Erleichterung machte sich breit, doch gerade als ich meine Waffe in meinem klammen Mantel verstecken wollte, fiel mir das Straßenschild auf. Å¡Maple Street. Nun war ich hier und Alles schien von vorne loszugehen. Ich wollte nicht mehr, ich hatte genug davon, wollte weg. Ich dachte, dass ich vielleicht einfach nach Hause fahren könnte, ohne dass etwas passiert, doch es war schon längst zu spät.
Im fahlen Licht der Laterne stand auf der anderen Seite der Straße eine junge Frau, die in meine Richtung schaute. Sie stand still und regungslos, schaute mich aus der Entfernung an. Irgendetwas zog mich zu ihr. Ich spürte meinen Revolver in der Hand hinter dem Mantel. Ich wünschte, ich könnte ihn loslassen. Direkt vor ihr blieb ich stehen, sie schaute mich nüchtern an, verzog keine Miene. Es war die kleine Mary. Sie trug einen weiten, roten Pullover, ihre langen, blonden Haare hingen teilweise aus der Kapuze heraus.
Ihre Augen funkelten im Licht, das sich auf ihrer kleinen Nase brach und fließend über ihr makelloses Engelsgesicht verteilte. Sie sagte kein Wort. Ich kann das nicht, Mary. Ich kann es nicht. Meine rechte Hand hielt ich noch immer hinterm Mantel. Ich sah mich um, ob Niemand mich bemerkte, dann wendete ich mich ab und wollte mich entfernen, nur um derselben Mary direkt in die Arme zu laufen. Sie schaute zu mir herauf. Ein Hauch von Verletzlichkeit lag in ihrem Blick. Das Laternenlicht wurde greller. Å¡Mary, da bist du ja., sagte ich und umschloss sie mit beiden Armen.
Sie reagierte nicht, atmete ruhig und regelmäßig. Ihre Arme hingen schlaff herunter. Sie roch nach getrockneten Zweigen, nach Tannen und Weihnachten. Am Ende der Straße zersprang eine Laterne. In den Nebenstraßen ebenso. Ich versteckte die Waffe hinter meinen Armen. Sie bewegte sich nicht. Ich strich ihr sanft über den Kopf, wollte ihr nichts tun, wollte irgendwie raus aus dieser Situation. Wieder zersprang eine Lampe, weitere folgten, schließlich befand ich mich alleine unter der einzigen noch brennenden Straßenlaterne und hielt die kleine Mary im Arm, die Frau, die ich töten sollte. Niemand sonst war zu sehen, das Schwarz hatte mich wieder eingeholt.
Plötzlich! Sie hebt ihren Arm, berührt mich an meinem Kopf. Å¡Danke Mary. Danke, dass du mir verzeihst. Ihre Hände sind kalt und schwer. Sie steht still, regt sich nicht. Ich wende meinen Blick, streife eine Strähne ihres Goldhaares und erkenne den Lauf meines Revolvers an meiner Schläfe. Mary lächelt mir zu. Sie hält ihn in der Hand. Eine Kugel ist noch übrig. Welch ein Glück., haucht Steve mit letzter Kraft aus und kommt zu einem Ende, sinkt erschöpft in seinem Krankenbett herunter. Die Beatmungsmaschine pumpt etwas schneller. Die kleine Michelle weint, žAufwachen, Daddy. Bitte wach auf., doch Steve reagiert nicht, liegt regungslos und röchelnd im Bett.
Maggie steht abseits an der Fensterbank, hat eine Hand zur Faust geballt, die Andere fest darum geschlungen. Ihre roten Augen forcieren Steve, angespannt und nicht ohne Regung schaut sie auf ihn. Der Doktor tritt ein, eine Schwester folgt ihm. Mit schnellen Handgriffen führen sie Steve einen Schlauch in den Rachen, zur Beatmung. Die Schwester geht auf Michelle zu. žKomm mal mit mir, ich zeige dir was., sagt sie. Michelle weint bitterlich und lässt sich nur schwer von der Schwester hinausführen. žAus ärztlicher Sicht, können wir nichts mehr für ihn tun.
