Clive77
Serial Watcher
Hank wusste, dass er sterben würde, aber im Augenblick versuchte er diesen Gedanken zu verdrängen. Stattdessen genoss er die Morgensonne, die an diesem wolkenlosen Himmel auf ihn herabschien. Es war ein klarer Wintermorgen und die Sonne spendete zwar Licht aber keine Wärme.
Vielleicht war es die letzte Gelegenheit, denn schon heute Abend könnte er einen gewaltsamen Tod finden. Ganz genau wie sein Freund Rudy, der von ein paar randalierenden Kids eines Abends angegriffen wurde. Sie hatten ihn überraschend zu Fall gebracht und zu Tode getrampelt.
Hank versuchte die Erinnerung daran zu verdrängen. Schließlich waren sie schon lange nicht mehr hier vorbeigekommen. Es war also gut möglich, dass er sie niemals wiedersah. Er hatte eh nur noch wenige Wochen zu leben, und diese Zeit wollte er möglichst ohne Angst verbringen.
An den Häuser rings um ihn hatten die Leute bereits vor einiger Zeit die Weihnachtsbeleuchtung entfernt und dieser Straße damit viel von ihrem Zauber genommen. Er liebte die Weihnachtszeit, mit all ihren Lichtern, der Musik und den Gerüchen in der Luft. Es war eine unbeschwerte Zeit, die einen vergessen lassen konnte, dass irgendwann alles einmal enden musste. Und als die Weihnachtstage dann vorübergingen, die Dekoration nach und nach aus den Gärten und den Fenstern der Häuser verschwand, verging dieser Zauber und Hank wurde wieder ins Gedächtnis gerufen, dass auch sein Ende in nicht mehr allzu großer Ferne lag.
Er machte ich keine Illusionen, dass er noch ein weiteres Weihnachtsfest erleben würde, aber vielleicht den kommenden Frühling. Mehr wollte er nicht. Er wollte nur noch den Frühling sehen, wenn Schnee und Eis sich zurückzogen und Platz für neues Leben machten.
Erik. Vielleicht würde Erik ihm dabei helfen können. Seit Hank denken konnte hatte Erik sich um ihn gekümmert. Er war für ihn da gewesen, hatte ihn beschützt und stark gemacht. Aber Hank glaubte nicht, dass er eine Chance gegen diese Kids hatte.
Erik mochte groß sein, aber er war auch furchtbar dünn. Körperlich war er jedem dieser Krawall-Kids hoffnungslos unterlegen.
Vielleicht war das auch einer der Gründe, wweshalb sie ihn ständig aufsuchten und ihre Scherze mit ihm trieben. Es amüsierte sie, ihn zu piesaken. Sie mussten ihn von der Schule her kennen, denn sie waren ihm oft auf dem Heimweg gefolgt.
Hank konnte sich nicht daran erinnern, dass Erik jemals Freunde mit nach Hause gebracht hatte. Er war immer verschlossen und sonderte sich von der Welt ab. Inzwischen war Erik sechzehn, aber er sprach noch immer wenig. Er war beileibe nicht dumm, vielmehr konnte er die Welt wie sie war nur schwer verarbeiten und schloss sie deshalb oftmals einfach aus seinen Gedanken aus. Erik litt seit seiner Geburt am Asperger-Syndrom, was ihm die Interaktion mit seinem Umfeld sehr schwer machte. Aber in seinem Zuhause befand er sich in seiner eigenen Welt, hier hatte er die Kontrolle über alles.
Was Erik gut konnte, war Dinge zu bauen. Kleine Modelle von Autos, Flugzeugen und Schiffen konnte er mit meisterlicher Präzision innerhalb kürzester Zeit zu kleinen Kunstwerken bemalen und zusammensetzen. Und im Winter verbrachte er viele Stunden damit Schneeskulpturen zu bauen.
Schon seine ersten Versuche im Schnee sollen beeidruckend gewesen sein. Aber an keinem anderen Werk jedoch hatte er soviel Arbeit und Zeit investiert wie in Hank.
