Ist nicht zu bezweifeln, dass Spielberg bei beiden Filmen ganz anders wirkte. Bei Tim schien er mit, wie du schon sagst, echter Leidenschaft dabei zu sein. Nicht nur spektakuläre Szenen zu schaffen, sondern auch eine durchlaufende Harmonie, sowie Szenen und Momente die Resonanz haben und nicht einfach nur "da" sind. Sowas unwirkliches wie der Kampf mit den Kränen muss kreativen Köpfen erst einmal entspringen, aber dann liegt es auch an den Beteiligten.
Es sei aber ebenfalls angemerkt, dass die Probleme auch vor der Kamera zu finden sind. Ford hat nur zwei, drei Momente, in denen er in Fahrt scheint: zu Beginn mit seinem Sohn, wo er sich mit dem Russen prügelt und die Szene in der falschen Kleinstadt. Für den Rest der Zeit ist er auf Autopilot. Ganz schlimm ist das bei der Ruine, wo er zusammen mit Shia ermittelt und als Archäologe, der schon so gewaltiges gesehen hat, ungewöhnliches Desinteresse an den Tag legt. Auch reagiert er später nie intensiv genug auf Mac oder Irina, was beide als Bedrohungen entkraftet, und selbst das Erscheinen von Außerirdischen lässt ihn kalt. Es fehlt das Verbissene, Verschlagene, das in allen vorherigen Teilen drin ist. Was wäre nur der Panzerkampf im dritten ohne Indys Grr und Oh Shit Momente?
Ähnlich fühlte sich das dies Jahr bei Stirb Langsam 5 an, in dem Bruce Willis desinteressiert durch einen Plot schlief, der nicht viel schlechter war als der von 4.
Clive, also würdest du das Nachfolgerprinzip nochmal wiederholen? Besser nicht. Shia sollte ruhig nochmal dabei sein, aber eher wie der Sohn in Die Mumie 3 ausfallen. Also nicht mehr so jugendlich als Greaser, und was beide brauchen - eine interessante Frauenfigur. Und um Gottes Willen keine Schaltungen zu Oma Karen Allen, die hin und wieder versucht, mit einem iPad umzugehen und Oma-Fragen stellt, während Indy und Sohn ein neues Abenteuer erleben.