Story XXVIII: Zwischen Sonne und Wasser

HurriMcDurr

Well-Known Member
Zwischen Sonne und Wasser​


Ich erwachte in fast vollkommener Dunkelheit und wusste nicht, wo ich war.

Rhythmisch flammten rote Lichter auf. Mein Kopf dröhnte. Ich hörte undeutliche Stimmen und einen Alarm. Langsam richtete ich mich auf und musste sogleich dagegen ankämpfen, mich zu übergeben.

Nachdem sich mein Magen einigermaßen beruhigt hatte, sah ich mich um und stellte fest, dass sich meine Augen an die Lichtverhältnisse gewöhnt hatten und es doch gar nicht so dunkel war, wie angenommen. Ich befand mich auf der Brücke eines Raumschiffs. Die Beleuchtung war aus mir unbekanntem Grund stark gedämmt und nur die roten Lichter erhellten die Brücke immer wieder, so dass man das wichtigste sehen konnte.

Einige von der Brückencrew lagen schwer verletzt am Boden. Ein paar hatten ihre Verletzungen nicht überlebt. An einer Stelle sah ich einen jungen Fähnrich liegen, dessen Brustkorb komplett offen lag; irgendetwas hatte ihn von links oben nach rechts unten aufgeschlitzt. Ein weiterer Mann, ein Lieutenant, lag von einem Teil eines Bedienfelds durchbohrt nur wenige Meter weiter. Direkt vor mir lag der Kopf des 1. Offiziers. Seinen Körper konnte ich nirgendwo entdecken.

Der Teil der Brückencrew, der nicht tot oder verletzt auf dem Boden lag oder die Verwundeten versorgte, war damit beschäftigt, von einem Bedienfeld zum nächsten zu laufen und hierauf hektisch irgendwelche Befehle einzugeben.

Inzwischen hörte ich wieder besser und bekam mit, wie der Captain Bericht darüber erhielt, dass das Schiff in die Atmosphäre eines Planeten eingetreten war. Die Temperatur der Hitzeschilde war auf mehrere tausend Grad gestiegen. An einigen Stellen war die Hülle gerissen. Eine Versiegelung war versucht worden, aber aufgrund von zu schweren Schäden, gab es nicht genug Energie dafür. Die Crewmitglieder, die zuletzt in den entsprechenden Bereichen waren, mussten innerhalb von Sekunden verbrannt oder verdampft sein. Der zweite Offizier schätzte die Verluste auf 187 Seelen, was etwa ¼ der Besatzung ausmachte.

Der Captain gab den Befehl, den Eintrittswinkel zu korrigieren, um nicht zu steil in die Atmosphäre einzutauchen. Die thermische Belastung wäre sonst zu groß für die Hitzeschilde gewesen. Der Chefingenieur informierte den Captain darüber, dass das Schiff wahrscheinlich trotzdem auseinander brechen würde. Er wäre in einer Notsituation wie dieser normalerweise im Maschinenraum statt auf der Brücke gewesen, aber weil wir plötzlich und unerwartet in unsere jetzige Lage geraten waren, war er nun hier. Sollte dieser Umstand vielleicht noch jemanden das Leben retten? Schön wäre es ja.

„Lieutenant Parker? Wie ist die Luft da unten? Können Menschen auf der Oberfläche des Planeten überleben?“

„Die Luft ist etwas dünn, aber damit sollten wir zurecht kommen, Sir.“

„Na gut“ meinte der Captain, machte eine kurze Pause und sprach schließlich weiter „Wenn es also unvermeidlich darauf hinausläuft, befehle ich die Rettungskapseln schon mal bereit zu machen. Jeder der nicht unbedingt zur Steuerung des Schiffes notwendig ist, verlässt sofort die Brücke. Das betrifft auch Sie, Dr. Gordon.“

„Unmöglich, ich kann hier nicht weg. Ich habe hier Patienten, die versorgt werden müssen.“

