Tenet ~ Christopher Nolans Neuer [Kritik]

Hi'Pat'Bateman

Well-Known Member
Wer wirft denn bei Nolan die anderen Regisseure in den Ring und wer hat den Anspruch, dass er auf der Stufe stehen muss? Höchstens bei TDK habe ich mal Vergleiche mit Michael Mann gehört, aber da hört es auch schon auf.
Die ganzen Nolan-Jünger und Medien bzw. Feuilletons im Mainstream hypen ihn ohne Ende.

Und ich finde den Hype einfach ungerechtfertigt, gerade bei TDK. Diese Lobeshymnen sind verrückt und total irrational. Mich persönlich nervt das, auch weil Nolan bessere Filme machen könnte, wenn man ihn mal passendes Feedback geben würde.

Sein bester Film ist wrsl Prestige. Da hat er gezeigt, dass er Figuren ausloten kann. Und danach kam Batman, der auch noch ganz gut war. Aber seit TDK ging es "bergab".

Aber gut, ich denke, ich habe meinen Standpunkt klar gemacht 😊
 

Hi'Pat'Bateman

Well-Known Member
Kknnt
Ich muss aber dazu auch mal kurz ketzerisch sagen, dass ich bei Kubrick hier und da auch Style over Substance verdächtige.
Könnte ich nicht sagen, wirklich nicht.

Hab neulich wieder Spartacus gesehen und war mehrmals zu Tränen gerührt. Ein furchtbar guter Film, der das essenezielle Bedürfnis nach "Freiheit" so gut thematisiert, wie kaum ein anderer Film.

So müssen Filme sein!
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Die ganzen Nolan-Jünger und Medien bzw. Feuilletons im Mainstream hypen ihn ohne Ende.
[...]

Na ja, aus jedem Lager gibt es immer ein paar mit übertriebene Meinungen. Da werden dann Filme wie Way of Water als bester Film aller Zeiten bezeichnet oder. meinetwegen auch als miesester Film ever. Ich hab bislang noch nicht gehört, dass Leute solche Vergleiche ziehen oder ich habe sie einfach ignoriert. Medien wiederum setzen massiv auf Clickbait, darauf würde ich nichts geben. Du warst doch offenbar viel auf Filmstarts unterwegs. Deren Artikelüberschriften sind doch so hanebüchener Unsinn, eben um Leute auf die Seite zu holen. Ich halte grundsätzilch nicht viel von hypen, ich bin aber auch kein Fan von Gebashe. Die Wahrheit liegt meist irgendwo dazwischen und am Ende muss man sich einfach mal mit dem Gedanken anfreunden, dass jeder seine eigene Meinung hat. Ob jetzt Nolan überbewertet ist oder the next big thing liegt im Auge des Betrachters.
 
Zuletzt bearbeitet:

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Und was mir besonders sauer aufstößt:

Wie rassistisch TDK ist!

Der strahlende Held ist natürlich "weiß" ("arisch") und kommt aus der Oberschicht.

Und die "Bösen"? Sind entweder Freaks (Joker)
oder Ausländer (Russen, Italiener) oder Schwarze.

Der Kulminationspunkt dieser These findet bei Harvey Dent statt:

Als er noch "gut" war, war er ein weißer, strahlender Held. "Böse" wurde er erst im Zuge seiner Entstellung als TwoFace. Botschaft:

Die "Guten" (Wayne, Dent, Gordon, Alfred) sind tapfere, gutaussehende, weiße, gebildete Männer aus der Oberschicht. Die "Bösen" sind "entartete" Freaks
und Ausländer.
Den Kritikpunkt halte ich zumindest auf die von mir hervorgehobenen Stellen für Unsinn, weil diese nunmal schon seit den Batman Comics so sind.
Das Nolan hier aus Batman - überspitzt gesagt - keinen Quasimodo und aus Joker/ Two-Face keine Schönheit gemacht hat, sollte man ihm nicht ankreiden.

Bezogen auf die kleinen Gauner magst du nicht Unrecht haben, dass hier gern mehr Weiße (Amerikaner) vorkommen dürften.
Beim Schauen hatte ich aber zu keinem Zeitpunkt den Gedanken, dass TDK rassistisch wäre. Wäre interessant zu wissen, wie dies von Schwarzen, Italienern, Russen, etc. empfunden wurde.
 