Hank war nicht einfach nur ein Schneemann, er war ein gewaltiger Koloss, der nicht nur Erik bei weitem überragte. Mit seinen beinahe drei Metern konnte er weit bis in die Gärten der Nachbarn und sogar darüber hinaus sehen. Hank war das einzige Werk, bei dem Erik Hilfe von seinen Eltern zugelassen hatte. Gemeinsam hatten sie die großen Kugeln über eine Schneerampe aufeinander gestapelt. Immer und immer wieder hatte Erik dann den Schnee gefestigt. Neue Schichten aufgetragen, sie festgeklopft, und immer weitergemacht, bis er mit dem Ergebnis zufrieden war.
Aus diesem Grund bestand Hanks Körper auch aus drei absolut perfekten Kugeln ohne jegliche Unebenheit. Stunde um Stunde hatte Erik den Schnee bearbeitet und dann sogar einen völlig neuen Kopf gestaltet.
Der Zylinder, den er auf dem Kopf trug war kein gewöhnlicher Hut, Erik hatte ihn selbst hergestellt, so dass er die richtige Größe hatte um zu Hanks restlichen wuchtigem Körper zu passen. Anstatt einer Karotte ragte aus seinem Gesicht ein mit Farbe präparierter Riesenrettich.
Kurz, Hank bot eine wirklich imposante Erscheinung.
Die Krawall-Kids kamen drei Tage später kurz nach Einbruch der Dunkelheit. Hank hatte sie schon von Weitem gehört und der Wunsch sie würden einfach vorüberziehen war viel zu naiv.
Sie machten direkt am Gartenzaun Halt. Es waren drei Jugendliche, angeführt von einem rothaarigen Kerl mit Sommersprossen im Gesicht und genug Wahnsinn in den Augen, dass niemand es wagen würde sich über sein Aussehen lustig zu machen.
Die anderen beiden waren typische Mitläufer mit einer geistigen Reife, die ihrer körperlichen Entwicklung weit hinterherhinkte.
Hank sah besorgt zu, wie sie die Gegend im Auge behielten und die Lage abschätzten. Die Straßenlaternen waren zwar eingeschaltet, aber der Garten war dennoch schlecht einzusehen. Im vorderen Teil des Hauses brannte kein Licht, das Wohnzimmer sowie die beiden Schlafzimmer des Hauses befanden sich auf der Rückseite. Wenn also niemand just in diesem Moment am Gartenzaun vorbeiging, waren sie unbeobachtet. Ganz genau wie in jener Nacht, als sie Rudy niedertrampelten.
Hank sah wie sie kichernd auf ihn zukamen. Er hatte Angst, war aber außer Stande sich zu bewegen. Wie sehr wünschte er sich in diesem Augenblick Beine um vor ihnen davonlaufen zu können.
Der Rothaarige mit dem Irren Blick setzte ein Grinsen auf, dass Hank zutiefst erschreckte. Was er ihn den Augen dieses Bengels sah war die pure Lust an der Zerstörung.
Er trat zu, kräftig und schnell. Hank spürte den harten Aufprall und auch den Schmerz. Aber er hielt stand. Der Stiefel des Jungen hatte einen tiefen Abdruck in seinem Bauch hinterlassen, aber Hank schwankte nicht einmal. Erik hatte gute Arbeit geleistet.
Wütend trat er noch einmal zu, aber auch dieses Mal zeigte es keine Wirkung. Der rothaarige Bengel schnaubte nur wütend, dann sah er ein neues Ziel. Ein gemeines Grinsen trat auf sein Gesicht.
Er wandte sich an die anderen beiden und deutete nach oben, genau auf Hanks Gesicht.
Hank wusste nicht, was sie planten, aber es gefiel ihm nicht. Hilflos musste er mit ansehen, wie sie ihm mit Hilfe eines Stocks den Rettich aus dem Gesicht schlugen. Hanks Nase landete nicht weit von ihm im Schnee.
Einer der drei ging rüber, hob sie auf und brachte sie dem Anführer, der sie lachend durchbrach, so dass die Teile noch mit einem winzigen Stück verbunden waren und locker aneinanderhingen. Dann stocherten sie mit dem Stock so lange in Hank herum, bis er ein Loch im Unterleib hatte, in das sie nun den Rettich stecken konnten. Es sah aus, als hätte Hank einen abgeknickten Penis.
Die Drei waren über ihren großartigen Einfall derart amüsiert, dass sie jegliche Vorsicht vergaßen und lauthals loslachten. Erst als Eriks Vater die Haustür öffnete um nachzusehen, was hier draußen vor sich ging, hielten sie inne.