„Doktor Gordon, das war ein Befehl. Die Crew wird auf dem Planeten einen Arzt brauchen. Wenn unser Chefingenieur Recht hat und das Schiff auseinander bricht, werden die Schwerverletzten hier es eh nicht schaffen. Falls wir doch in einem Stück bleiben, können sie immer noch zurück kommen. Wenn Sie dagegen hier draufgehen, wird für die anderen auf dem Planeten jede mittelschwere Verletzungen und jede Krankheiten den Tod bedeuten. Also bewegen Sie ihren Arsch zu den Rettungskapseln.“

Der Arzt blickte ihn ernst an. „Ist lange her, dass ich dich habe Fluchen hören, Jim. War damals ziemlich ernst.“ Nun machte der Arzt eine Pause. „Na gut. Wenn die Dinge so schlecht stehen, gehe ich. Aber ich will dir raten, dass ich dich auf der Oberfläche wiedersehe.“

„Ich werd sehen, ob ich's einrichten kann.“
Er drückte einen Knopf an seiner Armlehne. „An die gesamte Besatzung; hier spricht der Captain.
Da die Ikarus wahrscheinlich keine sanfte Landung schaffen wird, befehle ich hiermit die Evakuierung des Schiffs. Alle begeben sich unverzüglich zu den Rettungskapseln.“

Daraufhin drehte sich der Doc um, wies ein paar andere an, ihn mit den Leichtverletzten zu helfen und verließ mit ihnen die Brücke.

Jetzt erinnerte ich mich auch endlich wieder genau, wo ich war.
Ich hatte mich vor einigen Tagen auf dieses Schiff begeben. Es hieß USS Ikarus und sollte mich in genau das System bringen, auf dessen 5. Planeten wir nun abstürzen sollten. Meine Aufgabe sollte es sein, zwischen zwei Völkern – den Hazwoo und den Ignisanern – die schon seit Generationen miteinander im Krieg lagen, zu vermitteln. Nach Möglichkeit sollte ein Frieden ausgehandelt werden.

Ich hatte mich dazu entschlossen, beide Parteien erst einmal einzeln anzuhören und mit den Ignisanern zuerst Kontakt aufgenommen. Im Nachhinein weiß ich überhaupt nicht mehr warum ich nicht beide zugleich kontaktiert habe, um sie an einen Tisch zu bekommen und mit ihnen gleichzeitig zu sprechen. Denn mein Vorgehen erwies sich als Fehler, was mir jetzt auch völlig logisch erschien. Die Hazwoo hatten sicher geglaubt, dass wir uns mit ihrem Feind verbünden würden und so hatten sie uns angegriffen. Ein halbes Dutzend Schiffe tauchte auf und traf uns dank Tarnsystemen sehr überraschend, so dass wir schließlich in unsere derzeitige Lage gerieten.

Nun erhob ich mich endlich und wankte noch etwas schwach auf den Beinen zum Sitz des Captains. Als ich fast bei ihm angekommen war, bemerkte er mich und drehte kurz den Kopf in meine Richtung.

„Oh, Herr Botschafter, Sie leben ja doch noch. Als ich Sie am Boden sah, dachte ich schon, Sie wären tot. So kann man sich irren.

„Ich bin nicht nur nicht tot, es geht mir soweit auch ganz gut. Was ist mit den Hazwoo? Schießen sie noch auf uns?“

„Nein. Kurz bevor wir in die Atmosphäre von Sal Mare eindrangen, brachen sie den Angriff ab. Es war ihnen wohl klar, dass wir keine Gegenwehr mehr leisten würden.
Ganz so unverletzt wie Sie denken, sind Sie übrigens nicht. Sie haben da eine hässliche Wunde direkt unter Ihrem Haaransatz. Können von Glück reden, dass Sie nicht skalpiert wurden.“

Ich wischte mir über die Stirn und konnte anschließend mein eigenes Blut auf meiner Hand bewundern.