Hi'Pat'Bateman

Well-Known Member
Den Kritikpunkt halte ich zumindest auf die von mir hervorgehobenen Stellen für Unsinn, weil diese nunmal schon seit den Batman Comics so sind.
Das Nolan hier aus Batman - überspitzt gesagt - keinen Quasimodo und aus Joker/ Two-Face keine Schönheit gemacht hat, sollte man ihm nicht ankreiden.

Bezogen auf die kleinen Gauner magst du nicht Unrecht haben, dass hier gern mehr Weiße (Amerikaner) vorkommen dürften.
Beim Schauen hatte ich aber zu keinem Zeitpunkt den Gedanken, dass TDK rassistisch wäre. Wäre interessant zu wissen, wie dies von Schwarzen, Italienern, Russen, etc. empfunden wurde.
Wer sagt, dass die Comics nicht auch latent rassistisch sind? Die Autoren waren ja auch "nur Kinder ihrer Zeit".

Aber im Jahr 2008 kann man ja wohl mehr Reflexion erwarten!

Und es ändert nichts an meinen Kritikpunkten:

Die Darstellungen in TDK sind rassistisch konnotiert. Und sowas kann man durchaus abverurteilen.
 

Duncan

Well-Known Member
Ich muss aber dazu auch mal kurz ketzerisch sagen, dass ich bei Kubrick hier und da auch Style over Substance verdächtige.

Das ist absolut nicht ketzerisch. Fast alles, was hier gegen Nolan ins Feld geführt wurde, ist vor Jahrzehnten schon über Kubrick gesagt worden - in erster Linie wurde er als Pessimist und Menschenfeind kritisiert. Seesslen/Jung haben das nett zusammengefasst: "Kubricks Filme haben die Gegner, die sie verdienen." Zitiert werden verschiedene Kollegen, die ihm "Kälte" und "Effekthascherei" vorwarfen, einer - Herbert Achternbusch - nannte ihn gar einen "Kino-Idioten"!

Hab neulich wieder Spartacus gesehen und war mehrmals zu Tränen gerührt. Ein furchtbar guter Film, der das essenezielle Bedürfnis nach "Freiheit" so gut thematisiert, wie kaum ein anderer Film.

Fun Fact: Kubrick ist bei Spartacus als Ersatzmann eingesprungen und wollte ihn später nicht als Kubrick-Film gewertet wissen.
 

Hi'Pat'Bateman

Well-Known Member
Das ist absolut nicht ketzerisch. Fast alles, was hier gegen Nolan ins Feld geführt wurde, ist vor Jahrzehnten schon über Kubrick gesagt worden - in erster Linie wurde er als Pessimist und Menschenfeind kritisiert. Seesslen/Jung haben das nett zusammengefasst: "Kubricks Filme haben die Gegner, die sie verdienen." Zitiert werden verschiedene Kollegen, die ihm "Kälte" und "Effekthascherei" vorwarfen, einer - Herbert Achternbusch - nannte ihn gar einen "Kino-Idioten"!



Fun Fact: Kubrick ist bei Spartacus als Ersatzmann eingesprungen und wollte ihn später nicht als Kubrick-Film gewertet wissen.
Deswegen ist Spartacus denn ein Kubrick-Film und trägt deutlich seine Handschrift. Und es würde mich wundern, wenn er so einen Film aus der Not heraus gemacht hätte...
 

Duncan

Well-Known Member
es würde mich wundern, wenn er so einen Film aus der Not heraus gemacht hätte...

Dazu kann ich O-Ton Kubrick zitieren:

"(...) fast zwei Jahre waren seit meinem letzten Film vergangen, ohne daß ich irgendetwas zustande gebracht hätte. Als Kirk mir dann die Regie für Spartacus anbot, dachte ich: Daraus kann ich vielleicht etwas machen. Aber die Erfahrung beweist, daß, wenn nicht ausdrücklich im Vertrag eine Berücksichtigung Ihrer Entscheidungen zugesichert ist, diese nicht respektiert werden. Ich war der Meinung, daß viele Dinge im Buch während der Dreharbeiten eine Änderung verlangt hätten, aber in dieser Richtung ist nichts geschehen."
 

