The Wolf of Wall Street ~ DiCaprio, Scorsese [Kritik]

Noermel

Well-Known Member
Was 8 von 10 hab ich gegeben ne ne ne
das war falsch!

9/10 :squint:

Wenn der jedenfalls mal in den freien Verkauf kommt sollte man ihn definitiv in Gesellschaft gucken :thumbsup:
Zum alleine zu schauen is das ganze einfach zu schade :unsure: Alleine zu saufen macht ja auch keinen Spaß :clap:
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Ich hab den Wolf jetzt endlich gesehen - und geb ihm 10/10. Bei Morgenstund schreib ich noch ein bisschen mehr dazu.

Der hat mir den Kugelschrauber aber sowas von verkauft.
 

DiMaggio

New Member
Mit etwas Verspätung habe ich ihn gestern gesehen, aufgrund von einmal ausverkauftem Kino und Arbeit ging's nicht eher, und ich bin immer noch benebelt vor Begeisterung. Wenn ein Film endet, der mit 3 Stunden Laufzeit sowieso sehr lange ist, und ich mir beim Abspann entsetzt denke "Mist, wieso ist das Ding schon aus ?!", dann hat er ziemlich alles richtig gemacht. Diese Aneinanderreihung von Szenen und Anekdoten aus Belforts Leben ist äußerst gut umgesetzt, da hat Scorsese und der Scriptwriter ganze Arbeit geleistet. Die Darsteller und der Soundtrack tun ihr übriges dazu. Vor allem Leo ist fast unglaublich mit seinem Charisma, seinen Drogenabstürzen, seinen Verrenkungen & Gestiken und seiner Sprachgewandheit, hoffentlich wird das nun endlich auch mal bei den Oscars honoriert, auch wenn's mittlerweile sowieso schon lächerlich ist. Auch Jonah Hill spielt wahnsinnig gut, von ihm bin ich Leistungsmäßig am meißten überrascht. Ich persönlich hoffe, das Leo und er irgendwann nochmal einen Fim zusammen drehen, die beiden erinnerten mich als Duo teilweise an De Niro und Pesci, was mir sehr gefiel. Wenn ich was zu meckern hätte, dann eventuell, das Belfort's Anfänge etwas zu kurz kommen, doch das hat mich kaum tangiert, da mich der Film auch so zu jeder Zeit mitriss.

Ich weiß gar nicht, welches meine Lieblingsszene ist, da waren einige Gänsehaut-Momente (u.a. die Reden, vor allem die letzte), witzige Szenen (u.a. Countryclub und was darauf folgt) oder dramatische Szenen (u.a. Psychoduell auf der Yacht, Belfort's handeln am Ende mit seiner Familie oder Hill gegenüber), die es alle wert wären, Lieblingsszenen zu sein, einfach ein tolles Gesamtwerk.


9,5/10
 

NewLex

Well-Known Member
Ich seh mir den Film am Samstag in einem 4K-Saal an. Schon jemand Erfahrungen mit 4K Filmen im Kino? Merkt man da einen großen Unterschied?
 

DiMaggio

New Member
Dr.WalterJenning schrieb:
Fun Fact:

Jonah Hill kassierte laut eigener Aussage "nur" 60.000 $ Dollar für seine Rolle.

quelle: filmstarts.de


Danke, das wußte ich gar nicht, ist natürlich überraschend wenig. Er sagte vor ca 'nem Monat in einem Interview, das das Duo Scorsese/DiCaprio seine Favorites und Vorbilder seien, und es daher wie ein Geschenk oder Traum war, in diesem Film mitzuspielen. Wenn ich nun seine Gage sehe, glaube ich ihm das sogar, der hätte doch normalerweise mehr rausholen können?!
 

Rebell

Well-Known Member
Er hätte mehr bekommen können. Aber um allen anderen Schauspielern vorzukommen sagte er wohl bereits von Anfang an das er für die Minimal Gage arbeiten würde. Die Unterschrift konnte er wohl auch nicht schnell genug trocken sehen.

Fanboys... ich würde auch tun. Sogar für weniger immerhin ist Kost/Logis ja auch noch frei :biggrin:
 

Clive77

Serial Watcher
Ich weiß nicht so richtig. Einerseits war so ziemlich alles top. Nix zu meckern bei den Darstellern und Machern. Andererseits hätte ich schon etwas mehr erwartet, was die Geschichte um Belfort angeht. Hätte da mehr Biopic und weniger Party erwartet. :unsure:
Nicht, dass es jetzt ein schlechter Film wäre, weiß Gott nicht. Aber mir fehlte da was. Spannung? Realitätsnähe? Vielleicht bin ich auch einfach nur mit den falschen Erwartungen ran gegangen, aber ein Hit war der Film für mich jetzt nicht. Würde den eher so bei 6-7 von 10 einordnen.
 

