The Green Hornet ~ Gondry [Kritik]

Die Eule

Well-Known Member
Der Film hat mir weitaus besser gefallen, als ursprünglich gedacht. Fand den sehr witzig. Gibt sonst auch nur wenig zu meckern.

Aber kann es sein, dass der Film geschnitten ist?
Z.B.:
Als Kato die Holzdrümmer den Gangsterboss in die Augen rammte. Oder als die Gaspistole das erste mal eingesetzt wurde.
Hab öfters das Gefühl gehabt, als wäre der gekürzt.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Also wenn ich das Zitat von Dralnu so lese, sehe ich kein Grund, warum Waltz nicht zuallererst Österreicher sein sollte. Wäre er jetzt nur in Österreich geboren und vll noch ein paar Tage dort gewesen, um dann nach Deutschland zu ziehen, wo er dann aufgewachsen wäre, wäre das ja was anderes, aber so wie sich das liest, hat er ja wohl von Geburt an mehrere Jahre in Österreich gelebt.
 

Mestizo

Got Balls of Steel
Original von Lord Dralnu
[...]
Klar, seine Staatsbürgerschaft ist irgendwo in der Vergangenheit verloren gegangen (mittlerweile hat er eine Neue bekommen), aber das ist doch nur ein Dokument ohne wirkliche Aussagekraft, oder?!
[...]

Naja, ich würde einem solchen Dokument durchaus einiges an Aussagekraft zusprechen wollen. Wer mal versucht hat sich durch etliche Behörden zu schlagen, weiß, wie wichtig die Staatsbürgerschaft ist. Trotz alledem, wenn er sich als Österreicher fühlt, ist es halt so. Mir ist das letztendlich eh egal, weil er einfach ein sympathischer und guter Darsteller ist.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
In letzter Zeit gab es bei Actionfilmen öfters recht ungewöhnliche Regiestuhl-Besetzungen, die anstatt des immer gleichen Actionbreis eigenen Stil und kreative Spielereien in das sonst so stumpfe Genre brachten. Guy Ritchie brachte seine typischen Kamera-und Schnittspielerein in Zusammenhang mit Sherlock Holmes, Christopher Nolan inszenierte schwerelose-Kämpfe und setzte Slow-Motion sinnvoll und visuell interessant ein und was Edgar Wright in Scott Pilgrim vs. the World zeigte entzieht sich der Worteskraft. Dieser angenehme Trend, der das für mich sonst recht uninteressante Genre schmackhaft macht, geht nun weiter mit dem französischen Visionär und unser aller Lieblings-Musikvideoregisseur Michel Gondry, der Seth Rogen in dessen langjährigem Wunschprojekt The Green Hornet führen durfte.

Recht überraschend auf der einen Seite, da Gondry sonst eher als surrealistischer Wirrkopf bekannt war und weniger als Blockbuster-Mensch, dafür aber auch gar nicht so weit hergeholt, da Rogen schon beim Regieposten von Ananas Express eine ungewöhnliche Wahl traf und Independent-Drama-Regisseur David Gordon Green engagierte. Ob Gondry seinem Stil und seiner Kreativität bei so einem Projekt freien Lauf lassen konnte, blieb dabei, zu guter Recht, eher fraglich. Doch die Gondry-Fangemeinde kann aufatmen: Sein Einstieg ins Unterhaltungskino ist durchweg gelungen und wäre wohl gerade durch seine Abwesenheit lange nicht so gut geworden.

Um aber gleich den Wind aus den Segeln zu nehmen: Wer ein Feuerwerk an speziellen Kniffen und Szenen erwartet wird enttäuscht. Die Kato-Vision-Szenen sind größtenteils schon in den Trailern und auch sonst hält sich Gondry was Spielereien angeht eher zurück, was nicht heißt das es gar nichts zu sehen gibt: Die angesprochenen Kato-Vision-Szenen sind toll, genauso wie schicken Geschwindigkeits-Spielereien und eine Splitscreen-Szene in der Mitte. Gegen Ende außerdem noch eine eindrucksvoll visualisierte Szene in der Hauptfigur Britt Reid die Lage entschlüsselt und auflöst. Darüber hinaus zeigt Gondry aber auch ein gutes Gespür für Action und Komik. Erstere ist durchweg rasant sowie klar gedreht und geschnitten. Die Komik ist immer auf dem Punkt und der Buddy-Humor geht durchweg auf. Außerdem ist es wohl auch Gondry zu verdanken, dass über den ganzen Film eine doch relativ skurrile Atmosphäre aufrechterhalten wird, die den Film nochmal etwas von den üblichen Actionkomödien und Superheldenstreifen abhebt.