McKenzie

Unchained
Das ist absolut nicht ketzerisch. Fast alles, was hier gegen Nolan ins Feld geführt wurde, ist vor Jahrzehnten schon über Kubrick gesagt worden - in erster Linie wurde er als Pessimist und Menschenfeind kritisiert. Seesslen/Jung haben das nett zusammengefasst: "Kubricks Filme haben die Gegner, die sie verdienen." Zitiert werden verschiedene Kollegen, die ihm "Kälte" und "Effekthascherei" vorwarfen, einer - Herbert Achternbusch - nannte ihn gar einen "Kino-Idioten"!
Ok, so weit würd ich auch nicht gehen 😅 Ich weiß Kubrickfilme generell zu schätzen und sehe ihre Qualitäten; Halte sie nur nicht für unantastbar.
 

Envincar

der mecKercheF
In 2008 kann man überhaupt keine Reflexion erwarten von jemanden der sich an Vorlagen hält und nur weil derzeit ein Thema extrem groß gemacht wird, sollte man jetzt nicht anfangen Projekten aus der Vergangenheit Rassismus zu unterstellen sofern nicht eine klare rassitische Motivation dahinter stand. Zu behaupten TDK und damit quasi Nolan wäre rassistisch ist einfach nur unfassbar :facepalm:.
Es gibt nunmal eine Russen-Mafia, Italo-Mafia, Triaden, Yakuza und der Großteil der Gangs in Amerika ist schwarz...die sind nun mal präsenter und bekannter als die Gangs die von "Weißen" geführt werden, welche dann oftmals eher im Motorrad-Club Bereich sind, welche aber nunmal eher in anderen Landesteilen aktiv sind. Bezüglich des Jokers machst du es dir auch einfach ... ihn bezeichnest du als "Freak" damit es irgendwie in dein Rassismusnarrativ passt ... aber soweit ich mich erinnere, ist er eine weiße Person mit einer traumatisierenden Kindheit was ihn letztlich zum Joker gemacht hat (sofern man der Geschichte vom Joker die er in TDK erzählt hat glauben darf). Hätte man den Joker damals von einem POC-Darsteller spielen lassen, hätten sich heutzutage auch ein paar Honks finden lassen, die darin Rassismus gesehen hätten, wieso denn ausgerechnet ein Schwarzer der Freak mit Clownsbemalung sein muss.

- Die Szene am Anfang mit dem Bus (er fährt einfach aus der Bank und kein Mensch bekommt es mit...
- Die Fähren-Szene mit diesem erzwungenen moralischen Dilemma
- Die flachen Gags in Filmen

Bus: Wurde doch dargestellt wie er das organisiert hat und finde ich nicht abwegig, dass Leute es n Scheiß interessiert was da gerade passiert. Ist doch ein gängiges Ding in Amerika oder zumindest ein bekanntes Filmklischee, dass viele Menschen kein Bock haben mit der Polizei zu reden. Zumal wir reden hier von Gotham, wo Verbrechen ja scheinbar an der Tagesordnung stehen ... quasi wie in Amerika.
Fährenszene: Es ist nunmal der Joker und genau für solche Aktionen ist er bekannt. Batman und die Menschen zu testen. Derjenige der allen den Arsch rettet ist übrigens ein POC. War das jetzt auch rassitisch nur weil es ein Häftling war oder war es nicht rassistisch, weil er quasi der Held ist? Rassismus kann man sich echt überall hinzudichten wie man es gerade braucht.
Gags: Die einen sagen flach die anderen sagen subtil. Was hast du denn erwartet? 100% ernst oder mehr Humor a la Marvel?

Generell argumentierst du hier sehr stark als wären deine Ansichten die der Mehrheit und gesetzt (manche hier würden behaupten ich tue das auch ab und an). Ich würde sagen, dass deine Meinung eher die der Minderheit wiederspiegelt. Nolan wird aber bestimmt nicht grundlos gefeiert für das was er tut und das nicht nur von seinen Jüngern, sondern auch von Kritikern und Schauspielern.

Um nicht komplett ins Off-Topic abzurutschen: Tenet hat sicherlich seine Schwächen ... mich hat der Film aber visuell sehr beeindruckt. Nolan hat einfach etwas gezeigt, was man so vorher auf der großen Leinwand noch nicht gesehen hat und das ist für mich echtes Handwerk. Nolans Filme wirken einfach echt und nicht als hätten die Darsteller wochenlang nur vor einem Greenscreen gestanden. Wir sollten alle froh sein, dass es noch Nolans gibt die so arbeiten und nicht aus Spargründen ebenfalls alles aus dem Computer kommen lassen.
 

