Es ist vielleicht unfair, wenn man der Serie unterstellt bzw. von ihr verlangt, sie müsse den Start von Disney+ quasi alleine tragen und verantworten. Das kann sie natürlich nicht schaffen und dazu wurde sie auch nicht gemacht (oder geguckt). Aber ich bin unterm Strich eben doch unterwältigt von dieser zu vorsichtigen, zu simplen, zu kleinen und oftmals schlicht zu lahmen Serie. Wie in vorigen Kommentaren schon gesagt: es war alles auf einem okayen Niveau; nicht, dass man mir unterstellt, ich würde die Serie als Müll bezeichnen. Aber dieses okaye Niveau ist für die erste alleinstehende Live Action SW-Serie aus dem Hause Disney doch irgendwie zu wenig. Sie hätte entweder als Western-inspirierte Geschichte aufregender, spannender, actionreicher sein müssen oder hätte komplexere Figuren, Welten und Konflikte erschaffen müssen. Beides war, wie gesagt, nur okay.
Das Staffelfinale war grundsätzlich gut. Man erkennt Taika Waititi als Regisseur mittlerweile schon recht gut, sei es bei anfänglichem Trooper Dialog (die Zielübung war mir als "HaHA, Storm Trooper aim" Gag aber zu platt) oder beim wilden Ritt von IG-11. Aber das Geballere vor der Bar war dann fast schon wieder zu wild und zu absurd in Sachen Fehlschüsse. Cara kann - umringt von rund 25 Angreifern, die im Prinzip nur vier (einhalb) Ziele zur Auswahl haben) - in aller Ruhe den ausgeknockten Mando erreichen, aufheben und in Sicherheit bringen, ohne getroffen zu werden. Das war mir ehrlich gesagt zu blöd.
Irritierender aber Mando als Figur: Wie oft dieser in der Staffel einen drauf bekommen hat, beinahe gestorben ist, besiegt wurde oder selbst aufgeben wollte. Schon erstaunlich. Fast so, als wolle man mit dieser Persönlichkeit irgendwo drauf hinaus. Aber wirklich konkret wird da nichts. Stattdessen ignoriert man Ende gemeinsam Vernunft und Logik, lässt die Bedrohung links liegen, statt am Wrack für Sicherheit zur Sorgen. Aber klar, muss ja weiter gehen.