„Sie sollten auch zu den Rettungskapseln, Herr Botschafter“

„Erst wenn Sie gehen, Captain.“

„Oh, nein nein. Der Captain verlässt als letztes das Schiff......“

„Dann eben, wenn Sie den Rest der Brückencrew zu den Rettungskapseln schicken.“

„Hab ich Ihnen schon gesagt, dass Sie ein ziemlich sturer Hund sind?“

„Sie nicht, aber dafür sagen mir meine Frau, meine Kinder und meine Kollegen das andauernd.“

„Na gut, meinetwegen. Wird eh nicht mehr lange dauern.“ und dann an den Lieutenant, der das Schiff steuerte: „Solhana, wie sieht es aus? Sind alle anderen von Bord.“

Der junge weibliche Offizier antwortete: „Die letzten Rettungskapseln sind gerade gestartet, Sir.“

„Sehr gut. Dann senden Sie noch schnell ein Notsignal an das Hauptquartier, damit wir auf diesem Planeten nicht den Rest unseres Lebens verbringen und dann sehen Sie zu, dass Sie mit dem Rest der Brückencrew und dem Botschafter die Brücke verlassen und zu ihren Rettungskapseln gehen.“

„Das Notsignal hatte ich schon geschickt, als Chefingenieur Bacca meinte, dass wir wohl auseinander brechen würden. Ich hab dabei auch gleich erwähnt, dass man besser mehrere Schiffe schickt.“
 

HurriMcDurr

Well-Known Member
„Sehr gut. Dann verschwinden Sie jetzt.“

„Aye aye, Sir. Meine Herren, Herr Botschafter. Alle mir nach.“

Ich verließ mit den anderen die die Brücke, wobei ich noch einen letzten Blick zurück zum Captain warf, der sich hinter die Steuerkonsole gesetzt hatte, um das Schiff auf Kurs zu halten. Er sah sehr konzentriert aus. Wir durchquerten einige Decks und Flure bis wir bei den übrigen Rettungskapseln angekommen waren. Lieutenant Solhana ging voran, ich war direkt hinter ihr. Ich hätte den Anblick ihres Hinterns genossen, wenn die ganze Situation nicht so ernst gewesen wäre.

Bis auf Solhana sprangen alle anderen direkt in Ihre Rettungskapseln. Ich stand in meiner Unerfahrenheit erstmal nur zögernd da.

„Herr Botschafter. Wenn Sie nicht wissen, wie sie die Kapsel von innen starten, kann ich dies von hier draußen machen.“

„Und was ist mit Ihnen? Und der Captain, wie......“

„Machen Sie sich keine Sorgen. Nachdem ich Sie raus geschossen habe, habe ich noch mehr als genug Zeit, in meine Rettungskapsel zu steigen und raus zukommen. Der Captain hat in seinem Raum neben der Brücke eine extra Kapsel. Und selbst wenn diese defekt wäre, wird er es schon zu einer der noch übrigen Kapseln schaffen. Und nun steigen Sie ein bevor ich ihretwegen doch noch hier sterbe. Ich würde meinen Mann ganz gerne wieder sehen.“

„Oh ja.....natürlich.“

Ich stieg in die Kapsel und 2 Sekunden später wurde ich gen Planetenoberfläche beschleunigt. Die ersten Sekunden, die mir wie eine Ewigkeit vorkamen, wurde ich in den Sitz der Kapsel gepresst. Als der Druck nachließ und schließlich ein Fallschirm aufging und die Kapsel langsam zur Oberfläche runter gleiten ließ, sah ich durch die Scheiben hinaus.

Um mich herum sah ich ein paar weitere Kapseln zu Boden gleiten. Bei einer war der Fallschirm nicht aufgegangen, so dass sie unkontrolliert Richtung Oberfläche fiel und dort schließlich zerschellen würde. Mir schauderte bei dem Gedanken. Von einer anderen Kapsel waren nur noch Trümmer übrig. Ich nahm an, dass sie mit irgendwas kollidiert sein musste.

Auch wenn es vielleicht falsch war, sich zu wünschen, dass diese oder jene Person betroffen oder nicht betroffen war, so hoffte ich doch, dass die hübsche Lieutenant Solhana heil unten ankommen würde.

