Man merkt, du hast den Film nicht gesehen. Es geht ihm keineswegs darum, alte Zeiten und deren Qualitätsstandarde abzufeiern. Mal ganz davon abgesehen, das der Film mit modernen Kameras gedreht und das Bild so kristallklar ist, wie es bei einem auf Film gedrehten Film geht (Weshalb auch ein Release auf Blu-ray Sinn macht), benutzt man den Stummfilm-Aspekt nur als Stilmittel, weil es zur Geschichte passt und ein mittel zum Zweck ist diese auf (heutzutage) ungewöhnliche Art und Weiße zu erzählen. Der Film spielt sogar damit und hat in der Mitte und am Ende jeweils eine Tonsequenz, die sich logisch in die Handlung einfügen. Mehr oder weniger die Hauptaussage des Films ist es sogar, die alten Zeiten hinter sich zu lassen und modernen Fortschritt zu aktzeptieren. Übertragen ebens auf die damalige Lage des Stummfilms, erzählt als Stummfilm, was nur stilistisches Mittel ist, und kein stumpfes Abfeiern der Stummfilmära.
Und auch sonst funktioniert der Film auch als Beweiß, dass man keine Wahnsinns-Effekte, Mega-Schauwert-Show und keinen bombastischen Sound, sondern eine gute Geschichte mit tollen Figuren braucht um einen guten Film zu machen und hält, wenn auch unfreiwillig denen, denen es leider immer weniger auf den Film, sondern eine hauptsache guten Blu-ray-Release geht ein bisschen den Spiegel vor.
Und nein. WALL-E war kein Stummfilm, auch nicht im Prinzip. Es gab vielleicht in den ersten 30 Minuten keine Dialoge, aber sonst war der Ton und das Sounddesign enorm wichtig für die Figuren und ihre Ausdrucksmöglichkeiten.