Zwei der Randalierer nahmen noch in dieser Sekunde die Beine in die Hand und rannten so schnell sie konnten außer Sichtweite. Ihr Anführer jedoch war noch nicht fertig. Vielleicht wusste er, dass man ihn von der Haustür aus in diesem Licht nicht sehen konnte, vielleicht war es ihm aber auch schlicht egal. Bevor auch er floh, holte er ein Klappmesser hervor und stach damit auf Hank ein.
Hank wollte schreien, doch sei Mund bestand nur aus einer Reihe Haselnüssen im Gesicht. Er spürte jeden Stich, konnte fühlen wie die Klinge ein Zickzackmuster in seinem Körper hinterließ und Teile von ihm abbrachen. Plötzlich hatte er Panik, das wäre nun der Tag an dem er sterben sollte. Er wollte so nicht enden, nicht auf diese Weise, nicht durch die Hand dieses kleinen Arschlochs.
Und plötzlich war er weg. Er nahm die Beine in die Hand und rannte zum Gartenzaun. Mit einer Hand auf dem Pfosten gestützt schwang er sich über die Pforte und lief die Straße hinunter.
Hank blieb zurück. Er spürte die Wunde an seiner Seite, wo das Messer tiefe Stiche hinterlassen hatte. Teile waren herausgebrochen, aber es schien nicht so, als würde ihn diese Verletzung ernsthaft gefährden.
Neben sich hörte er die Schritte von Eriks Vater, der durch den Schnee stampfte. Er blieb neben Hank stehen und sah sich den Schlamassel an. Außer einem Kopfschütteln und einem Seufzer bekam Hank nicht viel mit. Dann hörte er nur noch wie Eriks Vater sich wieder entfernte und die Tür hinter sich schloss, nachdem er ins Haus zurückgekehrt war.
Dann wurde es still draußen. Es kamen keine Spaziergänger mehr vorbei, alle Leute hatten sich in ihre warmen Häuser zurückgezogen. Zu diesem Zeitpunkt wünschte Hank sich nichts sehnlicher als ein wenig Gesellschaft, doch er war allein im Garten. Seinen Freund Rudy gab es nicht mehr, und er hatte Angst, dass er ihm schon bald folgen würde. Zum ersten Mal in seinem Leben war Hank die eisige Kälte der Nacht unangenehm.
Vielleicht war es die letzte Gelegenheit, denn schon heute Abend könnte er einen gewaltsamen Tod finden. Ganz genau wie sein Freund Rudy, der von ein paar randalierenden Kids eines Abends angegriffen wurde. Sie hatten ihn überraschend zu Fall gebracht und zu Tode getrampelt.
Hank versuchte die Erinnerung daran zu verdrängen. Schließlich waren sie schon lange nicht mehr hier vorbeigekommen. Es war also gut möglich, dass er sie niemals wiedersah. Er hatte eh nur noch wenige Wochen zu leben, und diese Zeit wollte er möglichst ohne Angst verbringen.
An den Häuser rings um ihn hatten die Leute bereits vor einiger Zeit die Weihnachtsbeleuchtung entfernt und dieser Straße damit viel von ihrem Zauber genommen. Er liebte die Weihnachtszeit, mit all ihren Lichtern, der Musik und den Gerüchen in der Luft. Es war eine unbeschwerte Zeit, die einen vergessen lassen konnte, dass irgendwann alles einmal enden musste. Und als die Weihnachtstage dann vorübergingen, die Dekoration nach und nach aus den Gärten und den Fenstern der Häuser verschwand, verging dieser Zauber und Hank wurde wieder ins Gedächtnis gerufen, dass auch sein Ende in nicht mehr allzu großer Ferne lag.
Er machte ich keine Illusionen, dass er noch ein weiteres Weihnachtsfest erleben würde, aber vielleicht den kommenden Frühling. Mehr wollte er nicht. Er wollte nur noch den Frühling sehen, wenn Schnee und Eis sich zurückzogen und Platz für neues Leben machten.
Erik. Vielleicht würde Erik ihm dabei helfen können. Seit Hank denken konnte hatte Erik sich um ihn gekümmert. Er war für ihn da gewesen, hatte ihn beschützt und stark gemacht. Aber Hank glaubte nicht, dass er eine Chance gegen diese Kids hatte.