Die durchweg einfallsreiche und gelungene Regie tröstet derweil über die dünne Story hinweg, die weder besonders innovativ noch überraschend noch sonst was ist. Wenigstens nicht vollkommen hohl oder dämlich, aber auch nichts was man irgendwie besonders positiv bewerten könnte. Ein durchaus besseres Händchen haben Drehbuchautoren Rogen und Evan Goldberg dabei aber bei den Figuren, die wieder gut gelungen sind. Britt und Kato sind als ungleiches Gespann göttlich, ebenso die Umkehrung der gängigen Standards in der Sidekick Kato der eigentliche Held ist und selbsternannte Hauptperson The Green Hornet ein vorlauter und sympathisch-unsympathischer Trottel ist. Auch Bösewicht Chudnofsky glänzt weitestgehend durch Klischeefreiheit und zeigt einen von sich selbst nicht ganz überzeugten, übbellaunischen Gangsterboss in Midlife Crisis, der sich eher Sorgen um ein furchteinflößendes Auftreten als die Geschäfte macht. Christoph Waltz hat da zwar relativ wenig zu tun und ist auch nicht unbedingt oft zu sehen, überzeugt aber und passt wie die Faust aufs Auge. Einzig komplett unnötig (zumindest in der Form) ist Cameron Diaz, die nie wirklich wichtig und verschenkt ist. Und Diaz selbst ist aus dem Alter die ultrasexy Sekretärin zu spielen auch irgendwie raus.

Komplett enttäuscht letztendlich nur James Newton Howards austauschbarer Score, der einem hinter der eigentlichen Komponistenwahl Danny Elfman nachtrauern lässt.

Fazit: The Green Hornet ist eine positive Überraschung. Michel Gondry zeigt, dass er Action inszenieren kann (Vor allem im knallig-verqueren Showdown) und mit typischem Seth Rogen-Humor harmoniert. Der Film ist kurzweilig, unterhaltsam, rasant und lustig und die Buddy-Dynamik der Hauptfiguren ist großartig. Selbst das nachkonvertierte 3D überzeugt.

7/10
 
B

batgadget

Guest
Danke Gonzo, ich bin beruhigt. Genau das will ich sehen :smile:

achja, gelungene Kritik.
 

Dr. Serizawa

Oxygen Destroyer
Da ich für eine Kritik zu faul bin stimmer ich der von Gonzo auch mal zu:squint:. Bin da ech überrascht dass die BG-Kritik so niedrig fällt.
Was mich aber wundert ist dass ich vor kurzem gelesen habe der Filme hätte über 100 mio.$ gekostet. Wundert mich doch sehr, denn obwohl alles gut aussieht hätte ich doch geglaubt das Budget läge bei 70-80 mio.

@Bat

Schlecht ist das 3D keinesfalls. Wurde gut convertiert. Doch Green Hornet ist ein Film bei dem 3D einfach nur überflüssig ist.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Danke euch. :smile:

Zum 3D: Kampf der Titanen hab ich nicht gesehen, also kann ich davon nichts sagen, bei The Green Hornet fand ichs aber durchaus gelungen. Definitiv besser als bei Alice im Wunderland, wo es mir gar nicht gefallen hat. Ob man sich den Film deswegen in 3D anschauen muss ist ne andere Frage - Ich denke mal das ist egal, bereuen weils so schlecht war, denke ich, wird man icht.
 
B

batgadget

Guest
gut, wurde wieder zu viel im Trailer verbraten oder ist da noch etwas Überraschung intus?
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Original von batgadget
gut, wurde wieder zu viel im Trailer verbraten oder ist da noch etwas Überraschung intus?

Die Geschichte legt es nicht wirklich auf Wendungen oder sowas an und ist sowieso so Standart, dass die paar Sachen leicht zu durchschauen sind. Was die Action angeht wurde im Trailer aber noch nicht alles vorweggenommen - Da gibts schon relativ viel zu sehen. Aber wie gesagt. Von diesem "kato Vision"-Ding sollte man sich nicht zu viel erwarten, dass war zu 99% in den Trailern. Leider.

