Joel sollte den auch tunlichst meiden.
Du hast mir gar nichts zu sagen.
Bis zum nächsten Wochenende habe ich den geguckt.
Tja, wer nicht hören will muss fühlen, hat meine Mama früher immer gesagt.
Habe den Film nun schon gesehen und fand ihn furchtbar schlecht. Ich kann auch das Argument mit "Ist nur ein Cartoon Splatter-Slasher" höchstens halb verstehen. Ja, von mir aus, habt Spaß mit dieser stumpfen Aneinanderreihung blutiger (aber elendig langweiliger) Schnetzelszenen. Von mir aus. Aber einerseits frage ich mich, warum man für ein solches Ziel unbedingt den "Texas" Franchise verwenden (beschmutzen) muss? Klar sind die Fortsetzungen jetzt nicht gerade qualitative Highlights, aber wenn man das schon als Grundlage nimmt, quasi alles mit der Lizenz anstellen zu dürfen, dann bitte richtig. Das hier war flach und 0815, da hatten die offiziellen Fortsetzungen zumindest mehr Charakter, mehr Originalität, eine größere Existenzberechtigung.
Und andererseits will der Film doch ganz eindeutig mehr sein als nur ein Cartoon Splatter-Slasher. Wenn die Macher glauben, dass sie eine Hauptfigur zur Überlebenden eines Schulmassakers machen können, ohne dass man innerhalb eines gewalttätigen Slasherplots eine Auseinandersetzung damit erwartet, dann sind eben die Macher "falsch gewickelt". Was uns hier aber an dummen Minimalgesten in Bezug auf Trauma, Gewalterfahrung, Waffen und Gegenwehr präsentiert wird, ist bestenfalls schludriges Stückwerk und im schlechtesten Fall reaktionärer NRA-Blödsinn.
Ähnlich verhält es sich mit den Tiktok Gentrifizierungsteens. Das ganze Kernszenario, warum unsere Hauptfiguren hier landen, ist vollkommen absurd und oft derart unfreiwillig komisch, dass es den Film eigentlich schon nach 15 killt. Aber auch hier: so viele halbgare thematische Ansätze, die einfach zwangsläufig darauf warten, zumindest ein Stück weit kommentiert und ausgespielt zu werden, die man ansonsten doch gar nicht hätte aufbringen müssen, wollte man einfach "unrealistische/unsympathische Figuren" ins Gras beißen lassen.
Und abgesehen davon, dass sich der Film seine beknackte Minimal-Story komplizierter als nötig macht, ist der Film einfach nicht sonderlich gut inszeniert. Das Spiel in Harlowe kommt furchtbar umständlich und behäbig in Gang, die Figuren sind nicht einmal unterhaltsam blöd, sondern schlicht flach und uninteressant. Die zwei drei "besseren" Szenen (im Ambulanzwagen, im Zimmer von LFs Mutter) sind jetzt auch nicht so herausragend, dass man ins Schwärmen gerät. Es sind Genre-Standards, die dann auch eher an andere Filme erinnern, die ähnliche Szenen besaßen, nur in besser und in weniger nervigem Kontext.
Ich hätte es ja fast gefeiert, wenn sie die Idee eines "Legacy Sequels" - und das ist dieser Film - aufgegriffen hätten, um damit zu spielen, um Erwartungen zu schüren und umzukehren. Und fast wirkt es so, aber nur fast. Der gesamte Umgang mit Sally ist nur albern und unfreiwillig komisch. Da wird keine Narrative effektiv unterwandert, kein wirklicher Kommentar gemacht, wir sehen nur Nullcharakteren zu, wie sie sich saublöd und widersprüchlich verhalten. Ähnlich würde ich auch die beknackten Vorgänge des Finales beschreiben.
Edit:
Die Busszene wirkt auf mich in etwa so harmonisch, glaubwürdig und sinnvoll wie die "Ego-Perspektive" Szene aus dem alten "Doom" Film. Für mich deplatzierter und durchschaubarer Fan-Service, der sich dadurch seiner möglichen Wirkung/Unterhaltung beraubt, aber für manche Fans sicherlich ein Fest.