Erik mochte groß sein, aber er war auch furchtbar dünn. Körperlich war er jedem dieser Krawall-Kids hoffnungslos unterlegen.
Vielleicht war das auch einer der Gründe, wweshalb sie ihn ständig aufsuchten und ihre Scherze mit ihm trieben. Es amüsierte sie, ihn zu piesaken. Sie mussten ihn von der Schule her kennen, denn sie waren ihm oft auf dem Heimweg gefolgt.
Hank konnte sich nicht daran erinnern, dass Erik jemals Freunde mit nach Hause gebracht hatte. Er war immer verschlossen und sonderte sich von der Welt ab. Inzwischen war Erik sechzehn, aber er sprach noch immer wenig. Er war beileibe nicht dumm, vielmehr konnte er die Welt wie sie war nur schwer verarbeiten und schloss sie deshalb oftmals einfach aus seinen Gedanken aus. Erik litt seit seiner Geburt am Asperger-Syndrom, was ihm die Interaktion mit seinem Umfeld sehr schwer machte. Aber in seinem Zuhause befand er sich in seiner eigenen Welt, hier hatte er die Kontrolle über alles.
Was Erik gut konnte, war Dinge zu bauen. Kleine Modelle von Autos, Flugzeugen und Schiffen konnte er mit meisterlicher Präzision innerhalb kürzester Zeit zu kleinen Kunstwerken bemalen und zusammensetzen. Und im Winter verbrachte er viele Stunden damit Schneeskulpturen zu bauen.
Schon seine ersten Versuche im Schnee sollen beeidruckend gewesen sein. Aber an keinem anderen Werk jedoch hatte er soviel Arbeit und Zeit investiert wie in Hank.
Hank war nicht einfach nur ein Schneemann, er war ein gewaltiger Koloss, der nicht nur Erik bei weitem überragte. Mit seinen beinahe drei Metern konnte er weit bis in die Gärten der Nachbarn und sogar darüber hinaus sehen. Hank war das einzige Werk, bei dem Erik Hilfe von seinen Eltern zugelassen hatte. Gemeinsam hatten sie die großen Kugeln über eine Schneerampe aufeinander gestapelt. Immer und immer wieder hatte Erik dann den Schnee gefestigt. Neue Schichten aufgetragen, sie festgeklopft, und immer weitergemacht, bis er mit dem Ergebnis zufrieden war.
Aus diesem Grund bestand Hanks Körper auch aus drei absolut perfekten Kugeln ohne jegliche Unebenheit. Stunde um Stunde hatte Erik den Schnee bearbeitet und dann sogar einen völlig neuen Kopf gestaltet.
Der Zylinder, den er auf dem Kopf trug war kein gewöhnlicher Hut, Erik hatte ihn selbst hergestellt, so dass er die richtige Größe hatte um zu Hanks restlichen wuchtigem Körper zu passen. Anstatt einer Karotte ragte aus seinem Gesicht ein mit Farbe präparierter Riesenrettich.
Kurz, Hank bot eine wirklich imposante Erscheinung.
Die Krawall-Kids kamen drei Tage später kurz nach Einbruch der Dunkelheit. Hank hatte sie schon von Weitem gehört und der Wunsch sie würden einfach vorüberziehen war viel zu naiv.
Sie machten direkt am Gartenzaun Halt. Es waren drei Jugendliche, angeführt von einem rothaarigen Kerl mit Sommersprossen im Gesicht und genug Wahnsinn in den Augen, dass niemand es wagen würde sich über sein Aussehen lustig zu machen.
Die anderen beiden waren typische Mitläufer mit einer geistigen Reife, die ihrer körperlichen Entwicklung weit hinterherhinkte.
Hank sah besorgt zu, wie sie die Gegend im Auge behielten und die Lage abschätzten. Die Straßenlaternen waren zwar eingeschaltet, aber der Garten war dennoch schlecht einzusehen. Im vorderen Teil des Hauses brannte kein Licht, das Wohnzimmer sowie die beiden Schlafzimmer des Hauses befanden sich auf der Rückseite. Wenn also niemand just in diesem Moment am Gartenzaun vorbeiging, waren sie unbeobachtet. Ganz genau wie in jener Nacht, als sie Rudy niedertrampelten.