Woodstock

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The Wolf of Wall Street ist eindeutig gelungen aber nicht perfekt. Die Gaunereien hat er relativ milde überlebt und der Film hatte auch ein paar eindeutige Längen. Aber dafür auch absolut unerwartete Szenen, die einen immer wieder gefesselt haben und Dicaprio endlich einen Oskar einbringen sollten. Wie die Sturmflut und die unüberwindbare Treppe :biggrin: . Aber genauso war auch der Film. Wie Wellenreiten. Immer wieder Adrenalinfahrten und komödiantisches Gold aber dann kommt auch schon wieder eine lange Flaute, die einen auf die Uhr sehen lässt.

8/10
 

Lunas

Well-Known Member
Für mich um einen Tick zu lange aber so hohe Wertungen würd ich nicht vergeben. Eher so 7/10.

Keine Frage, DiCaprio hat gut gespielt und auch der Rest vom Cast war gut. Aber irgendwie fehlte mir die Sicht aus der Verliererseite.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Jay schrieb:
Ich hab den Wolf jetzt endlich gesehen - und geb ihm 10/10. Bei Morgenstund schreib ich noch ein bisschen mehr dazu.

Der hat mir den Kugelschrauber aber sowas von verkauft.

Jetzt noch ein paar mehr Worte dazu, denn ich bin zuversichtlich, dass der Anfang 2015 in meiner Jahresliste stehen wird. :smile: An den Wolf hatte ich hohe Erwartungen, aber ich war mir dennoch unsicher, ob Martin Scorsese der richtige für den Stoff sein würde. Das Buch hatte ich rund ein Jahr vorher gelesen, konnte mir aber nicht vorstellen, dass der 70jährige Scorsese die Energie des Irrsinns einfangen kann, der in Belforts Büros geherrscht haben muss. Hatte einen ruhigeren Film erwartet, der sich eingehender um Belforts Betrugs- und Verschleierungsversuche dreht, aber das? Exzess ohne Verharmlosung, Yuppie-Geddon im Erbe Gordon Gekkos, in Spring Breakers Madness.

Der Film ist eine großartige Beobachtung des Kapitalismuswesens. Mit Nonsens und auf Kosten anderer Geld machen und jenes dann exzessiv sinnlos und illegal ausgeben. Die vielen Parties und Trips und Nutten wiederholen sich ständig, aber diese Dauerwiederholung spielt eine große Rolle. Belforts Leben ist halt so leer, außer Geld machen und verprassen gibts da nichts anderes. Wenn man sich dann denkt, dass das ziemlich leer ist - richtig erkannt. Leo in seiner vielleicht besten Leistung seiner Karriere (Oscar!) personifiziert diese sinnlose Geldgeilheit einfach grandios. Er ist 3 Stunden lang ein unsympathischer Dauerkrimineller, der sogar seine Mutter für eine paar Lines verkaufen würde, aber er spielt es so charismatisch, dass man ihn nicht mit Abscheu betrachtet, sondern wie einen verrückten Stifler.

Ich kann das nicht verstehen, dass gerade in den Staaten viele empört sind und meinen, der Film moralisiere nicht deutlich genug. Natürlich macht er das nicht, aber das Scorsese noch nie gemacht und das braucht er auch nicht. Millionen scheffeln, sich eine Yacht kaufen und am laufenden Band mit allem durchkommen? Das ist verlockend und der Film ist auch richtig darin, zu zeigen, dass es den Yuppies immensen Spaß macht. Das sind ja auch keine heruntergekommenen Junkies, die sich in der Bahnhofstoilette einen neuen Schuss setzen, sondern Superreiche, die sich für unaufhaltsam halten. Da bedarf es auch keine Szene, in der Belfort über seine Taten nachdenkt und sich auf Rechtschaffenheit besinnt, denn nicht alle Protagonisten müssen Vorbilder sein. Im Gegenteil, manche sind das Gegenteil und Belfort ist so einer. Dem tut nichts leid und in dieser Geschichte aus seiner Perspektive werden nie Opfer gezeigt, weil die ihn nicht jucken.