Achja was mir aufgefallen ist: War das James Franco am Anfang als Clubbesitzer? Hab ich mich sofort gefragt, kann aber nirgends finden, dass er dabei ist.

EDIT: War wohl doch Franco. Mensch, hab ich ein gutes Auge. Sogar zwei :biggrin:
 

McKenzie

Unchained
Original von Lord Dralnu
Glaubst du etwa, das weiß ich alles nicht? :biggrin:
Klar, seine Staatsbürgerschaft ist irgendwo in der Vergangenheit verloren gegangen (mittlerweile hat er eine Neue bekommen), aber das ist doch nur ein Dokument ohne wirkliche Aussagekraft, oder?!

Momentan hauen die österreichischen Medien eh auf ihn drauf, weil er es gewagt hatte, im Ausland über das Naturell der Österreicher zu lästern.
Aber da bin ich ganz auf seiner Seite, denn er hat schon Recht, wenn er sagt, dass "wir" Österreicher schleimig seien und nie das sagen, was sie wirklich denken.
Mir als Kärntner ist sowas aber relativ egal, denn in meiner Heimat mögen wir die Wiener auch nicht.... :ugly:
Genaugenommen hat er ja nie gesagt, dass "wir" schleimig sind, nur dass er nicht sagt, dass wir es nicht sind...dass das aber eine Eigenschaft sei, die er eigentlich angenehm findet und bei den Leuten in Amerika wiedergefunden hat :aso:
Hab lachen müssen, als sich manche Medien (oder war's eh nur die U-Bahn-Zeitung? :biggrin: ) drüber aufgeregt haben.

EDIT: Er hat übrigens gleich bei meiner Fahrschule in Döbling gewohnt! :omg:
 

Monkey D. Ruffy

ehemals Ghost5000
Also wer die Wahl hat sollte sich den definitiv in 2D ansehen. Schlecht sah das 3D in keinem Fall aus, aber "lohnen" tut es sich auch nicht unbedingt. Da der Film alles in allem gut unterhalten konnte werde ich den paar Euros aber nicht hinterher trauern. Filme wie "Resident Evil 4" oder "Avatar" hatten da allerdings deutlich mehr zu bieten.

Ansonsten eine gelungene Action Komödie. Würde ich vielleicht am ehesten mit dem "A Team" vergleichen. Da gab es teilweise schon abgedrehte Szenen bei denen man sich einfach nur :uglygaga: denkt! Allerdings ist das schon wieder so blöd das es lustig ist! :biggrin: Seth Rogen und Jay Chou überzeugen als Action Duo. Auch Christoph Waltz war als Bösewicht mal wieder ein Genuss! Wobei seine Rolle hier bei weitem nicht an die Genialität von "Inglourious Basterds" herankommt.

Negativ fand ich die Slomo Szenen mit Kato. Also da musste ich teilweise schon arg gähnen. Da hätte man sich doch ein wenig mehr mühe geben sollen. Auch das zustande kommen des Namens von Green Hornet war ja mal lächerlich (kleiner Spoiler): Kato: "Die Grüne Hornisse" Reid: "Aber das hört sich erst im englischen cool an! The Green Hornet" Und das in nem US Film. Da muss der Herr der die Synchros gemacht hat mächtig einen im Tee gehabt haben.

7/10
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Jay Chou hat Kato gespielt nicht John Cho, wobei sich die beiden schon gut ähnlich sehen.

Und was an den Kato "Slo-Mo"-Szenen lahm gewesen sein soll, versteh ich nicht, mal ganz davon abgesehen, dass es gar keine puren Slo-Mo-Szenen waren, sondern eine ziemlich clevere Verwendung von verschiedenen Geschwindigkeiten in einem Bild, in der Katos Zeitlupe bei Schlag auf den Gegner übergeht und Kato selbst wieder in normaler Geschwindigkeit agiert, während die Gegner noch in Slo-Mo durch die Luft fliegen. Der Vorwurf, dass man sich dabei keine Mühe gegeben haben soll, finde ich, ist da nicht wirklich nachvollziehbar.
 
Oben