Hank sah wie sie kichernd auf ihn zukamen. Er hatte Angst, war aber außer Stande sich zu bewegen. Wie sehr wünschte er sich in diesem Augenblick Beine um vor ihnen davonlaufen zu können.
Der Rothaarige mit dem Irren Blick setzte ein Grinsen auf, dass Hank zutiefst erschreckte. Was er ihn den Augen dieses Bengels sah war die pure Lust an der Zerstörung.
Er trat zu, kräftig und schnell. Hank spürte den harten Aufprall und auch den Schmerz. Aber er hielt stand. Der Stiefel des Jungen hatte einen tiefen Abdruck in seinem Bauch hinterlassen, aber Hank schwankte nicht einmal. Erik hatte gute Arbeit geleistet.
Wütend trat er noch einmal zu, aber auch dieses Mal zeigte es keine Wirkung. Der rothaarige Bengel schnaubte nur wütend, dann sah er ein neues Ziel. Ein gemeines Grinsen trat auf sein Gesicht.
Er wandte sich an die anderen beiden und deutete nach oben, genau auf Hanks Gesicht.
Hank wusste nicht, was sie planten, aber es gefiel ihm nicht. Hilflos musste er mit ansehen, wie sie ihm mit Hilfe eines Stocks den Rettich aus dem Gesicht schlugen. Hanks Nase landete nicht weit von ihm im Schnee.
Einer der drei ging rüber, hob sie auf und brachte sie dem Anführer, der sie lachend durchbrach, so dass die Teile noch mit einem winzigen Stück verbunden waren und locker aneinanderhingen. Dann stocherten sie mit dem Stock so lange in Hank herum, bis er ein Loch im Unterleib hatte, in das sie nun den Rettich stecken konnten. Es sah aus, als hätte Hank einen abgeknickten Penis.
Die Drei waren über ihren großartigen Einfall derart amüsiert, dass sie jegliche Vorsicht vergaßen und lauthals loslachten. Erst als Eriks Vater die Haustür öffnete um nachzusehen, was hier draußen vor sich ging, hielten sie inne.
Zwei der Randalierer nahmen noch in dieser Sekunde die Beine in die Hand und rannten so schnell sie konnten außer Sichtweite. Ihr Anführer jedoch war noch nicht fertig. Vielleicht wusste er, dass man ihn von der Haustür aus in diesem Licht nicht sehen konnte, vielleicht war es ihm aber auch schlicht egal. Bevor auch er floh, holte er ein Klappmesser hervor und stach damit auf Hank ein.
Hank wollte schreien, doch sei Mund bestand nur aus einer Reihe Haselnüssen im Gesicht. Er spürte jeden Stich, konnte fühlen wie die Klinge ein Zickzackmuster in seinem Körper hinterließ und Teile von ihm abbrachen. Plötzlich hatte er Panik, das wäre nun der Tag an dem er sterben sollte. Er wollte so nicht enden, nicht auf diese Weise, nicht durch die Hand dieses kleinen Arschlochs.
Und plötzlich war er weg. Er nahm die Beine in die Hand und rannte zum Gartenzaun. Mit einer Hand auf dem Pfosten gestützt schwang er sich über die Pforte und lief die Straße hinunter.
Hank blieb zurück. Er spürte die Wunde an seiner Seite, wo das Messer tiefe Stiche hinterlassen hatte. Teile waren herausgebrochen, aber es schien nicht so, als würde ihn diese Verletzung ernsthaft gefährden.
Neben sich hörte er die Schritte von Eriks Vater, der durch den Schnee stampfte. Er blieb neben Hank stehen und sah sich den Schlamassel an. Außer einem Kopfschütteln und einem Seufzer bekam Hank nicht viel mit. Dann hörte er nur noch wie Eriks Vater sich wieder entfernte und die Tür hinter sich schloss, nachdem er ins Haus zurückgekehrt war.
Dann wurde es still draußen. Es kamen keine Spaziergänger mehr vorbei, alle Leute hatten sich in ihre warmen Häuser zurückgezogen. Zu diesem Zeitpunkt wünschte Hank sich nichts sehnlicher als ein wenig Gesellschaft, doch er war allein im Garten. Seinen Freund Rudy gab es nicht mehr, und er hatte Angst, dass er ihm schon bald folgen würde. Zum ersten Mal in seinem Leben war Hank die eisige Kälte der Nacht unangenehm.