Dass deren Spaß falsch ist und es nicht ok ist, andere dafür abzuzocken, darauf kann man auch selbst kommen. Dafür muss man nicht an die Hand genommen werden. Als Leo dann erwischt wird, ist er schon beunruhigt. Aber nicht weil er ihm dämmert, dass das, was er getan hat, falsch ist, sondern weil er sich ärgert erwischt worden zu sein. Diese Eingebung, was falsches getan zu haben, kommt einfach nie auf. In der besten Szene des Films lachen wir uns darüber kaputt, wie der völlig auf Quaaludes highe Leo über den Boden kriecht. Das ist lustig, aber tauschen will man da nicht mit ihm, weil es erbärmlich ist. Und auch lässt man gern die Yacht weg und fährt mit Kyle Chandler U-Bahn, wenn es bedeutet, dafür niemanden abzuziehen und in Flugzeugen nicht festgeschnallt werden zu müssen, weil man eine unausstehliche Gefahr für andere ist. Tyler Durden, Scarface, Gekko, natürlich sind solche Leute auch immer ungemein charismatisch, denn der Teufel kommt halt mit einem Lächeln und einem Handshake. Das Böse ist verführerisch und was diese Figuren an Macht, Freiheit und Selbstverwirklichung ausstrahlen, ist fraglos was, was man gern haben wollen würde. Nur kommen diese halt dann auch immer mit dem Preis von Opfern, die darunter leiden, oder einer baldigen Leere. Man kann sich die als Vorbilder nehmen, so wie viele Fight Club komplett falsch verstanden haben, aber wer das über harmlose Fantasie hinaus meint und sich insgeheim wirklich wünscht so zu sein, der muss schon eine fragwürdige Ignoranz für das Leben anderer mitbringen.

Belfort selbst ist es, der DiCaprio in seiner letzten Szene ankündigt. Belfort ist draußen und macht jetzt vielleicht legaler Geld als vorher, aber dass er trotz allem beliebt ist und geschätzt wird und als Karrierevorbild bezahlt wird, spricht doch mahnende Bände. Dass er für die Verfilmung seiner Story eine Million Dollar erhielt, telegrafiert dieser absurden Metageschichte auch noch ein mehrdimensionales LOL can you believe this?. Er ist ein sauguter Verkäufer und so lang es unseren Kapitalismus noch gibt, werden zwielichtige Leute wie er mit seinem Talent immer erfolgreicher, beliebter und geschützter sein als rechtschaffendere andere. Bei extrem viel Geld schwindet die Moral, worüber Marty und Leo einen (für mich) perfekten Film gemacht haben. :smile:
 

soserious

Well-Known Member
Jordan Belfort.
Diesen Namen werde ich vermutlich nie vergessen.

und das Geklopfe und Gesumme von McConaughey vermutlich auch nicht :biggrin:

9/10
 

Noermel

Well-Known Member
@jay
Also Tyler Durden mit Geeko , Scarface und Jordan Belford in eine Topf zu werfen finde ich nicht so ganz richtig :mellow: :check:
Tyler ist ja genau gegen diesen ganzen Konsum und Materialismus und somit genau das Gegenteil von den anderen ! Klar spinnt er auch rum :thumbsup: und tut alles um zu seinem Ziel zu kommen.
Jedoch von Opfern kann man hier nur bedingt sprechen :wink:

Ansonsten ja bei einer bestimmten Menge an Geld verschwindet die Moral. Allerdings ( zum Glück ) gibt es Menschen die selbst bei hohen Summen nicht käuflich sind. Ich meine Kyle Chandler hätte ja die Möglichkeit gehabt seine Zugfahrten gegen was anderes ein zu tauschen aber dann hätte er wohl nicht mehr gut schlafen können oder siehe Jesse aus Breaking Bad er war auch reich aber das Geld war eher ein Fluch als ein Segen für ihn.
 

DiMaggio

New Member
@Jay

Danke für die ausführliche Meinung. Das der Verbrecher Belfort jedoch sogar eine Rolle im Film bekam, hat mir schon etwas übel aufgestoßen im Kino, auch wenn das eventuell nur die Absurdität des ganzen zeigen soll.


@Bluray/DVD von The Wolf of Wall Street

Der Film wird auf Disc eine Stunde länger sein, also so, wie es von Anfang an geplant war, gefällt mir sehr :top:

http://www.dailymail.co.uk/tvshowbi...-F-bombs-longer-sex-scenes.html#ixzz2rdc2LgrV
 
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