am Ende ein wenig verzettelt. Dem entgegen steht die krasse Atmosphäre, die tollen Schauspieler und eine Optik, die mehr als passend ist. Klare Empfehlung von mir.

8.5 / 10
 

Joel.Barish

dank AF
War mit dem Chef im Kino und war sehr angetan. Man merkt einfach, dass da jemand weiß, wie Filme funktionieren und wie man Filme dreht. Ein Meisterwerk ist "Shutter Island" nicht, aber dennoch ein guter Film. Je nach dem ob meine Kritik und die von Jay großartig Unterschiedliches zu erzählen haben, gibt es später ne Kritik. Mal sehen.

Richtig toll fand ich aber die Kamera und die Farben. Vielleicht fast schon zu grell und intensiv, ja fast künstlich, aber doch auch irgendwie ziemlich schick. Und der Soundtrack ist fantastisch. Man könnte fast meinen der sei so für den Film komponiert worden, dabei ist der OST quasi ein Sampler.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
War (mittlerweile) gestern Abend drin und bin sehr angetan vom Film. Da kann man schon mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass das wohl einer der besten Filme des Jahres ist. Die Trailer die davor liefen (Jerry Cotton, Date Night, Iron Man 2, Auftrag Rache und Prince of Persia) bestätigten dies auch, dass es bei den kommenden Filmen da leider etwas mau aussieht.

Ich hatte das Buch schon vor ca. über einem Jahr gelesen und wusste daher über den einen großen Twist Bescheid. Trotz allem hatte ich Spaß am Film, denn er besticht vor allem auch durch die dichte Inszenierung von Martin Scorsese. Zusammen mit Kameramann Robert Richardson wurden wahrlich tolle Bilder entworfen und zusammen mit Sound und Soundtrack (den ich mir gerade gleich bestellt habe) mit einer tollen Auswahl, perfekt in Szene gesetzt. So was hat man schon lange nicht mehr im Kino sehen können.

Etwas holprig fand ich teilweise den Schnitt. Nicht was die Einschübe von Rückblenden o.ä. betraf, sondern Schnitte innerhalb einer Szene. Einfache Anschlussfehler oder so vielen teilweise extrem auf oder Brüche in den Dialogen, die auf viel längere Szenen schließen ließen. Dies beienträchtigte aber das Sehvergnügen nur gering und fiel mir auch nur am Rande auf.

Darstellerisch klar super, aber DiCaprio hat da noch Luft nach oben. Also ich finde, er müsste da zum Beispiel nicht unbedingt einen Oscar für bekommen.
Zum Thema Oscars, wäre er 2009 rausgekommen, schätze ich hätte er wohl in den Kategorien Bester Film (locker bei 10 Nominierten) Kameraarbeit (Doppel-Nominierung für Richardson?), Sound und Art Direction auf jedenfall punkten können.

Mich wundert es fast schon, dass er am Box-Office und allgemein so gut wegkommt, da er allgemein schon recht eigen und unkonventionell inszeniert wurde und damit wohl nicht jedermanns Sache ist.
In Zeiten der immer hohleren Blockbuster eine wahre Perle, die man sich im Kino nicht entgehen lassen sollte, aber wohl nicht jedem was die allgemeine Inszenierung betrifft, komplett gefallen wird.

8/10
 

hexe

omg lazerguns pew pew
Höllisch schwer, den Film zu beschreiben. Vor allem, wenn man frisch aus dem Kino kommt. So langsam kann ich dann doch verstehen, warum manche nochmal drüber schlafen mussten. :wink:

Der Film ist handwerklich wohl einer der besten Filme der letzten Zeit, inhaltlich aber vielleicht nicht gerade Jedermanns Sache. Dass DiCaprio noch mehr kann (siehe TheRealNeo's Kritik), würde ich so glatt unterschreiben, aber ich glaube auch nicht wirklich, dass es einen Unterschied gemacht hätte. Hier funktionieren zuviele Dinge zu gut, als dass man sich hier an irgendwelchen Details stören könnte - vorausgesetzt, man kann überhaupt mit dieser Sorte Film etwas anfangen.

War ehrlich gesagt recht skeptisch, ob mich Kingsley wieder überzeugt - finde seine Rollenwahl ähnlich der von Jeremy Irons manchmal einfach nur bescheuert - aber seine Rolle passt diesmal bestens, die Leistung (offensichtlich) auch. Und weil über den restlichen Cast auch schon genug gesagt/geschrieben wurde, belasse ichs dabei.

Im Vergleich zu Lovely Bones ging die hohe Laufzeit ehrlich gesagt in Ordnung, stellenweise hatte ich sogar das Gefühl, Scorsese (von dem ich btw kein großer Fan bin) hätte mehr erzählen, bzw. sich damit einfach mehr Zeit lassen können, ohne dass Langeweile aufkommt. Fällt aber bestenfalls Filmgeeks auf. Kann mir auch gut vorstellen, dass der Film in ruhigerer Atmosphäre zuhause auf der Couch ein bißchen direkter wirkt - hier war das Kino zumindest nicht die einzig optimale Umgebung.

Stichwort Filmgeek. Du weisst, dass Du zuviele Filme gesehen hast, wenn...

...Du nach fünf Minuten schon das Gefühl hast, den Ausgang der Geschichte zu kennen. Mir ging es mit Shutter Island so. Im Mindesten, hat man das Gefühl, wie die Szenen ineinander greifen. Wie sich die Story ungefähr entwickelt und warum man eigentlich auch mit dem Ende rechnet, das hier abgeliefert wird.

Bei Shutter Island ist das für meine Begriffe aber kein echter Nachteil. Spannung kommt alleine schon deshalb auf, weil man wissen will, ob man Recht hat, oder sich völlig getäuscht hat. Ist weiß Gott selten, dass man sich mal nicht an Vorhersehbarkeit stört. Aber dafür ist der Film einfach zu gut gemacht.

Setting, Atmo, Cast, Regie, Score... Schräg, aber verdammt gut.

Ich bin zwar immer noch kein echter Scorsese Fan, aber noch so ein Ding und ich werd einer. :smile:

8/10
 
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