McKenzie

Unchained
Bezüglich des Jokers machst du es dir auch einfach ... ihn bezeichnest du als "Freak" damit es irgendwie in dein Rassismusnarrativ passt ... aber soweit ich mich erinnere, ist er eine weiße Person mit einer traumatisierenden Kindheit was ihn letztlich zum Joker gemacht hat
Ja, der Argumentationspunkt ergab keinen Sinn.
 

Puni

Well-Known Member
Es gibt gar nicht mal so alte Filme die sich wirklich super reaktionär und ja, unter Umständen auch rassistisch anfühlen. Ich erinnere da nur an diesen einen Film, wo John Travolta eine Glatze trägt und hunderte Latinos tötet. Aber bei TDK will mir das auch überhaupt nicht einleuchten.

E: Hinsichtlicht dem Joker: Der hat keine Hintergrundgeschichte bzw erzählt doch jedes Mal eine andere Story, woher seine Narben kommen. Fand das sehr gelungen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Cartman

Well-Known Member
Ich habe mal gelesen, dass die wahre Hintergrundstory im 3. Teil kommen sollte, während der Joker in Arkham ist und von Dr. Quinzel therapiert wird, die sich dann später an Batman rächen sollte. Der Joker hätte dann von Arkham aus die Fäden gezogen. Nach Ledgers Tod hätte man dann die Story mit der Rachestory entsprechend umgeändert.
 

Primetime

Well-Known Member
Ich habe mal gelesen, dass die wahre Hintergrundstory im 3. Teil kommen sollte, während der Joker in Arkham ist und von Dr. Quinzel therapiert wird, die sich dann später an Batman rächen sollte. Der Joker hätte dann von Arkham aus die Fäden gezogen. Nach Ledgers Tod hätte man dann die Story mit der Rachestory entsprechend umgeändert.

Davon habe ich noch nie etwas gelesen. Ich erinnere mich nur, dass in einer frühen Version des TDK-Drehbuchs Harvey Dent am Ende noch gar nicht zu Two Face hätte werden sollen. Demnach wäre es in Teil 3 zum Joker-Prozess, angeführt von Dent, gekommen, und möglicherweise wäre er dort dann bei einem Attentat entstellt worden. Bekanntermaßen wurde diese Idee aber dann schon früh verworfen. Glaube persönlich nicht, dass Nolan den Joker auch mit einem lebenden Ledger in Teil 3 nochmal so viel Raum hätte einnehmen lassen. Seine Geschichte war erzählt, mehr als ein größerer Cameo-Auftritt hätte es meiner Meinung nach nicht gegeben. Nolan ist schon rigoros und hätte sich da vermutlich auch von Warner nichts aufschwatzen lassen.
 

Cartman

Well-Known Member
Die Studios hätten Nolan keine Ruhe gelassen. Und es hat sicherlich auch seinen Grund, dass der Joker am Ende überlebt. Ich habe auch mal gehört, dass der Joker zumindest als eine Art Hannibal Lecter in Arkham agieren sollte. Scarecrow kommt ja auch in allen 3 Teilen vor.
 

Hi'Pat'Bateman

Well-Known Member
In 2008 kann man überhaupt keine Reflexion erwarten von jemanden der sich an Vorlagen hält und nur weil derzeit ein Thema extrem groß gemacht wird, sollte man jetzt nicht anfangen Projekten aus der Vergangenheit Rassismus zu unterstellen sofern nicht eine klare rassitische Motivation dahinter stand. Zu behaupten TDK und damit quasi Nolan wäre rassistisch ist einfach nur unfassbar :facepalm:.
Es gibt nunmal eine Russen-Mafia, Italo-Mafia, Triaden, Yakuza und der Großteil der Gangs in Amerika ist schwarz...die sind nun mal präsenter und bekannter als die Gangs die von "Weißen" geführt werden, welche dann oftmals eher im Motorrad-Club Bereich sind, welche aber nunmal eher in anderen Landesteilen aktiv sind. Bezüglich des Jokers machst du es dir auch einfach ... ihn bezeichnest du als "Freak" damit es irgendwie in dein Rassismusnarrativ passt ... aber soweit ich mich erinnere, ist er eine weiße Person mit einer traumatisierenden Kindheit was ihn letztlich zum Joker gemacht hat (sofern man der Geschichte vom Joker die er in TDK erzählt hat glauben darf). Hätte man den Joker damals von einem POC-Darsteller spielen lassen, hätten sich heutzutage auch ein paar Honks finden lassen, die darin Rassismus gesehen hätten, wieso denn ausgerechnet ein Schwarzer der Freak mit Clownsbemalung sein muss.