Kurz darauf gab es eine heftige Explosion, die mich kurz blendete und den Fallschirm samt Kapsel stark zur Seite drückte, als die USS Ikarus tatsächlich auseinander brach. Nachdem ich wieder einigermaßen sehen konnte, versuchte ich eine Rettungskapsel ausfindig zu machen, sah aber keine.

Hatte der Captain es noch raus geschafft?

Nicht lange danach verursachten die Wrackteile nahe der Küste eines Meeres eine ordentliche Flutwelle als sie im Wasser landeten.

Schließlich kam dann meine Rettungskapsel auch irgendwann auf der Oberfläche, mitten in einem Dschungel, an. Der Aufprall war eigentlich gar nicht so hart. Dummerweise schlug ich unglücklich mit dem Kopf an eine Kante, so dass es wieder einmal dunkel um mich herum wurde.

Irgendwann – vielleicht nur Minuten, vielleicht aber auch Stunden später – kam ich wieder zu mir und vernahm laute Geräusche. Etwas schlug gegen die Luke meiner Kapsel.

Als diese dann endlich aufsprang, packten mich mehrere Arme und ich wurde nach draußen gezogen und auf meine Beine gestellt.

„Herr Botschafter, geht es Ihnen gut?“ Vor mir stand eine große Frau. Sie war sicher einen Kopf größer als ich und maß somit etwa 1,90 m. Es musste sich um die Sicherheitschefin Lieutenant Commander Petrova handeln. Irgendwie waren wir uns während der Reise nie über den Weg gelaufen. Nun war ich etwas perplex, da ich zwar gehört hatte, dass sie eine sehr imposante Erscheinung sein sollte, ich aber weder von einer solchen Körpergröße noch von diesem Maß an Muskeln ausgegangen war. Nicht, dass sie eine Bodybuilderin gewesen wäre, aber der 2. Offizier (inzwischen ja eigentlich der 1.), der neben ihr stand uns selbst auch recht athletisch war, sah neben ihr ein bisschen schmal aus.

„Ja. Ja, es geht mir gut. Was ist mit dem Captain? Und ist Lieutenant Solhana bei Ihnen? Sie hatte mir mit der Rettungskapsel geholfen.“

Diesmal sprach der 2. Offizier: „Bisher von beiden keine Spur. Aber das muss nichts heißen, da die Kapseln ohnehin weit verstreut runtergekommen sein dürften. Allerdings haben wir eventuell sowieso dringlichere Probleme.“

„Dringlichere Probleme als den Captain und den Rest der Crew zu finden?“

Nun wieder die Sicherheitschefin: „Jawohl, Herr Botschafter. Wie es aussieht haben wir es im Gefecht doch irgendwie geschafft mindestens eines der Schiffe der Hazwoo abzuschießen. Auf dem Weg von meiner Kapsel hierher, habe ich es aus einiger Entfernung am Boden liegen sehen. Soweit ich sagen kann, haben es 1-2 Dutzend Hazwoo überlebt.“

„Und da wir nicht wissen, ob sie uns hier unten noch weiter bekämpfen wollen, müssen wir äußerst vorsichtig vorgehen.“
„Also gut. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass es zu Situationen mit den Hazwoo oder den Ignisanern kommt, in denen Diplomatie gefragt ist, werde ich das Kommando übernehmen. Bis dahin.........werden Sie, Commander Okemos, da der 1. Offizier tot und der Captain verschollen ist, das Kommando übernehmen.“

„Selbstverständlich, Herr Botschafter. Commander Petrova, trommeln Sie alle zusammen, die sich aus der Crew hier eingefunden haben. Sie sollen sich bereit machen, ein bisschen zu marschieren. Für den Anfang werden Richtung Westen gehen und dort nach dem Captain und den anderen suchen.“

„Aye aye, Sir.“

Und so machten wir uns kurz darauf auf die Suche nach den anderen.
Würden wir den Captain lebend finden? Und wären Lieutenant Solhana und Chefingenieur Bacca noch am Leben? Würden uns die Hazwoo angreifen,wenn wir auf sie träfen? Hatten die Ignisaner inzwischen auch Schiffe losgeschickt, so dass wir ggf. auf sie treffen? Würden sie uns helfen oder uns angreifen? Was birgt der Planten ggf. an heimischen Gefahren? Wilde gefährliche Tiere oder giftige Pflanzen vielleicht? Und wann wird die Hilfe aus dem Hauptquartier hier eintreffen?