Es ist ein Wunder, es ist eigentlich absolut unmöglich, dass er noch hier liegt und redet. Sein Stammhirn ist völlig zerstört und nach und nach werden sämtliche Körperfunktionen versagen. Am Besten ist, wenn sie die letzten Momente einfach bei ihm sind. Die Worte des Chefarztes gehen Maggie durch Mark und Bein. Sie stößt einen flehenden, glucksenden Laut aus und sinkt an der Wand herunter, hält sich die Hände vors Gesicht. Steves EKG ertönt immer wieder im Hintergrund, langsam aber stetig. Schläuche führen durch Nase und Mund in seinen Körper. Es scheint als hätte er ein leichtes, zufriedenes Lächeln im Gesicht. Maggie weint. žDaddy bitte. Nulllinie
Im fahlen Licht der Laterne stand auf der anderen Seite der Straße eine junge Frau, die in meine Richtung schaute. Sie stand still und regungslos, schaute mich aus der Entfernung an. Irgendetwas zog mich zu ihr. Ich spürte meinen Revolver in der Hand hinter dem Mantel. Ich wünschte, ich könnte ihn loslassen. Direkt vor ihr blieb ich stehen, sie schaute mich nüchtern an, verzog keine Miene. Es war die kleine Mary. Sie trug einen weiten, roten Pullover, ihre langen, blonden Haare hingen teilweise aus der Kapuze heraus.
Ihre Augen funkelten im Licht, das sich auf ihrer kleinen Nase brach und fließend über ihr makelloses Engelsgesicht verteilte. Sie sagte kein Wort. Ich kann das nicht, Mary. Ich kann es nicht. Meine rechte Hand hielt ich noch immer hinterm Mantel. Ich sah mich um, ob Niemand mich bemerkte, dann wendete ich mich ab und wollte mich entfernen, nur um derselben Mary direkt in die Arme zu laufen. Sie schaute zu mir herauf. Ein Hauch von Verletzlichkeit lag in ihrem Blick. Das Laternenlicht wurde greller. Å¡Mary, da bist du ja., sagte ich und umschloss sie mit beiden Armen.
Sie reagierte nicht, atmete ruhig und regelmäßig. Ihre Arme hingen schlaff herunter. Sie roch nach getrockneten Zweigen, nach Tannen und Weihnachten. Am Ende der Straße zersprang eine Laterne. In den Nebenstraßen ebenso. Ich versteckte die Waffe hinter meinen Armen. Sie bewegte sich nicht. Ich strich ihr sanft über den Kopf, wollte ihr nichts tun, wollte irgendwie raus aus dieser Situation. Wieder zersprang eine Lampe, weitere folgten, schließlich befand ich mich alleine unter der einzigen noch brennenden Straßenlaterne und hielt die kleine Mary im Arm, die Frau, die ich töten sollte. Niemand sonst war zu sehen, das Schwarz hatte mich wieder eingeholt.
Plötzlich! Sie hebt ihren Arm, berührt mich an meinem Kopf. Å¡Danke Mary. Danke, dass du mir verzeihst. Ihre Hände sind kalt und schwer. Sie steht still, regt sich nicht. Ich wende meinen Blick, streife eine Strähne ihres Goldhaares und erkenne den Lauf meines Revolvers an meiner Schläfe. Mary lächelt mir zu. Sie hält ihn in der Hand. Eine Kugel ist noch übrig. Welch ein Glück., haucht Steve mit letzter Kraft aus und kommt zu einem Ende, sinkt erschöpft in seinem Krankenbett herunter. Die Beatmungsmaschine pumpt etwas schneller. Die kleine Michelle weint, žAufwachen, Daddy. Bitte wach auf., doch Steve reagiert nicht, liegt regungslos und röchelnd im Bett.
Maggie steht abseits an der Fensterbank, hat eine Hand zur Faust geballt, die Andere fest darum geschlungen. Ihre roten Augen forcieren Steve, angespannt und nicht ohne Regung schaut sie auf ihn. Der Doktor tritt ein, eine Schwester folgt ihm. Mit schnellen Handgriffen führen sie Steve einen Schlauch in den Rachen, zur Beatmung. Die Schwester geht auf Michelle zu. žKomm mal mit mir, ich zeige dir was., sagt sie. Michelle weint bitterlich und lässt sich nur schwer von der Schwester hinausführen. žAus ärztlicher Sicht, können wir nichts mehr für ihn tun.
Es ist ein Wunder, es ist eigentlich absolut unmöglich, dass er noch hier liegt und redet. Sein Stammhirn ist völlig zerstört und nach und nach werden sämtliche Körperfunktionen versagen. Am Besten ist, wenn sie die letzten Momente einfach bei ihm sind. Die Worte des Chefarztes gehen Maggie durch Mark und Bein. Sie stößt einen flehenden, glucksenden Laut aus und sinkt an der Wand herunter, hält sich die Hände vors Gesicht. Steves EKG ertönt immer wieder im Hintergrund, langsam aber stetig. Schläuche führen durch Nase und Mund in seinen Körper. Es scheint als hätte er ein leichtes, zufriedenes Lächeln im Gesicht. Maggie weint. žDaddy bitte. Nulllinie