Bus: Wurde doch dargestellt wie er das organisiert hat und finde ich nicht abwegig, dass Leute es n Scheiß interessiert was da gerade passiert. Ist doch ein gängiges Ding in Amerika oder zumindest ein bekanntes Filmklischee, dass viele Menschen kein Bock haben mit der Polizei zu reden. Zumal wir reden hier von Gotham, wo Verbrechen ja scheinbar an der Tagesordnung stehen ... quasi wie in Amerika.
Fährenszene: Es ist nunmal der Joker und genau für solche Aktionen ist er bekannt. Batman und die Menschen zu testen. Derjenige der allen den Arsch rettet ist übrigens ein POC. War das jetzt auch rassitisch nur weil es ein Häftling war oder war es nicht rassistisch, weil er quasi der Held ist? Rassismus kann man sich echt überall hinzudichten wie man es gerade braucht.
Gags: Die einen sagen flach die anderen sagen subtil. Was hast du denn erwartet? 100% ernst oder mehr Humor a la Marvel?

Generell argumentierst du hier sehr stark als wären deine Ansichten die der Mehrheit und gesetzt (manche hier würden behaupten ich tue das auch ab und an). Ich würde sagen, dass deine Meinung eher die der Minderheit wiederspiegelt. Nolan wird aber bestimmt nicht grundlos gefeiert für das was er tut und das nicht nur von seinen Jüngern, sondern auch von Kritikern und Schauspielern.

Um nicht komplett ins Off-Topic abzurutschen: Tenet hat sicherlich seine Schwächen ... mich hat der Film aber visuell sehr beeindruckt. Nolan hat einfach etwas gezeigt, was man so vorher auf der großen Leinwand noch nicht gesehen hat und das ist für mich echtes Handwerk. Nolans Filme wirken einfach echt und nicht als hätten die Darsteller wochenlang nur vor einem Greenscreen gestanden. Wir sollten alle froh sein, dass es noch Nolans gibt die so arbeiten und nicht aus Spargründen ebenfalls alles aus dem Computer kommen lassen.

Er fährt aus der Bank raus und gleichzeitig kommen die Cops angefahren und bekommen das nicht mit? Niemand im Umkreis sieht das? Das ist schicht unglaubwürdig.

Nochmal:

Der Comic entstand in einer Zeit, in der Rassimus eine ganz andere Bedeutung hatte als heutzutage.

Wenn ich aber alles Bösartige dadurch untetstreiche, dass es nicht w/m/w (weiß, männlich, westlich) ist, dann ist das zum Himmel schreiend rassistisch! Wenn Kids den Film sehen, dann lernen sie, dass "böse Menschen" grundsätzlich vom Standard w/m/w abweichen. Der Freak-Clown, der russische, italienische, schwarze Gangster, der entstellt Harvey Dent, ach ja - der Verrückte, der bei der Parade mit marschiert.

Wayne könnte auch das Konterfei auf einem Wehrmachtsplakat sein, während alle Gegenspieler ironischerweise in die Kategorie "Untermenschen" bzw. "rassisch minderwertig" fallen. Und natürlich muss "holde Meid" gerettet werden. Weil sie ja unmöglich für sich selbst einstehen kann. Denn das Weibliche ist ja auch das Schwache. Achja, den "bösen" Chinesen ("Gelbe Gefahr") habe ich ja auch vergessen.

Sry, das hat nichts mit Abdichten zu tun - diese ganzen Vorurteile schreien einen ja förmlich an. Marvel hat sich bei den Themen viel mehr Mühe gegeben.

Zu Tenet:

Handwerklich super und auch innovativ (das kann er), aber keinerlei emotionale Bindung zu den Figuren (da darf man zufrieden sein, dass Pattinson und Brennagh mit ihrem Charisma viel retten können).