Ich war froh bei alldem eine erfahrene Crew um mich zu haben. Ich fühlte mich sicher und glaubte, dass wir viele Überlebende finden würden.

Dies war die Geschichte des Absturzes der USS Ikarus auf Sal Mare, wie ich sie erlebt habe.
Die Suche nach dem Captain und der restlichen Crew........ist eine andere.
 

Mrs. Rotwang

New Member
Mäh, mäh, mäh: offenes Ende! Näh. Ich hatte mich schon gwwundert, wie du in dem Erzähltempo zu einem befriedigendem Ende kommen willst und war daher reichlich enttäuscht. Ich weiß nicht, wie du das siehst, aber das ist ja ein Kurzgeschichtenwettbewerb. Dies hätte eine abgeschlossene Kurzgeschichte werden können und so macht man sichs einfach irgendwie sehr bequem. Schade, denn ich finde, ...

...die Geschichte ist wirklich gut geschrieben. Stimmige Verteilung zwischen Detailreichtum und offenen Fragen und eine klare schöne Sprache machen sie sehr lesenswert.
Mein Problem (und das ist ein persönliches, dass sicher nicht jeder hier haben kann) ist, dass ich keine Raumfahrergeschichten lese (derer bisher zwei und keiner will mit einem Douglas Adams oder einem Terry Prattchet konkurrieren), weil es für mich wenig Spannung erzeugt im Literarischen. Vielleicht fehlt mir die Phantasie, aber immer wenn ich sowas lese, habe ich ein Star Trek- Setting vor Augen. Bei dir übrigens mit dem Hauptsdarsteller Bruce Willis wegen solcher Sätze:

„Hab ich Ihnen schon gesagt, dass Sie ein ziemlich sturer Hund sind?“

„Sie nicht, aber dafür sagen mir meine Frau, meine Kinder und meine Kollegen das andauernd.“

Beim Titel hatte ich übrigens zu allererst Ikarus assoziiert und war daher nicht vom Raumschiffnamen überrascht :wink:
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Eine solide Sci-Fi-Geschichte. Gut geschrieben, aber manchmal klischeehaft (Commander Petrova ist ein Schrank) und das Ende war mir auch zu offen. Es liest sich eher wie der Anfang eines Romans und nicht wie eine abgeschlossene Kurzgeschichte.
Aber solide.
 

Clive77

Serial Watcher
Kann mich den Vorrednern nur anschließen. An sich ein schöner Auftakt für etwas größeres, nur plötzlich ist's vorbei. :unsure:
 

Sittich

Well-Known Member
An dieser Geschichte habe ich nicht viel auszusetzen. Der größte Störfaktor war dieses zweimalige "ggf." am Ende. Das hätte man gegebenenfalls ausschreiben können. Der Stil hat mir gut gefallen, ließ sich sehr gut und flüssig lesen. Eine Fortsetzung der Geschichte würde ich gerne lesen (wollen wir nicht als nächstes Thema "Die Suche" oder "In der Fremde" nehmen? :squint: ). Für sich genommen bietet die Geschichte abseits aller Star Trek-Klischees ein bisschen zu wenig Neues, behandelt das Thema Absturz aber wie keine andere :wink:
 

