Hobbypsychologen an die Macht!
Hier passt wirklich viel zusammen und das Meiste davon funktioniert. Mir gefällt, wie sich parallel das Kennenlernen von Caroline und Thomas und die Verfolgung im Auto entwickelt. Die Auflösung habe ich ein wenig erahnt, aber das macht hier nichts. Es macht alles Sinn. Sogar die Oberflächlichkeit und Naivität von Thomas, mit der er seine "Beziehung" zu Caroline sieht, macht Sinn, wenn man den Hintergrund kennt. Und die Art und Weise "wie" die Auflösung kommt, ist sehr schön. Nicht mit dem Vorschlaghammer, sondern langsam und behutsam. Auch schön, dass wir permanent in dieser subjektiven Sichtweise bleiben, einem Mann folgen, der seine eigene, verzerrte Realität als absolute Realität wahrnimmt. Gleichzeitig der Einschub der verzerrten TV-Realität als Vergleich. Toll.
Und schreibtechnisch ist hier Alles auf einem sehr hohen Niveau. Da gibt es eigentlich nicht viel zu meckern. Vielleicht der ein oder andere Dialog, z.B. bei Carolines Befragung, oder beim Besuch des Vaters, aber ansonsten: top!
Lediglich das Ende mit Carolines Selbstmord würde ich persönlich streichen. Es sind zu viele Enden. Erst kommt er in die Psychiartrie, dann entschließt er sich, wieder herauszukommen um seine Freundin zu retten, was ein toller Abschluss wäre und dann auf einmal ist sie tot und er will auch sterben. Das ist ein Schlenker zu viel, aber nur ein kleiner Makel dieser Geschichte.