Style over Substance - wie gehabt.
 

Hi'Pat'Bateman

Well-Known Member
Ja, der Argumentationspunkt ergab keinen Sinn.
Ja, aber das ist doch genau der Punkt! Der Joker war mal früher "gesund" und wurde dann "krank und böse". Er hätte ja sein Aussehen beibehalten können, tut er aber nicht. Statement:

Verrückte und bösartige Menschen sind anhand äußerlicher Merkmale zu identifizieren.

Die größte Ironie ist, dass Bale ausgerechnet mit "American Psycho" genau den Gegenentwurf zu Wayne gespielt hat! Die Kritik von American Psycho ist ja gerade die am w/m/w-Subjekt:

Äußerlich erweckt er den Eindruck des vermeintlichen Idealbilds. Tatsächlich ist er aber der maximal Psychopath, dagegen ist der Joker ein Schmusetiger. Wer das Buch gelesen hat, weiß, wovon ich spreche.

TDK ist und bleibt ein zutiefst dümmlicher und oberflächlicher, mit Vorurteilen beladener Film, der seine Schwächen mit starken visuellen Effekten und guten Schnitten zu überspielen weiß.
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Mich hat nichts angeschrien und ich bin durchaus empfindlich, was Rassismus betrifft. Ist ja recht und billig, dass du das hinterfragst, aber ich höre den Vorwurf zum ersten Mal sowohl in Bezug auf Batman und speziell auf TDK. Ich finde, gerade der Punkt zum Joker extrem hingebogen. Was ist denn mit Herr der Ringe?

Wie du hier mit dem Film und Nolan zu Gericht ziehst, finde ich irgendwie auch arg überzogen. Nolan ist ein Blender, Pseudo-Intellektuell, versteht sein Handwerk nicht und unterm Strich sind alle seine FIlme dümmlich und oberflächlich. Besonders formulierst du auch immer so absolut, als wenn das alles Fakten wären und nicht nur deine Meinung.
 

Hi'Pat'Bateman

Well-Known Member
Mich hat nichts angeschrien und ich bin durchaus empfindlich, was Rassismus betrifft. Ist ja recht und billig, dass du das hinterfragst, aber ich höre den Vorwurf zum ersten Mal sowohl in Bezug auf Batman und speziell auf TDK. Ich finde, gerade der Punkt zum Joker extrem hingebogen. Was ist denn mit Herr der Ringe?

Wie du hier mit dem Film und Nolan zu Gericht ziehst, finde ich irgendwie auch arg überzogen. Nolan ist ein Blender, Pseudo-Intellektuell, versteht sein Handwerk nicht und unterm Strich sind alle seine FIlme dümmlich und oberflächlich. Besonders formulierst du auch immer so absolut, nicht auf Basis einer Meinung.
1. Ich sage er ist ein sehr guter Handwerker! Und wenn ich mir Prestige, Following oder Memento anschaue, dann kann er auch interessante Geschichten erzählen. Leider hat er seit Batman angefangen, sein Worldbuilding auf Kosten der Figuren zu entwickeln
2. Dass man den Rassismus in TDK nicht wahrnimmt, liegt sicherlich auch an unserer Sozialisation. Das ändert aber nichts an meiner Kritik. Und die ist umso lauter, als das TDK ein Blockbuster ist, der seine Message an Millionen von Menschen richtet.
3. Die Argumentation mit dem Joker ist nicht hingebogen, sondern nur ein Beispiel für meine Kritik. Ein Beispiel, wie man eine Kritik an der Gesellschaft (der Joker wurde ja nur so, weil er viel Leid erfahren musste, was in einer gesunden Sozialisierung vermeidbar gewesen wäre) viel besser anbringen kann, habe ich mit American Psycho schon genannt.

Ich fand sie Kritik von Suchsland überaus treffend:

https://www.telepolis.de/features/Schluss-mit-lustig-3419767.html

Den kitschig-platten Pathos im Film hatte ich schon wieder verdrängt ("Ein stummer Wächter. Also jagen sie ihn. Weil er es ertragen kann." - würg)

Ich bin gespannt, was Nolan aus Oppenheimer macht. Wieder technizistische Effekthascherei oder ein richtiges Drama? We will see.
 
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