MamoChan

Well-Known Member
Zu aller erst, ich hatte die ganze Zeit das Gefühl eine Star Trek-Fanfiction zu lesen. Irgendwie hatte ich sofort ein Star Trek-Setting vor Augen, was sich später noch weiter bestätigte und auch nicht besser wurde, als der Captain mit "Jim" angesprochen wurde.
Der Schreibstil war in Ordnung, scheint mir aber noch unausgereift und ungeübt. Es liest sich teilweise recht einfach, halt wie eine typische Fanfiction.
Das Ende war für mich der größte Störfaktor. Ein offenes Ende ist nicht weiter schlimm, aber hier wird suggeriert, es würde sich num um den Teil einer längeren Geschichte handeln, halt das erste Kapitel. Das stört mich sehr und macht auf mich auch den Eindruck des "Schummelns". :thumbdown:

Inhaltlich hat mich die Geschicht begeistert. Ich stehe ja auf solche Stories, und bisher ist diese Geschichte was die Story angeht mein neuer Favorit. :smile:
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
HurriMcDurr schrieb:
Autor bitte anonym bleiben und beim nächsten Wettbewerb fortsetzen. :ugly:

Ich habe drüber nachgedacht, aber ich denke, dass ich eher mal gucke, ob mir irgendwann der Fortgang der Geschichte einfällt und ich dass dann hier außerhalb eines Wettbewerbs poste. Nach meiner Erfahrung kann das schon bald oder auch nie der Fall sein.
Zumal mir diese Geschichte zu "Absturz" einfiel, während ich das neue Thema in die bereits bestehende Geschichte zwängen müsste.

Freut mich jedenfalls, dass die Geschichte doch noch ein paar Punkte bekommen hat und auch sonst soweit ganz gut angekommen ist. :smile:

Mrs. Rotwang schrieb:
Mein Problem (und das ist ein persönliches, dass sicher nicht jeder hier haben kann) ist, dass ich keine Raumfahrergeschichten lese (derer bisher zwei und keiner will mit einem Douglas Adams oder einem Terry Prattchet konkurrieren), weil es für mich wenig Spannung erzeugt im Literarischen.

Was für Sci-Fi Geschichte hast du denn bisher außer denen von Douglas Adams gelesen?
War was von Isaac Asimov, Philip K. Dick oder Alan Dean Foster dabei?

Beim Titel hatte ich übrigens zu allererst Ikarus assoziiert und war daher nicht vom Raumschiffnamen überrascht :wink:

Der Name des Schiffs kam mir erst beim Schreiben. Mein erster Gedanken danach war "Moment mal.....du schreibst eine Geschichte über ein Raumschiff namens Ikarus, dass ins Meer stürzt. Gibt's da nicht was aus der griechischen (oder einer anderen) Mythologie, wo etwas sehr ähnliches mit einem Lebenwesen passiert ist?

Nachdem ein Blick auf wikipedia mir dies bestätigt hatte und nun diese Anspielung drin war, hab ich mir beim Schreiben noch ein paar andere Dinge überlegt, auf die ich am Ende dieses Beitrags nochmal eingehen werde.

Tyler Durden schrieb:
Eine solide Sci-Fi-Geschichte. Gut geschrieben, aber manchmal klischeehaft (Commander Petrova ist ein Schrank)

Das mit Petrova ist mir gar nicht so aufgefallen. Ich wollte einfach nur Namen, die nicht alle nach einer Nation klingen. Wäre es mir aufgefallen, hätte ich sie wohl Commander Hatori oder so genannt. :biggrin:

Sittich schrieb:
An dieser Geschichte habe ich nicht viel auszusetzen. Der größte Störfaktor war dieses zweimalige "ggf." am Ende. Das hätte man gegebenenfalls ausschreiben können.

Hhmmm, stimmt.....ich glaube, ich kann mich gar nicht erinnern dieses Wort überhaupt mal in irgeneinem Roman abgekürzt gelesen zu haben.
Sollte ich für meine Geschichten ggf. mal berücksichtigen. :biggrin:

MamoChan schrieb:
Der Schreibstil war in Ordnung, scheint mir aber noch unausgereift und ungeübt. Es liest sich teilweise recht einfach, halt wie eine typische Fanfiction.

Könntest du das an ein paar Beispielen darstellen?

Zum "erinnert an Star Trek" Punkt:
Um mir die Brücke so ein bisschen Vorstellen zu können, hab ich mir die Brücke der Enterprise vorgestellt. Dass und die Tatsache, dass ich hier ja alles von Star Trek im Regal stehen habe, könnte natürlich einen entsprechenden Einfluss gehabtz haben, der von den Lesern dann entsprechend wahrgenommen wurde. Allerdings habe ich später einfach nur noch an Sci-Fi und weniger an ST gedacht, so dass die Geschichte nicht als Fan-Fiction gedacht war.

Zum offenen Ende:
Offene Enden haben wir in den Wettbewerben ja immer mal wieder. Dass mein Ende hier offener und auch auf eine andere Art offen war, ist mir bewusst. Dabei hatte ich weder die Absicht zu schummeln noch es mir einfach zu machen. Es war einfach so, dass ich bei über 13.000 Zeichen war als ich das "Ende" erreicht hatte und dann zum einen nicht wirklich wusste, was zwischen diesem Punkt und dem (Auf-)Finden (der Leichen) des Captains und der anderen Crewmitglieder passieren sollte und ich zum anderen bis zum tatsächlichen Ende wohl nicht mit nicht mal 7.000 Zeichen ausgekommen wäre.

Bevor ich also ein gutes Stück über die Zeichengrenze gehe und dann nur/ nicht mal die Hälfte der Story das Thema behandelt, wollte ich lieber an diesem Punkt aufhören, so dass das Thema den Großteil der Geschichte dominiert.

Nun noch abschließend zu den paar Anspielungen, die ich in die Geschichte eingebaut habe, die keiner angesprochen hat und die ich selbst auch niemals entdeckt hätte:

Hazwoo steht für H2O, also für Wasser, während ignis das lateinische Wort für Feuer ist.
Für die Namensgebung des Planeten habe ich die lateinischen Worte für Salz (Sal) und Meer (Mare) zusammengepackt.
Die Pilotin Solhana sollte eine Anspielung auf Han Solo sein, der ja ebenfalls ein guter Pilot ist und der Chefingenieur Bacca war eine Anspielung auf Chewbacca.
Außerdem entspricht die Zahl der verstorbenen Crewmitglieder die erwähnt wird dem Polizeicode für Mord in den USA.
Dr. Gordon verdankt seinen Namen dem Dr. Gordon aus Saw. Und dass er den Captain mit Jim anspricht, habe ich nur eingebaut, damit irgendein Star Trek Gucker sagen kann, dass ihn genau das an Star Trek erinnert. :biggrin:
 

Mrs. Rotwang

New Member
Mein Latinum liegt einfach Jahre zurück, aber keine Angst: Kaputtmachen hätte es wahrscheinlich alles bemerkt :biggrin: Zumindest den Ikarus hab ich erraten...
Wie gesagt: 2 Bücher. Per Anhalter und Die dunkle Seite der Sonne. SciFi ist nicht meins. Klar, Star Wars > all und Star Trek kann ich mir auch reinziehen, aber lesen tu ichs nicht wirklich gern. Dinge an denen du nichts ändern kannst höchstwahrscheinlich...
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Aber du hast doch auch Dystopien wie 1984 oder Schöne neue Welt gelesen, oder? Das ist ja auch Science-Fiction, nur eben keine "technische" Sci-Fi.
Wenn du mal außergewöhnliche, lustig-schräge SF lesen willst, versuch es mal mit Kurt Vonnegut. Zum Beispiel Katzenwiege, Sirenen des Titan, Schlachthof 5, Galapagos, Zeitbeben.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Wie gesagt....Ikarus war nicht direkt absichtlich so passend eingebaut.

Hhmmm......könnte natürlich sein. Ich kann ja auch mit Fantasy weniger anfangen.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Nein, das wäre höchstens ein Lebenwesen. Vielleicht noch eine Kreatur. Aber kein Monster. :nene:

Außerdem schwebt mir zu Monster schon was anderes vor. :tongue:
 
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